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Handball Der SCM lebt! Die Serie lebt!

Die Serie in der Bundesliga lebt! Der zuletzt arg gebeutelte SC Magdeburg feierte am Freitagabend ein 37:25 (21:11) über die GWD Minden.

Von Janette Beck 27.05.2017, 01:01

Magdeburg l Im obligatorischen Hallen-Interview vor dem Spiel hatte Ex-SCM-Trainer Frank Carstens eines gleich mal klargestellt: Seine Jungs werden trotz des taufrisch gesicherten Klassenerhalts nach dem Überraschungssieg gegen Hannover nicht in der Getec-Arena auflaufen, um eine ruhige Kugel zu schieben: „Das wäre ja Quatsch, in den letzten vier Spielen der Saison keine neuen Ziele mehr zu haben. Der SCM ist in der Liga in 14 Spielen ungeschlagen, vielleicht gelingt es uns ja, diese Serie zu beenden.“

Doch die Mindener hatten die Rechnung ohne den SCM gemacht, der ratzfatz eine 3:0-Führung herausspielte (4.). Die Hausherren war augenscheinlich gewillt, die offene Rechnung aus dem Hinspiel zu begleichen. Da hatte es eine 24:34-Klatsche gegeben. Zudem galt es, die emotionalen Tiefschläge der letzten Tage (Halbfinalaus im Final Four, Punktverlust in Berlin) aus den Knochen zu schütteln.

Und in heimischen Gefilden, unterstützt von den Fans auf den Rängen, fand der SCM das abhandengekommene Gespür für Sicherheit, Torgefahr, Rückhalt im Tor und eine kompakt stehende Abwehr-Mauer wieder (5:1/7.). Zwar konnte Minden zwischenzeitlich auf 5:7 verkürzen (13.), aber danach ging der SCM unbeirrt seinen Weg: Aus einer von Zeljko Musa gut organisierten Deckung heraus – Finn Lemke war wegen seiner Fußverletzung zur Untätigkeit gezwungen – zogen die Magdeburger ihr Tempospiel auf. Dazu spielte auch die eine oder andere Parade von Jannick Green dem Gastgeber in die Karten. Der Vorsprung wuchs stetig: Nach 25 Minuten waren es erstmals zehn Tore (18:8).

Bis zur Halbzeitpause gelang es der Carstens-Sieben trotz zweier Auszeiten nicht, ins Spiel zurückzufinden. Die meisten Angriffe endeten mit Ballverlusten oder Fehlwürfen. Beim SCM lief die Torproduktion ungebremst weiter – mit einem Elf-Tore-Vorsprung ging es in die Kabine.

In der zweiten Spielhälfte machten die Hausherren weiter Druck, es schien so, als wolle sich jeder den Rest-Frust von der Seele ballern. Allen voran tat Weber etwas für sein Konto, mit seinem zehnten Treffer markierte der Rechtsaußen vom Siebenmeterpunkt das 28:17 (43.).

Und es gab noch einen weiteren Höhepunkt: „Tulpe, Tulpe“-Rufe hallten durch die Halle, als der Kapitän in seinem vorletzten Heimspiel vier Tore am Stück erzielte (36:22/53.). Ein breites Lächeln huschte über das Gesicht des Holländers, der am Saisonende nach Lemgo wechselt.

Magdeburg: Green, Quenstedt - Musa 1, Musche 8, van Olphen 4, Pettersson 3, Bagersted 1, Grafenhorst 2, Christiansen 3, Bezjak 1, Weber 10 /3, Damgaard, 2 Zelenovic 1, O’Sullivan 2

Minden: Eijlers, Sonne-Hansen - Schäpsmeier 1, Freimann 2, Sjöstrand 6/2, Rambo 5, Suedmeier, Larsson 2, Jernemyr, Gullerud 1, Michalczik 2, Svitlica 2, Doder 2, Staar 2

Schiedsrichter: Blümel/Loppaschewski. Zuschauer: 5981. Siebenmeter: SCM 3/3; Minden 4/2. Zeitstrafen: 1/3.