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Handball Die Göppingen-Gesichter des SCM

Beim SC Magdeburg lagen zwischen dem Sieg im Pokal und der Bundesliga-Niederlage gegen Göppingen Welten. Warum?

Von Anne Toss 21.12.2018, 00:01

Magdeburg l Ein Unterschied wie Tag und Nacht: Der SC Magdeburg spielte am 29. November und am Mittwochabend, also nur knapp drei Wochen später, zwar gegen denselben Gegner – die Partien verliefen jedoch komplett gegensätzlich. Während sich die Magdeburger nach dem ersten Aufeinandertreffen mit Frisch Auf Göppingen über eine 28:29-Niederlage ärgerten, warfen sie die Schwaben jetzt souverän mit 40:27 aus dem DHB-Pokal. Dabei mussten sie den verletzungsbedingten Ausfall ihrer Spielmacher Marko Bezjak und Christian O‘Sullivan kompensieren. Worin liegt das begründet?

⦁ Zwei freie Wochen: Nach der Niederlage bei den Rhein-Neckar Löwen (22:28) hatte der SCM fast zwei Wochen Zeit, um zu regenerieren. „Die Pause hat gutgetan. Wir konnten ein bisschen regenerieren und sind als Mannschaft noch enger zusammengerückt“, erklärte Robert Weber. Und Jannick Green ergänzte: „Die Pause war auch vom Kopf her gut für uns.“ Woran der nächste Punkt nahtlos anknüpft.

⦁ Trotzreaktion: Die verlorene Bundesliga-Partie gegen Göppingen fand nur vier Tage nach dem Aus im EHF-Pokal gegen Porto statt. „Ja, das Ausscheiden in Porto hat wehgetan. Das haben wir in die letzten beiden Spiele gegen Göppingen und die Löwen mitgenommen“, gab Green zu. Jetzt allerdings, im Pokal-Viertelfinale, „wollten wir allen zeigen, dass das in den vergangenen drei Wochen nicht wir waren“. Und Weber: „Beim Final Four in Hamburg herrscht eine Riesenstimmung. Deshalb wollten wir da alle unbedingt wieder hin.“

⦁ Piotr Chrapkowski: Das Fehlen des Polen dürfte ein gewichtiger Grund für die Niederlagenserie gewesen sein. Denn „Chrapek“ ist in der Abwehr einfach nicht zu ersetzen. Chrapkowski: „Ob ich spielen kann, hat sich erst kurzfristig entschieden. Ob ich schon wieder so richtig sprinten kann, habe ich eigentlich erst im Spiel so richtig getestet.“ Worüber sein Trainer ziemlich erschrocken war. Bennet Wiegert: „Dass er so viele Angriffe erst einmal mitläuft, war eigentlich nicht geplant.“ Brachte aber sogar drei Tore.

⦁ Albin Lagergren: Der Schwede hatte im SCM-Trikot phänomenal begonnen, war seit Anfang November aber durch eine Verletzung und anschließende Viruserkrankung nur noch ein Schatten seiner selbst. „Durch die Pause fühle ich mich wieder richtig fit“, hatte Lagergren vor dem Spiel erklärt – und dann auch eindrucksvoll gezeigt.

⦁ Torhüter: Jannick Green hielt laut Statistik der Handball-Bundesliga 39  Prozent der Bälle. Sein Gegenüber Daniel Rebmann kam auf 20 Prozent. „Als Torwart bin ich immer von der Abwehr abhängig. Da haben wir aggressiv gedeckt, noch härter als sonst“, wiegelte Green, der sich auch über die Nominierung in den 18-Mann-Kader Dänemarks für die WM freuen durfte, ab.

⦁ Michael Damgaard: Vor drei Wochen kam der Däne im Rückraum noch nicht ins Rollen, blieb torlos. Im Pokalspiel steuerte er nun sieben Treffer zum Erfolg bei. „Ich habe in den letzten Wochen ein sehr gutes Gefühl gehabt, bewege mich besser. Es freut mich, dass ich einen Teil zum Erfolg beitragen konnte. Aber die Mannschaftsleistung war überragend, jeder hat seine verdammte Arbeit gemacht.“

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