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Fußball Kapitän Tobias Müller schwärmt vom „Wir“ beim 1. FC Magdeburg

Im Gleichschritt baut der 1. FC Magdeburg seine Serien auch gegen Spitzenteams aus: vier Siege in Folge, vier Spiele ohne Gegentreffer. Kapitän Tobias Müller sieht im ausgeprägten Teamgeist den Schlüssel zum aktuellen Erfolg.

Von Kevin Gehring Aktualisiert: 12:20

Magdeburg. Neben Führungstorschütze Baris Atik und Flügelspieler Raphael Obermair hatte auch Kapitän Tobias Müller beim 2:0-Auswärtssieg des 1. FC Magdeburg bei Hansa Rostock am Sonnabend in der 78.Minute frühzeitig Schluss. Für ihn kam Brian Koglin in die Partie, brachte mit den Blau-Weißen den vierten Drittliga-Sieg in Serie ins Ziel.

Als „Vorsichtsmaßnahme“ erklärte Müller seine Auswechslung im Nachgang. „Ich habe in der ersten Halbzeit einen Schlag abbekommen und auf dem tiefen Platz haben relativ schnell die Beine zugemacht“, erläuterte der Kapitän. Um kein erhöhtes Risiko in Sprint-Duellen oder Zweikämpfen einzugehen, räumte der 26-Jährige seinen Platz in der Innenverteidigung, verfolgte die letzten Minuten von außen – und war nach dem Abpfiff einer der ersten Gratulanten von Christian Titz.

Die Verbindung zwischen dem Kapitän und dem neuen Cheftrainer passt. Titz habe dafür gesorgt, dass die Mannschaft noch enger zusammengewachsen sei, lobt Müller. So wurde der Mannschaftskreis am Sonnabend nach dem zweiten Überraschungserfolg über einen Aufstiegsaspiranten kurzerhand an die Seitenlinie verlegt, damit der verletzte Sebastian Jakubiak ein Teil davon sein konnte.

Während der Mittelfeldmann länger auszufallen droht, konnte Müller schon kurz nach dem Abpfiff Entwarnung geben: „Es ist nichts Dramatisches.“ Gut stehen also die Chancen, dass der Kapitän am Sonnabend gegen den FSV Zwickau wieder seinen angestammten Posten in der Innenverteidigung einnehmen und gemeinsam mit Alexander Bittroff ein solides Duo im Zentrum bilden wird.

Glück verdient

Die Harmonie mit dem 32-Jährigen schätzt Müller. Die Gründe für die neue Stabilität sieht der Abwehrchef jedoch schon weit vor der letzten Kette. „Es fängt schon vorne an, wie wir den Gegner mit unserer Angriffslinie beschäftigen“, sagte er. Dahinter „machen die Mittelfeldspieler auch einen richtig guten Job, erobern viele Bälle“. Für Müller steht fest: „Darum ist es ein Verdienst der gesamten Mannschaft“.

Neben der Stabilität kehrte im Erfolg der letzten Wochen noch eines zu den Blau-Weißen zurück, „dieses Quäntchen Glück in einigen Szenen, in denen es hätte klingeln können“, so Müller. Beispielsweise als Bentley Baxter Bahn den Pfosten traf, als Andreas Müller einen Kopfball von John Verhoek von der Linie klärte und als der Angreifer bei seinem vermeintlichen Ausgleich im Abseits stand. „Das haben wir uns über die 90 Minuten auch verdient“, befand der Spielführer, der insbesondere die intensive und leidenschaftliche Herangehensweise seiner Mannschaft lobte. „Und wenn die Art und Weise stimmt, ist die Wahrscheinlichkeit höher, diese Spiele für sich zu entscheiden“, erklärte Müller die einfache Rechnung.

Diese soll auch im Heimspiel gegen Zwickau wieder aufgehen. Denn wenngleich die Elbestädter vorerst vom 14.?Tabellenplatz grüßen, erreicht ist noch nichts. „Wir müssen jetzt weiter die Punkte sammeln“, erklärte der Kapitän das klare Ziel, um die Grenze von 45 Zählern, die den sicheren Klassenerhalt beziffern, zu erreichen.

Fokus auf eigene Leistung

Auf diesem Wege werde die Titz-Elf weiterhin nur auf sich schauen. „Wir sind damit bisher gut gefahren“, begründete Müller – und auf andere Ergebnisse könne sich ohnehin nicht verlassen werden, „weil jeder gegen jeden gewinnen kann“. Wie sich im Sonntagsspiel eindrucksvoll zeigte, als Schlusslicht Unterhaching den Spitzenreiter Dynamo Dresden bezwang.

Die positiven Auswirkungen der erfolgreichen Wochen liegen jedoch allemal auf der Hand. Es sei definitiv angenehmer, den Klassenerhalt nun selbst in der Hand zu haben, sagte Müller, vor allem, weil das mehr Ruhe für die tägliche Arbeit und im Umfeld gebe.

„Wir haben es gedreht, dass wir vom Jäger zum Gejagten werden“, sagte Müller. Vom Grundgedanken, der ihn und sein Team zuletzt von Erfolg zu Erfolg trugen, wich er aber nicht ab: „Wir werden von Spiel zu Spiel schauen und hoffentlich fleißig unsere Punkte holen.“