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Basteln am Turnier-Kader Spannende Wochen für die U21

Zwei Monate müssen sich die deutschen Jungstars noch gedulden. Bundestrainer Löw und U21-Trainer Kuntz müssen abwägen, wer mit dem A-Team zum Confed Cup und wer mit dem Nachwuchs zur EM fährt. Die goldene Generation um sechs Weltmeister könnte Vorbild sein.

Von Christian Kunz und Miriam Schmidt, dpa 29.03.2017, 12:47

Stuttgart (dpa) - Jetzt warten Stefan Kuntz und seine U21 auf den Tag X - und auf das Votum von Joachim Löw.

"Ich freue mich auf den Tag, an dem die Kader bekannt gegeben worden sind. Dann können wir uns zum Feinschliff begeben und uns turnierfertig machen", sagte Kuntz nach dem 0:1 gegen Portugal im letzten Länderspieltest seiner Nachwuchsfußballer vor der EM im Juni. "Wir werden einen Kader haben, mit dem wir auf jeden Fall um den Titel mitspielen können."

Die erste Niederlage nach zuvor 32 ungeschlagenen Heimspielen gegen Mitfavorit Portugal trübte am Dienstag in Stuttgart nur beim Abpfiff die Stimmung. Schon auf dem Weg aus dem Stadion wurden Kuntz und seine Kicker mit den Dauerfragen der letzten Wochen konfrontiert. Wer soll zur EM nach Polen, wer zum Confed Cup nach Russland? Auf wen kann die U21 auf keinen Fall verzichten? Worauf kommt es bei der für Mitte/Ende Mai geplanten Nominierung an?

Löw, der das Stadion mit dynamischen Schritten schon kurz vor dem Schlusspfiff verließ, ist dabei der wichtigste Entscheider. Über allem steht das Ziel der WM 2018. Ein Titelgewinn der U21 wie im Jahr 2009 könnte den Reifeprozess der hochtalentierten Garde um Leon Goretzka oder Serge Gnabry weiter vorantreiben. "Wir kennen die Geschichte und wissen, dass 2009 viele dabei waren, die später Weltmeister geworden sind", sagte der Schalker Max Meyer.

Manuel Neuer, Jérôme Boateng, Benedikt Höwedes, Mats Hummels, Sami Khedira und Mesut Özil führten die Nachwuchsnationalmannschaft zum Titel und waren fünf Jahre später Stützen beim WM-Triumph. "Ich weiß nicht, ob man es mit einem Gesellenbrief vergleichen kann. Es ist irgendwie der Abschluss der Jugend", warb Kuntz für die U21. Der Titel 2009 hätte dem Team damals einen "Schub" gegeben, Neuer & Co. hätten "enorm an Selbstbewusstsein gewonnen", hob Löw schon hervor.

In den nächsten Wochen werden sich Löw, Sportdirektor Horst Hrubesch und Kuntz beraten. Für den Bundestrainer ist es "ein wesentliches Kriterium", dass die Spieler in ihren Teams "in jedem Fall zum Einsatz kommen". Jeder Hoffnungsträger für die WM 2018 soll eine Bewährungschance bekommen. "Es ist unser Job, A-Nationalspieler auf dem Weg zu begleiten", sagte Kuntz. "Ich hoffe natürlich, dass viele Spieler, die älter als 21 sind und zum Kreis der A-Nationalmannschaft gehören, gesund sind, und eine Riesenform haben."

Kuntz' Rechnung, dass dann mehr Auswahl für ihn bleibt, muss nicht unbedingt aufgehen. Denn Löw wird bei einigen seiner in den vergangenen Jahren viel strapazierten Weltstars über eine Pause nachdenken, Jungprofis rücken dann auf. "Klar will jeder bei der A-Nationalmannschaft dabei sein. Aber man kann auch bei der U21 als Führungsspieler voran gehen", sagte Defensivmann Ginter. Dass man bei der EM "eine gewisse Achse" brauche, sei allen Verantwortlichen klar, betonte Kuntz.

Als "Fußballromantiker" schwärmte Kuntz in Stuttgart davon, wie sehr Erfolge von einst zusammenschweißen würden und verwies dabei auf seine Europameistertruppe von 1996 oder die 1954er Weltmeister. "Da ist so eine Verbundenheit, weil du zusammen etwas erreichst, etwas Besonderes geschaffen hast", sagte der 54-Jährige nach seinem achten Spiel mit der U21. "Wir arbeiten daran, dass unsere Spieler so etwas erleben. Das geht nie verloren."

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DFB-Mitteilung zum U21-Kader

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