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Handball Drei SCM-Spieler, drei Welten

Dario Quenstedt reist zum vierten Mal nach Hamburg, für Gleb Kalarash ist es eine Premiere und Nemanja Zelenovic ist auf Abschiedstour.

Von Anne Toss 04.05.2018, 01:01

Magdeburg l Dario Quenstedt hat in Hamburg schon vieles erlebt. Vom Triumph über Niederlagen bis hin zur einmaligen Atmosphäre: Dreimal ist der SCM-Torwart bereits zum Final Four gereist, einmal mit dem TuS N-Lübbecke, zweimal mit dem SCM. Kalt lässt ihn die erneute, vierte Teilnahme deswegen aber noch lange nicht. „Ich bin in keinster Weise abgestumpft, ich weiß ja, wie schön das ist, was das für Emotionen auslöst“, sagt Quenstedt.

Besonders die Atmosphäre in der Barclaycard-Arena hat es ihm angetan. „Die vier Fanlager in der Halle sind schon einzigartig. Und obwohl ja nur zwei Teams spielen, sind trotzdem alle vier Lager da“, sagt Quenstedt. Zudem könne man das Turnier ja kaum ausblenden, weil es in den Medien überaus präsent ist. „Es wird ja als das Handballereignis in Deutschland hoch-stilisiert.“

Wenn der SCM am Sonnabend gegen die Rhein-Neckar Löwen aufläuft, wird es für Quenstedt somit ein ganz anderes Spiel sein, außergewöhnlicher als es jede Heim- oder Auswärtspartie jemals sein könnte. „Einfach, weil man nicht weiß, wann es wiederkommt.“

Für seinen Teamkollegen Nemanja Zelenovic, der am Saisonende zu Frisch Auf Göppingen wechselt, wird sich zumindest eine Teilnahme im SCM-Trikot nicht wiederholen. Deshalb will er den Pokal in dieser Saison auch unbedingt noch einmal gewinnen. „Einen Titel zu holen und den Pokal mit unseren Fans vom Balkon zu feiern, das ist mein Traum. 2016 hatten wir so ein gutes Feeling, das ich wieder haben möchte“, sagt er im aktuellen Hallenheft.

Für ihn sei die Entscheidung nach Magdeburg zu gehen, zu jeder Zeit die richtige gewesen. „Hier habe ich drei wunderschöne Jahre gehabt. Als ich im November 2015 nach Magdeburg gekommen bin, erfüllte sich ein Traum für mich“, sagt Zelenovic.

Doch Serbiens Nationalspieler blickt auch nach vorn. In Göppingen habe er bereits eine Wohnung gefunden, von dort aus könne er zu Fuß zur Halle gehen. Und er ist zuversichtlich, dass er bei den Schwaben schnell Anschluss findet: „Auch in Göppingen spielen Jungs mit einem großen Herz, das ist wichtig, um Erfolg zu haben. Jacob (Anm.d. Red.: Bagersted) vom SCM und Zarko Sesum von der Nationalmannschaft kenne ich. Sie werden mir wie alle im Team helfen, schnell ins System zu kommen.“

Seine Frau Jovana wird demnächst außerdem ihr Zahnmedizin-Studium in Belgrad beenden „und dann wird sie mit mir zusammen in Göppingen wohnen“, berichtet der Linkshänder.

Den Pokal in die Höhe halten – das würde auch Gleb Kalarash am Sonntag gerne tun. Der Kreisläufer aus Russland ist zum ersten Mal in Hamburg dabei, mit seinen Mitspielern hat er bislang weder über den Titelgewinn 2016 gesprochen noch Videos davon angeschaut. „Aber ich habe das Final Four schon mal im Fernsehen gesehen, das war geil“, sagt Kalarash und lacht. Vor allem wegen der Zuschauer. „Das ist so ein kleiner Traum von mir, der in Erfüllung geht.“

Dabei hat Kalarash schon einmal in einem Final Four gespielt – nur eben in der Ukraine. „Aber das kann man nicht vergleichen“, winkt er sofort ab, „das ist ja viel kleiner.“ Bisher geht er davon aus, dass am Freitag, wenn er in den Bus steigt, die Vorfreude überwiegen wird. „Aber man weiß ja nie, wie es dann sein wird. Vielleicht ist es auch die Anspannung.“

Im Kopf werde er sich übrigens anders vorbereiten, „weil es das erste Mal ist“. Was das genau bedeutet und ob er ein bestimmtes Ritual pflegt, verrät er aber nicht. „Das ist privat“, sagt Kalarash und lacht.

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