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Auszeichnung Jürgen Klopp erhält Walther-Bensemann-Preis - und wird frech

Der Kulttrainer zeigt sich beim Gala-Abend gut aufgelegt, zwei Weggefährten kriegen eine liebevolle Spitze ab. Derweil geht der Titel „Fußballspruch des Jahres“ an einen ehemaligen Top-Joker.

Von dpa 24.10.2025, 23:24
Jürgen Klopp war beim Galaabend zu Scherzen aufgelegt.
Jürgen Klopp war beim Galaabend zu Scherzen aufgelegt. Pia Bayer/dpa

Nürnberg - Jürgen Klopp ist mit dem Walther-Bensemann-Preis ausgezeichnet worden. Der langjährige Mainz-, Dortmund- und Liverpool-Coach nahm den Preis bei der Gala der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur in der Nürnberger Tafelhalle gut aufgelegt entgegen.

Thiemo Müller, Mitglied der „kicker“-Redaktionsleitung, würdigte Klopp in seiner Laudatio als exzellenten Fußballlehrer, „aber eben auch als Humanist, als Humorist, als Brückenbauer“. Klopp sei es als Trainer vom ersten Tag an nie nur um Fußball gegangen. Er habe sich immer auch als Kulturschaffender definiert. Müller zitierte dabei auch Klopps berühmten Spruch: „Manche sammeln Titel, ich sammle Beziehungen.“

Spitze in Richtung Watzke und Heidel

Schon in der Mitteilung zum Deutschen Fußball-Kulturpreis hatte Müller gesagt, Klopps erfrischender Sinn für humorvolle Aspekte des oft so überhöhten Fußball-Geschäfts habe die Jury ganz direkt mit der Mentalität von „kicker“-Gründervater Bensemann verbunden. 

„Ich bin ein sehr, sehr stolzer Preisträger heute Abend“, sagte der 58-jährige Klopp bei der Gala - und war in seiner Rede gewohnt schlagfertig. Als er seinen ihn prägenden Weggefährten, den Mainzer Sportvorstand Christian Heidel („Mein Entdecker“) und DFL-Boss Aki Watzke („Mein Katalysator, der mich erst so richtig nach vorne gebracht hat“) dankte, forderte Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein die beiden im Saal auf, sich zu erheben. Klopp preschte dazwischen: „Nee, die kommen nicht mehr hoch in ihrem Alter.“

Nils Petersen liefert „Fußballspruch des Jahres“

Der Fußballchef der Red-Bull-Gruppe zeigte sich augenzwinkernd „beleidigt“, dass er bei der Gala trotz einiger guter Sprüche noch nie den Titel „Fußballspruch des Jahres“ gewonnen habe. Den erhielt in diesem Jahr der Ex-Freiburger Nils Petersen. Er hatte nach dem Karriereende verschmitzt auf seine Rolle als Top-Joker zurückgeblickt: „Früher hab' ich 80 Minuten zugeguckt, heute 90.“

Damit verwies er Lothar Matthäus bei einer knappen Publikumsentscheidung auf Platz zwei. Der Rekordnationalspieler hatte im September 2024 die Torhüter-Konstellation der Nationalmannschaft nach der Rückkehr von Marc-André ter Stegen mit den Worten „Dann werden die Würfel neu gemischt“ kommentiert.

Das ist der Walther-Bensemann-Preis

Der Walther-Bensemann-Preis wurde in diesem Jahr zum 20. Mal vergeben, mit ihm erinnert der „kicker“ seit 2006 an seinen Gründer. Zu den Preisträgern der vergangenen Jahre gehören berühmte Trainer wie Franz Beckenbauer, Otto Rehhagel, Ottmar Hitzfeld und Joachim Löw.