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Boxen Es fliegen schon die Fetzen

Vor der nächsten Box-Gala des Magdeburger Boxstalls SES in Spergau gibt es wieder das übliche Ballyhoo.

Von Janette Beck 28.04.2016, 01:01

Magdeburg/Spergau l Freunde fürs Leben werden die vier Boxer, die bei der SES-Gala in Spergau die beiden Hauptkämpfe bestreiten, wohl nicht mehr werden: Halbschwergewichtler Dominic Bösel (SES) und Denis Liebau (Frankfurt/Main) sowie Felix Lamm (SES) und Philipp Schuster (Halle). Noch bevor sie am Sonnabend (22.50 Uhr/live im MDR) aufeinandertreffen, flogen die Fetzen. Mal verbal bei der Pressekonferenz oder via Facebook, mal plakativ vor der TV-Kamera beim „Panzer-Zerlegen“ oder Zerkloppen von Traktorreifen. Wer schlussendlich die besseren Argumenten in den Fäusten hat, wird sich im Boxring entscheiden ...

Interconti-Champion Dominic Bösel (26) verteidigt seine beiden Titel (WBA/WBO) gegen einen K.o.-König. Liebau ist 34 Jahre alt und hat eine beeindruckende Bilanz vorzuweisen: 19 Kämpfe, 19 Siege – davon 18 durch K.o. Doch Bösel zeigt sich unbeeindruckt: „Gut, er hat bisher alle weggehauen und von nichts kommt nichts. Aber ich bezweifle, dass ich der Nächste bin.“ Für ihn spreche die Erfahrung. „Woher soll Liebau die haben, wenn seine Kämpfe jeweils nach zwei Runden schon zu Ende waren.“ Das sagt doch schon viel über die Klasse seiner Gegner aus.“ Auch dass Liebau Ex-Weltmeister im Kickboxen ist, kann den aktuellen SES-Vorreiter nicht schocken. Bösel: „Ich hab mit 16 auch mal gegen einen älteren Kickboxer geboxt. Er mit seinem ganzen Treten und den Beinbewegungen – ich habe mit den Fäusten dagegengehalten und locker geboxt. Wer danach ins Krankenhaus musste, war der Kickboxer ...“

Liebau, der sein T-Shirt mit dem Aufdruck „Knock-Out-Crew“ für sich sprechen ließ, hielt sich bei der Pressekonferenz zurück: „Ich bin Sportsmann und keiner, der vorher eine Welle macht. Im Ring wird sich zeigen, wer der Bessere ist.“

Was das Tönespucken betrifft, steht es bei Lamm gegen Schuster wohl remis. So war auch das erste Duell um die Deutsche Meisterschaft im Weltergewicht ausgegangen. Titelverteidiger Lamm, der in Anspielung auf Schusters Kampfnamen „Panzer“ für TV-Aufnahmen einen echten Panzer auseinandernahm, freut sich auf das Rematch: „Es ist Zeit, dass wir das klären. Dann geht einer mit einem Grinsen nach Hause. Und einer mit dem hängenden Kopf. Aber das ist nicht schlimm. Die Schusters haben es nicht weit nach Halle.“ Vater und Trainer Uwe Schuster versprach indes: „Wir lassen es krachen. So weit ich weiß, hat Feilix einen chinesischen Panzer zerlegt. In der Jahrhunderthalle in Spergau bekommt er es aber mit einem deutschen Panzer zu tun.“