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American Football Chiefs verpassen NFL-Playoffs - Mahomes schwer verletzt

Jedes Jahr in den Playoffs, fünfmal im Super Bowl, dreimal gewonnen: Die Kansas City Chiefs mit Patrick Mahomes waren das dominierende NFL-Team. Das ist vorbei - und der Superstar wird lange fehlen.

Von Maximilian Haupt, dpa Aktualisiert: 15.12.2025, 08:01
Patrick Mahomes verletzt sich in der Schlussphase.
Patrick Mahomes verletzt sich in der Schlussphase. Ed Zurga/AP/dpa

Kansas City - Gestützt von zwei Betreuern humpelte Patrick Mahomes in die Kabine. Die Kansas City Chiefs haben durch die 13:16-Niederlage gegen die Los Angeles Chargers nicht nur zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt die NFL-Playoffs verpasst. Das dominierende Team der vergangenen Saisons in der National Football League muss auch das monatelange Aus seines Superstar-Quarterbacks mit einem Kreuzbandriss verkraften. Ist die Ära der Chiefs nach drei Super-Bowl-Siegen seit 2020 nun endgültig vorbei?

Zum ersten Mal in der Profi-Karriere von Mahomes ist seine Mannschaft in der wichtigsten Saisonphase nicht mehr aktiv. Und der 30-Jährige wird im Februar nicht vor den Toren von San Francisco um seinen vierten Super-Bowl-Ring spielen, sondern in der Reha für ein Comeback in der kommenden Saison schuften. 

„Ich weiß nicht, warum das passieren musste und ich werde nicht lügen und behaupten, es tut nicht weh“, schrieb Mahomes Stunden nach der Partie in den sozialen Netzwerken. Alles, was er nun tun könne, sei auf Gott vertrauen und jeden Tag aufs neue angreifen. Seine kurze Nachricht beendete er mit den Worten: „Ich werde stärker zurückkommen.“

Kelce wird sich die Frage nach dem Karriereende stellen müssen

Mit Comebacks kennen sich die Chiefs aus. Das Nicht-Aufgeben-Wollen der Mannschaft trug sie in den vergangenen sechs Spielzeiten fünfmal in den Super Bowl, dreimal konnte Tight End Travis Kelce danach am Mikrofon eine Party-Nacht ausrufen. 

Doch der Verlobte von Pop-Superstar Taylor Swift muss sich nach dieser Saison selbst fragen, ob die besten Jahre nicht längst vorüber sind und die Hochzeit im kommenden Sommer nicht der passende Anlass wäre, um die Karriere in der NFL zu beenden. Sein Vertrag läuft aus, er hatte zuletzt angekündigt, sich bis zum Frühjahr entscheiden zu wollen. Sprechen wollte er nicht, „das machen wir unter der Woche“, sagte er nach Angaben von US-Medien.

Kelces 70 Yards Raumgewinn gegen die Chargers waren zwar Teambestwert, doch auch in dieser Saison wird er die 1000-Yard-Marke wohl nicht erreichen - wie schon in den beiden vorausgehenden Spielzeiten. Seine bislang fünf Touchdowns sind zwar mehr als vergangene Saison, als er nur dreimal in der Hauptrunde jubeln durfte. In den drei Spielzeiten davor aber verbuchte der inzwischen 36-Jährige zwölf, neun und elf Touchdowns. 

Ende einer Ära oder nur ein Durchhänger?

Ob die dominierende Phase der Chiefs nun vorbei ist, oder sie es schaffen und wie die New England Patriots einst unter Tom Brady nach einer kurzen Schwächephase zurückkommen, wird in den kommenden Monaten ein beherrschendes Thema in der NFL sein. Für den Moment aber sind die Chiefs ein handelsübliches Team mit geplatzten Träumen - ohne Stamm-Quarterback, mit drei mehr oder weniger bedeutungslosen verbliebenen Saisonspielen und jeder Menge Fragezeichen.

Angeführt werden die Chiefs den Rest dieser Saison von Gardner Minshew, der für Mahomes übernahm und nichts mehr ausrichten konnte. Sein letzter Pass ging in Richtung Kelce, landete aber in den Armen des Gegenspielers. Kelce traf keine Schuld, Minshew wollte auch niemand einen Vorwurf machen - die Aktion war mehr Hoffen als alles andere - und dennoch könnte mit der Aktion nicht nur die Playoff-Serie der Chiefs geendet haben, sondern auch die Ära Kelce.

Dass Mahomes nach seinem Kreuzbandriss nochmal zu altem Glanz zurückkehrt, erscheint dabei realistischer. Mut dürfte dem Spielmacher eine Parallele zum besten Quarterback der Football-Geschichte machen: Auch Brady riss sich in seiner neunten NFL-Saison nach drei Super-Bowl-Siegen das Kreuzband. Anschließend kehrte er zurück - und gewann vier weitere Titel in der NFL.