1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. SC Magdeburg
  6. >
  7. "Balkan-Brüder" beim SCM wieder vereint

Handball "Balkan-Brüder" beim SCM wieder vereint

Mit dem Trupp der Göppinger schlägt auch ein alter SC Magdeburg-Weggefährte in der Getec-Arena auf: Nemanja Zelenovic.

Von Anne Toss 29.11.2018, 00:01

Magdeburg l In diesem Sommer gab es in Belgrad ein großes Wiedersehen. In der Hauptstadt Serbiens heiratete Nemanja Zelenovic seine langjährige Freundin Jovana. Und mit Marko Bezjak und Zeljko Musa waren zwei seiner einstigen Weggefährten vom SC Magdeburg dabei. „Wir sind mit unseren Familien angereist“, erzählt Bezjak, „zwischen uns ist eine Freundschaft entstanden, die ein ganzes Leben lang hält.“

Als Zelenovic noch in Magdeburg lebte, wurde er im Hause Bezjak ab und an sogar als Babysitter engagiert. Und auch wenn Bezjak und Musa sich auf Auswärtsreisen ein Zimmer teilen – „Zele war trotzdem immer dabei“, sagt Bezjak.

Deshalb freuen sich die beiden SCM-Spieler auch besonders auf die Ankunft der Göppinger. Am Mittwochabend traf sich das Trio dann auch gleich, um sich auf den neuesten Stand zu bringen. „Ich habe jetzt schon etwas länger nichts mehr von Nemanja gehört. Da gibt es sicherlich viel zu erzählen. Er wird übrigens auch Papa“, verrät Bezjak.

Der Abschied aus Magdeburg ist dem Serben schwer gefallen. Immerhin verbrachte er drei „wunderschöne Jahre“ beim SCM. Mit dem Ende der Saison 2017/18 brach er seine Zelte in der Landeshauptstadt ab. Der SC Magdeburg hatte sich im rechten Rückraum für die Verpflichtung von Albin Lagergren entschieden. Mit Zelenovic konnte man sich nicht mehr einigen, daher wechselte er zu Frisch Auf Göppingen. „Ich habe in einer guten Mannschaft einen Vertrag unterschrieben“, meint Zelenovic zu diesem Schritt.

Dort wurde er zuletzt allerdings von einer Verletzung ausgebremst. Im Spiel gegen Bietigheim zog er sich einen Innenbandriss im Knie zu, musste acht Wochen pausieren. Rechtzeitig zum Aufeinandertreffen mit seinen alten Kollegen meldet er sich nun aber wieder fit.

„Das war keine so leichte Phase für ihn“, erzählt Musa. Und Bezjak fügt an: „Es ist gut, dass Nemanja spielen kann. Denn ich freue mich schon auf diesen Kampf.“ Der Spielmacher wird in der Abwehr nämlich ausgerechnet auf Zelenovic treffen. „Aber vor dem Spiel ziehen wir uns nicht auf. Das passiert dann später.“

Die drei Freunde kommen allesamt aus der Balkan-Region, jedoch aus verschiedenen Ländern. Zelenovic aus Serbien, Musa aus Kroatien und Bezjak aus Slowenien. Die Herkunft, das politisch nicht ganz leichte Verhältnis der Staaten, hat aber nie eine Rolle gespielt. „Früher war das ja sowieso ein Land, nämlich Jugoslawien. Das wir aus unterschiedlichen Ländern kommen, war nie Thema. Wir sprechen unterschiedliche Sprachen, das war es aber auch schon“, betont Bezjak.

Bei ihm ist die Verbindung mit Zelenovic sogar noch ein bisschen spezieller. Denn beide kannten sich schon, bevor sie beim SC Magdeburg einen Vertrag unterschrieben. „Ich spielte damals bei RK Velenje und Nemanja bei RC Celje. Aber wir wohnten im selben Ort. Ab und an haben wir uns auf einen Kaffee getroffen“, erzählt Bezjak.

Nur eines konnten Musa und Bezjak nie verstehen. „Nemanja war drei Jahre hier in Magdeburg und hat es nicht geschafft, sich ein Fahrrad zu kaufen“, sagen sie und lachen. Denn im Sommer fahren beide gerne gemeinsam mit dem Rad ins Training. „Wir sind gespannt, ob er das jetzt in Göppingen schafft.“

Weitere Artikel zum SC Magdeburg finden Sie hier: