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Handball Glinde feiert Derbyerfolg

Die Sachsen-Anhalt-Liga-Handballer des Glinder HV "Eintracht" gewannen das Duell gegen die SG Lok Schönebeck mit 32:29 (14:13).

Von Kevin Sager 16.09.2019, 23:01

Glinde l Eins hat sich Florian Willner ganz sicher eingeprägt. Die Farbe der Schuhe von Julian Bauer. Auf Anweisung von Sebastian Roost, Trainer des Handball-Sachsen-Anhalt-Ligisten SG Lok Schönebeck, nahm er den Glinder in Manndeckung und befolgte, was sein Coach ihm sagte: „Guck ihm nur auf die Füße, der Rest ist egal.“ Und das tat Willner, nahm somit den Aufbauspieler des Aufsteigers aus dem Spiel. Doch gebracht es hat am Ende nichts. Das Lokalderby verloren die Schönebecker gegen den Glinder HV „Eintracht“ mit 29:32 (13:14).

Nach zwei Jahren gab es wieder ein Punktspiel in Glinde. Das letzte Aufeinandertreffen am 8. April 2017, damals noch in der Verbandsliga, gewannen ebenfalls die Glinder (31:27). Motiviert waren beide Teams, dass war von Spielminute eins an zu merken. Vor allem die Keeper knüpften nahtlos an ihre bisherige hervorragende Form an. Leon Dobertin im Kasten der Schönebecker war vor allem in der Anfangsphase ein gefragter Mann, blieb zumeist aber der Sieger.

Auf der anderen Seite avancierte erneut Julian Bartels zum „Derbyhelden“, der ebenfalls jedes erdenkliche Körperteil an den Ball brachte. In der Schlussphase schlug dann die große Stunde von Glindes Philipp Giesemann. Beim Stand von 23:24 zeigte er eine Doppelparade und machte so den Weg zum 24:24-Ausgleich frei. „Beide waren wieder sehr gut“, lobte Glinde-Coach Peter Pysall. „Wir werfen die Torhüter berühmt“, meinte währenddessen Roost, der mit viel Elan seine Mannschaft nach vorne peitschte.

Die Anfangsphase verlief ausgeglichen, auch weil Glinde „lange nach dem Rhythmus suchen musste“, wie Pysall im Nachgang feststellte. Individuelle Fehler vor dem Seitenwechsel sorgten dafür, dass der zwischenzeitliche 12:8-Vorsprung (24.) auf 14:13 schmolz.

In den zweiten Durchgang starteten derweil die Schönebecker besser, auch weil die Glinder in der Abwehr umgestellt hatten. Doch der erwünschte Erfolg blieb aus. Robin Riedel war es vorbehalten, die Schönebecker mit 15:14 in Führung zu bringen (32.). Pysall wirkte unzufrieden und trommelte seine Mannschaft in einer Auszeit zusammen.

„Ich habe dann wieder umgestellt. Bis zum Ende des Spiels hat meine Mannschaft das dann gut gemacht“, erklärte Pysall. Glinde machte es erneut clever, verschleppte immer wieder das Spiel und sorgte dafür, dass der Geduldsfaden bei den Schönebeckern immer früher riss. Diese Taktik funktionierte auch schon beim Punktgewinn in Staßfurt.

„Wir haben es uns selbst zuzuschreiben. Wir lassen uns locken und machen damit die Außen frei“, beobachtete Roost. Glinde nutzte dies aus und feierte den Derbyerfolg. Und um das Rätsel der Schuhfarbe aufzulösen: sie waren neongelb.

Glinde: Bartels, Giesemann - Bauer (2), Rosemeier, Maynicke (2), Max Kreyenberg (5), Kralik (10), Deumeland (4/1), Pessel, Tacke, Michael Kreyenberg (9/3), Herrmann

SG Lok: Dobertin, Knörich - Heimesath (4), Kessel, Bauer, Ernst (6), Haverland (2), Forth, Bullmann (7/1), Riedel (3), Thiedig, Willner (7), Meyer

Zeitstrafen: Glinde 5 - SG Lok 4

Siebenmeter: Glinde 4/6 - SG Lok 1/5

Rote Karte (3x2 Minuten): Nico Haverland (SG Lok Schönebeck, 34.)