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Fußball Iran lässt erstmals wieder Frauen ins Imam-Resa-Stadion

Erstmals seit Jahren dürfen Frauen eine Partie im Imam-Resa-Stadion besuchen. Warum der Einlass in Maschhad für viele ein symbolischer Sieg ist – und was FIFA-Präsident Infantino dazu sagt.

Von dpa 04.11.2025, 13:02
Frauen in Fußballstadien sind im Iran keine Selbstverständlichkeit. (Archivbild)
Frauen in Fußballstadien sind im Iran keine Selbstverständlichkeit. (Archivbild) Vahid Salemi/AP/dpa

Maschhad - Im Iran haben weibliche Fußballfans einen kleinen symbolischen Sieg errungen. Eine geringe Zahl durfte am Sonntag erstmals wieder eine Partie im Imam-Resa-Stadion in Maschhad besuchen, wo laut der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch im März 2022 Dutzende Frauen gewaltsam daran gehindert worden waren, das WM-Qualifikationsspiel zwischen Iran und Libanon zu sehen. Das bestätigte die iranische Frauenrechtsinitiative Open Stadiums, die sich seit Jahren für den freien Zugang von Frauen zu Fußballspielen einsetzt. 

Der im Iran einflussreiche erzkonservative Klerus ist grundsätzlich gegen die Anwesenheit von Frauen in Fußballstadien. Ihrer Ansicht nach haben Frauen in Stadien mit fanatischen männlichen Fans und ihren teilweise vulgären Slogans nichts zu suchen. Auf Druck des Weltverbands FIFA gab es in den vergangenen Jahren jedoch immer mal wieder Lockerungen von dem Verbot.

FIFA-Präsident Infantino: „Ermutigende Entwicklung“

In Maschhad, der zweitgrößten Metropole des Landes, befindet sich auch das größte religiöse Zentrum Irans. Dass dort bei dem Pokalspiel zwischen Nassaji Mazandaran und Shahid Ghandi Yazd nun wieder Frauen ins Stadion durften, wertete FIFA-Präsident Gianni Infantino auf Instagram als „ermutigende Entwicklung“. Die Vision des Weltverbands sei es, „Fußball für alle Menschen in allen Teilen der Welt zugänglich zu machen, denn unser Sport gehört allen, die ihn erleben möchten“.

Bereits im vergangenen Jahr hatte ein Ligaspiel zwischen Sepahan Isfahan und Persepolis Teheran in Isfahan vor einem Publikum ausschließlich aus Frauen und Mädchen stattgefunden. Nach Medienberichten hatte der iranische Fußballverband männlichen Fans für diese Partie den Zutritt untersagt, nachdem es bei einem früheren Aufeinandertreffen der beiden Vereine in Teheran zu beleidigenden Gesängen gegen weibliche Anhänger gekommen war.

In den meisten Städten der Erstligisten ist es Frauen in kleinen Bereichen inzwischen erlaubt, die Spiele anzuschauen. Bei den vergangenen Länderspielen in Teheran waren mehr Tickets als üblich für Frauen reserviert worden.