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Neubau oder Umzug Basketball-Bundesliga setzt auf größere Hallen

Für den Mitteldeutschen BC ist es das Spiel des Jahres. Die großen Bayern kommen. Um möglichst viel aus dem Gastspiel des deutschen Meisters herauszuholen, zieht der MBC nach Leipzig um. Und folgt damit einem Trend, den die Liga befürwortet.

Von Lars Reinefeld, dpa 21.11.2019, 11:38

Hamburg (dpa) - Die Mitteilung der Hamburg Towers dürfte auch in der Zentrale der Basketball-Bundesliga in Köln für Freude gesorgt haben.

Für das Duell gegen den Branchenprimus Bayern München zieht der Aufsteiger im April des kommenden Jahres in die große Barclaycard Arena. Größere Halle, mehr Zuschauer, mehr Aufmerksamkeit - das ist genau das, was sich die Liga-Bosse von ihren Clubs wünschen. Denn: "Wir stoßen bei der Entwicklung der Zuschauerzahlen an unsere Grenzen", hatte BBL-Geschäftsführer Stefan Holz bereits vor der Saison gesagt.

1.281.826 Besucher kamen in der Spielzeit 2018/19 zu den Partien der Bundesliga. Der Zuschauerschnitt blieb damit im Vergleich zur Vorsaison fast gleich, sank minimal um 0,4 Prozent. Für eine Sportart, die stets danach strebt, die Nummer zwei hinter König Fußball zu sein, zu wenig. Doch was tun? Zehn der 18 Vereine der vergangenen Saison hatten bereits eine Auslastung von über 90 Prozent, großes Entwicklungspotenzial ist da nicht vorhanden.

"Eine signifikante Steigerung ist für uns nur möglich, wenn wir in größere Hallen gehen", sagte Holz. Weshalb er die ambitionierten Projekte für den Bau neuer Arenen in Frankfurt und Würzburg und ganz besonders in München auch begrüßt.

Die Bayern bauen zusammen mit dem Brauseunternehmen Red Bull eine Multifunktionsarena im Olympiapark, die 11.500 Zuschauern Platz bieten soll. Zum Vergleich: In den Audi Dome passen derzeit nur 6594 Besucher. Bis zur Saison 2021/22 soll die neue Halle stehen. "Wenn man international noch näher an die großen Vereine heranrücken will, die wir früher aus dem Fernglas angeschaut haben, braucht man eine solche Halle", sagte der frühere Bayern-Präsident Uli Hoeneß.

Doch nur die wenigsten Clubs haben die Möglichkeit zum Bau einer neuen Arena, weshalb andernorts Kreativität gefragt ist. So zieht der Mitteldeutsche BC bereits seit vielen Jahren für einige Partien nach Leipzig um. Mit der Halle in Weißenfels erfüllt der MBC gerade einmal den Mindeststandard der Liga von 3000 Zuschauern. In der Arena Leipzig rechnen die Verantwortlichen am Sonntag gegen Bayern München mit knapp 5000 Zuschauern. "Die Spiele in Leipzig gehören mittlerweile zu unserer DNA dazu", sagte MBC-Geschäftsführer Martin Geissler. "Wir müssen in Leipzig spielen, um mit den anderen Clubs in Sachen Wachstum mitzuhalten."

Das ist bei den Hamburg Towers genauso. Die eigentliche Heimstätte im Stadtteil Wilhelmsburg bietet nur 3400 Fans Platz, gegen die Bayern hoffen sie in der Barclaycard Arena auf mindestens 5000 Zuschauer. Insgeheim träumen sie sogar davon, dass auch der Oberrang der Arena geöffnet wird und so an die 10.000 Zuschauer kommen. "Es ist etwas ganz Besonderes für uns als Hamburg Towers und der nächste Schritt in unserer Entwicklung", sagte Towers-Geschäftsführer Jan Fischer.

In der Liga-Zentrale verfolgt man die Aktivitäten der Clubs mit Freude. Am liebsten hätten die Verantwortlichen noch mehr Clubs in Metropolen. Doch das Projekt in Köln ist erst einmal gescheitert, und in den anderen großen Städten ist die BBL bereits vertreten. Bleiben nur größere Hallen an den bestehenden Standorten oder Umzüge. "Wir müssen neue Zielgruppen erreichen. Das geht aber nur in modernen Hallen mit entsprechender Größe", sagte Holz.

Zuschauerschnitt der Basketball-Bundesliga

Bayern-Mitteilung zur neuen Halle

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