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Fußball KFV Salzland vergibt zusammen mit der Salzlandsparkasse Fair-Play-Preise Ausgezeichnete haben Vorbildfunktion

Von Norbert Wulf 10.11.2012, 01:12

Zum zweiten Mal vergab der KFV Fußball Salzland zusammen mit der Salzlandsparkasse am Dienstag den Fair-Play-Preis. Nach einem System wurden die fairsten Mannschaften der Ligen geehrt sowie drei Extra-Auszeichnungen im Rahmen des DFB-Programms "Fair ist mehr" vergeben.

Staßfurt l Die Tränen von Constantin Günther, D-Jugend-Spieler von Schwarz-Gelb Bernburg, sind mittlerweile getrocknet. Es ist nun auch schon eine paar Monate her, dass er mit seiner Mannschaft im Finalspiel der Kreismeisterschaftsendrunde stand. Gegen Sankt Georg Hecklingen verlor Schwarz-Gelb mit 6:7 in der Vorsaison diese Partie nach Neunmeterschießen.

Doch nicht aufgrund der Niederlage hatte Constantin geweint. Auch sonst wäre die Begegnung wohl nicht weiter erwähnenswert gewesen. Doch beim Stand von 4:2 für die Bernburger klärte Constantin den Ball für seinen bereits geschlagenen Keeper mit der Hand von der Linie. Auf Nachfrage des Schiedsrichters, der die Szene nicht gesehen hatte, gab er sein Fehlverhalten zu. Die Folge war die Rote Karte für ihn und Neunmeter für den Gegner. Zwar wurde dieser verschossen, doch den Hecklingern gelang der Ausgleich mit bekanntem Ausgang. Für dieses vorbildliche Verhalten erhielt Constantin persönlich und sein Team den Preis der Kategorie "Fair ist mehr".

Es war eine von mehreren Geschichten, die am Dienstag im Sparkassenschiff in Staßfurt zeigten, dass es im Fußball bisweilen fair zugehen kann. Ein anderes Beispiel ereignete sich in der D-Jugend-Partie zwischen Blau-Weiß Pretzien und dem TSV Eggersdorf. Ein Spieler von Pretzien bekam den Ball hart an den Kopf geschossen und wurde von Trainer Michael Hopfengarten vom Platz getragen. Der Junge stand unter Schock und war nahe der Besinnungslosigkeit.

Hopfengarten entschloss sich zusammen mit dem TSV-Trainer Torsten Henneberg dazu, die Partie nicht weiter fortzusetzen. Der verletzte Junge war unterdessen von zwei anwesenden Elternteilen versorgt worden, auch der Notarzt wurde gerufen. Sein Zustand besserte sich bald. Den Verantwortlichen war der Gesundheitszustand des Jungen wichtiger als die drei Punkte.

Sicherlich hatte Sparkassen-Vorstandsmitglied Helmut Ibsch solche "Vorbilder" in seiner Begrüßungsrede gemeint. "Fair bedeutet gerecht zu sein, Ehrlichkeit und von unverhältnismäßigen Mitteln abzusehen." Der Salzlandsparkasse schätzt Fairness, deshalb unterstützt sie den KFV. "Die Vorbildfunktion ist für den Nachwuchs wichtig", betonte Ibsch.

Nachdem alle Gewinner ausgezeichnet waren, hatten die Beteiligten die Möglichkeit, sich am Buffet auszutauschen. Interessant war die Tatsache, dass keine Mannschaft aus der höchsten Spielklasse des Landes, der Salzlandliga, den vorgegebenen Quotienten von 1,5 unterbot und somit in die Wertung gelang. Vielleicht sind im nächsten Jahr auch Vereine aus dieser Liga vertreten.