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Güsener HC strebt in der umformierten Sachsen-Anhalt-Liga einen einstelligen Platz an Ein Neubeginn auf Augenhöhe

Von Oliver Kramer 11.09.2010, 04:15

Umbruch, Neuanfang oder Besinnung auf gute alte Zeiten? So oder so, beim Güsener HC hat sich in der Sommerpause ein personeller Wechsel voll-zogen. Das Trainergespann Peter Arndt/Hansi Kant trat nach einem Jahr zurück. Dafür übernahm Eric Steinbrecher, der den GHC einst in die Ober-liga geführt hatte, erneut die Verantwortung. Und der neue (alte) Trainer hat viel vor. Er strebt mit seinem Team 2010/11 in der umformierten Sachsen-Anhalt-Liga einen einstelligen Platz an.

Güsen. Steinbrecher ist ein Trainertyp der Marke "Kumpel", einer, der mit seinen Spielern auf Augenhöhe spricht, dabei aber nicht das große Ganze, sprich den Erfolg, aus den Augen verliert. Die Mischung aus Sympathie und der jahrelangen Erfahrung als Spieler und Trainer könnte dem Güsener HC tatsächlich Flügel verleihen. Vielleicht formuliert der Trainer auch deshalb das ehrgeizige Ziel, in der Sachsen-Anhalt-Liga einen einstelligen Tabellenplatz erreichen zu wollen. Vielleicht aber auch, "weil die starken Teams in die Mitteldeutsche Liga aufgerückt sind und wir auf viele Gegner treffen, die uns ebenbürtig sind", sagte Steinbrecher.

In der Tat sind mit dem HV Staßfurt, TuS Radis und SV Oebisfelde drei Spitzenteams nach oben gerückt. Geblieben sind "alte Bekannte" wie Lok Schönebeck, TSG Calbe und SV Langenweddingen, die diesmal vorne mitmischen werden. Hinzu kommt der starke Aufsteiger aus Landsberg, der sich enorm verstärkt hat. Fragezeichen stehen hinter den Teams aus Haldensleben und Wittenberg/Piesteritz, die sich im Umbruch befinden. Die starken "Oldies" vom SV Irxleben haben vom Spielbetrieb abgemeldet. So muss sich der GHC auf Teams wie Wernigerode, Frankleben, Jessen und Seehausen konzentrieren, um die nötigen Punkten für den Klassenerhalt zu sichern.

Auch auf der Spielerbank hat sich in Güsen in den letzten Monaten viel getan. Martin Müller wechselte arbeitsbedingt zurück in die zweite Mannschaft. Dafür rückten mit Fabian Steindorf, Sebastian Geue, Daniel Garbrecht und Chris Hoffmann vier Akteure aus der Reserve auf, die bislang über keine oder nur sporadische Oberliga-Erfahrung verfügen. Dies gilt auch für Außen Rene Teßmann, der vom Nordligisten Fortschritt Burg zum GHC wechselte. "Damit haben wir einen echten Schatz gefunden", lobte Steinbrecher den jungen Neuzugang.

Gemeinsam mit den gestandenen Spielern wie den Haßbargen-Brüdern sowie Carsten Beyer und Robert Klewe will sich der GHC im dritten Jahr endlich in der Liga etablieren. Sorgen bereitet dem Trainer, der in den Testspielen viele Deckungs- und Angriffsvarianten probierte, nur der Ausfall von Christian Haßbargen (Handbruch), der "mindestens noch sechs bis acht Wochen ausfällt".

Entsprechend ist der Kader mit 13 Spielern nicht gerade groß bestückt, weshalb Steinbrecher sporadisch auch auf Spieler der zweiten Mannschaft zurückgreifen wird. "Die Zusammenarbeit mit der Zweiten hat sich verbessert. Auch die Stimmung im Team ist gut", sagte der Coach.

Am heutigen Sonnabend bestreitet der Güsener HC um 17 Uhr sein erstes Punktspiel bei der TSG Calbe. Dann reist das Team mit neun Spielern an die Saale. "Ich werde wohl auch mein Trikot überziehen müssen", sagte Steinbrecher, der jedoch betonte, nicht als Punktelieferant nach Calbe zu fahren. "Wir spielen auf Sieg."