Posse um Nationalkeeper Entspannung im Streit mit Barça: Ter Stegen wieder Kapitän
Erst meldet sich Marc-André ter Stegen im Streit mit dem FC Barcelona zu Wort. Kurz danach legen der 33-Jährige und Barça ihren Zoff bei. Damit könnte auch der Weg für einen Konkurrenten frei sein.

Barcelona - Im Streit zwischen Marc-André ter Stegen und dem FC Barcelona gibt es eine Einigung, die den Weg für einen Konkurrenten des Fußball-Nationaltorhüters ebnen könnte. Der wegen einer Verletzung länger ausfallende 33-Jährige gab im Zwist mit seinem Arbeitgeber nach und stimmte der Weiterleitung seiner medizinischen Daten an die Liga doch noch zu.
Im Gegenzug stellte der spanische Meister das gegen den deutschen Keeper eingeleitete Disziplinarverfahren ein, teilte Barça mit. Außerdem ist ter Stegen mit sofortiger Wirkung wieder Kapitän der Mannschaft.
Chance für neue Nummer eins
Sollte die Liga wie der Verein zu dem Schluss kommen, dass ter Stegen nach seiner Rückenoperation mindestens vier Monate ausfällt, könnte sein Club den kürzlich verpflichteten Joan García als Ersatz im Tor der Katalanen gerade noch rechtzeitig zum Beginn der neuen Saison registrieren lassen. Denn nur bei einer solchen Mindestausfallzeit darf der Verein gemäß der in Spanien geltenden finanziellen Fairplay-Regeln einen Teil des Gehalts des ausfallenden Spielers nutzen, um einen neuen Akteur zu registrieren.
Die Katalanen hatten García im Sommer für rund 25 Millionen Euro als neue Nummer eins von Espanyol Barcelona verpflichtet. Solange er nicht registriert ist, darf er aber nicht spielen. Die spanische Fachzeitung „Mundo Deportivo“ schrieb daher von einem „Waffenstillstand“ zum Vorteil aller.
Streit nach Eskalation beigelegt
Ter Stegen selbst hatte nach seiner kürzlichen Rückenoperation in einem Social-Media-Post von einer Ausfallzeit von nur drei Monaten gesprochen. Weil der Ex-Gladbacher seinem Club danach offenbar die Genehmigung verweigert hatte, seinen Verletzungsbericht an die medizinische Kommission der Liga weiterzuleiten, war es zum großen Zoff gekommen.
Um Druck auf ter Stegen auszuüben, hatte der Verein von Trainer Hansi Flick ein Disziplinarverfahren gegen den Torwart eingeleitet und ihm die Funktion als Kapitän entzogen. Nun gibt es die Kehrtwende.
Ter Stegen verteidigt sich
Nur wenige Stunden zuvor hatte sich der Profi erstmals seit zwei Wochen öffentlich zu Wort gemeldet. Der 33-Jährige fühlt sich falsch dargestellt, wie er in einem ausführlichen Instagram-Statement erklärte. Viele Dinge seien über ihn gesagt worden und „manche davon völlig haltlos“, schrieb ter Stegen.
Er spüre weiter eine tiefe Zuneigung zum Club, zur Stadt und den Fans und wolle eine gemeinsame Lösung finden, gab der Schlussmann zu verstehen. Diese Lösung scheint nun gefunden worden zu sein.
Fraglich bleibt die sportliche Situation für ter Stegen bei Barça: Da der Club offensichtlich nicht mehr als Stammkraft mit ihm plant, steht der deutsche Nationaltorhüter ein Jahr vor der WM in den USA, Kanada und Mexiko stark unter Druck. „Am Ende ist er unsere Nummer eins“, sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann zuletzt über den 33-Jährigen - „wenn er gesund und im Verein die Nummer eins ist“.