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Bei 75:108-Niederlage zum Saisonauftakt ist Magdeburg vollzählig, aber noch längst kein Team Ein Lächeln für den Verlierer - Otto Baskets unterliegen Jena

Von Daniel Hübner 30.09.2013, 03:14

Magdeburg l Die Spieler haben nach der Schlusssirene trotzdem ein Lächeln in den Gesichtern der Zuschauer gesehen, "das wird sie aufbauen", meinte Trainer Dimitris Polychroniadis. Aufbauarbeit muss der Coach bei seinen Otto Baskets in Magdeburg in den nächsten Tagen auch leisten - allerdings weniger mental, vielmehr spielerisch. Sein Small Forward Kevin Wysocki erklärte: "Wir müssen als Mannschaft erst unseren Rhythmus finden." Der fehlte den Magdeburgern bei ihrer 75:108 (43:57)-Niederlage gegen Science City Jena zum Saisonauftakt in der 2. Basketball-Bundesliga ziemlich komplett.

Das wiederum ist kein Wunder, die 500 Fans in der Gieselerhalle lächelten in völlig neue Gesichter. Nicht nur in den vergangenen vier Wochen nach dem Sprung aus der Regionalliga in die Pro-A-Serie per Wildcard hatten Polychroniadis und Manager Peter Bogel ganze Arbeit geleistet, auch im nächtlichen Endspurt vor der Partie wurden die letzten Verträge gemacht. Drew Maynard (25 Jahre) flog von den Rochester Collage Athletics (USA) ein, Edward Seward (34) wechselte aus Hagen, und Ole Alsen (25) kehrte aus Ingolstadt nach Magdeburg zurück. So waren die Otto Baskets zwar vollzählig, aber längst kein Team. "Ich hoffe, es wird schon am Donnerstag besser", erklärte Polychroniadis. Dann treten die Otto Baskets zu Hause gegen Kirchheim Knights an (19 Uhr).

Der 44-Jährige sagt von sich selbst, eine Abwehr schnell zu einem stabilen Ensemble formieren zu können, allerdings hatte er in Anbetracht der Kürze der Vorbereitungszeit auf eine Defensivarbeit komplett verzichtet. Wichtiger waren ihm die athletischen Voraussetzungen und der Angriff. So gesehen hatte die Offensive mit 75 Zählern und trotz unterirdischer Freiwurfquote (13 von 29 vergeben) sowie 35 erfolgloser Fieldshots noch eine akzeptable Vorstellung gezeigt.

Aber vor allem in der Abwehr, resümierte Polychroniadis, "waren wir teilweise nicht bereit im Kopf, Jena hat uns in der zweiten Halbzeit überrannt". Jeder lief unter dem eigenen Korb auch seinen eigenen Weg. Dafür wussten gerade die individuellen Akzente zuweilen zu begeistern: Maynard glänzte mit vier Blocks, Marvin Boadu und Lamar Morinia sicherten den "Ottonen" jeweils fünf Rebounds. In der Offensive sammelte Wysocki 19 Punkte und war damit bester Korbjäger der Gastgeber. Was außerdem möglich ist, zeigte Morinia mit einem klasse Pass auf Seward, der per Dunk zum zwischenzeitlichen 8:7 vollendete. Und zwar im ersten Viertel, da war noch alles gut bis zum 12:7.

Aber dann drehte der aggressivere und gedanklich schnellere Gast die Partie. "Ich bin froh, dass wir so früh auf Magdeburg getroffen sind", sagte letztlich Jenas Coach Björn Harmsen. "Trainer und Mannschaft haben absolut Qualität." Er hat dabei nicht gelächelt.

Otto Baskets: Boadu 3, Maynard 10, Wysocki 19, Meyer 4, Alsen 2, Woods 2, Tzakopoulos 9, Morinia 10, Seward 4, Fröhlich 12

Jena: Rush 15, Landgraf, Sim 25, Hudson 25, Reyes-Napoles 3, Wendt 3, Wolf 14, Voigtmann 1, Tinnon 4, Mayr 4, K. Schaffartzik 10, Kuhn 4