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Handball Magnusson - der eiskalte Isländer des SCM

Nach dem grandiosen Sieg am Dienstag in Montpellier müssen die Handballer des SC Magdeburg am Sonntag (16 Uhr, Sky) beim THW Kiel ran.

19.02.2021, 12:23

Magdeburg l Auf Island sollte man im Winter das Fenster nicht zu weit geöffnet lassen. Denn dort gehört es zur festen Tradition, dass die Kids das für Schneeball-Zielwürfe nutzen. Omar Ingi Magnusson muss dabei ein besonderes Talent entwickelt haben. Denn mit welcher Präzision der 23-Jährige für den SC Magdeburg die Siebenmeter verwandelt, ist faszinierend.

Schon 51 Würfe hat er vom Siebenmeterpunkt verwandelt, weist dabei mit 86,4 Prozent eine ganz starke Quote auf. Dazu kommen noch 41 Tore aus dem Spiel heraus, wodurch Magnusson auch noch im Rennen um die Torschützenkrone der Bundesliga gut im Rennen ist. Und vielleicht knackt er ja schon beim Spiel in Kiel am Sonntag (16 Uhr, Sky) die Hunderter-Marke. Dass der SCM auf dem Papier wie in Montpellier eher eine Außenseiterrolle hat, nimmt Magnusson gelassen.

„Der Sieg in Montpellier macht uns viel Mut für Kiel. Wir haben eine gute Mannschaft und rechnen uns deshalb auch beim THW etwas aus“, erklärt Magnusson. Bei der Frage, welchen Kieler er gerne im SCM-Trikot sehen würde, winkt er ab und sagt: „Natürlich hat Kiel viele gute Spieler. Aber die haben wir auch. Und deshalb brauchen wir keinen dazu.“

Auf einen Kieler bereitet sich Magnusson allerdings besonders intensiv vor – auf Torwart Niklas Landin. „Da schaue ich mir aktuell schon viele Videos an, um zu sehen, wie er sich bei den Siebenmetern bewegt“, verrät Magnusson. Speziell trainieren kann er die Strafwürfe im Training ja nicht. Magnusson: „Ein paar Routinewürfe gehören natürlich im Training immer mal dazu. Aber unsere zwei Torhüter können die gegnerischen Keeper ja nicht improvisieren. Jeder Torwart ist speziell. Deshalb entscheide ich eher spontan beim Wurf, was ich mache.“ Und das gelingt ihm auch zur Freude des Trainers richtig gut: „Seine Quote hilft uns massiv. Denn wir erarbeiten uns die Siebenmeter schwer. Dann können wir dann auch nicht zu viel liegen lassen.“

Am vergangenen Sonntag erzielte Magnusson gegen Minden neun seiner elf Tore per Siebenmeter. In Montpellier waren es sechs von zwölf und zuvor gegen Besiktas Istanbul fünf von zehn Toren. Insgesamt ist der Linkshänder also mit 33 Toren, davon 20 per Siebenmeter, für den SCM ins Jahr 2021 gestartet. Von WM-Müdigkeit ist nichts zu spüren. Magnusson: „Wir sind durch das Training schnell wieder in Tritt gekommen. Und jetzt konzentriere ich mich einfach von Spiel zu Spiel.“ In denen Magnusson sogar noch Luft nach oben hat. Wiegert: „Ich bin mir sicher, dass er noch mehr kann. Deshalb sind wir auch sehr froh, dass er bis 2024 unterschrieben hat. Besonders wichtig ist für ihn, dass er Vertrauen bekommt und sich wohl fühlt.“ Neben Toren und Siegen sorgen dafür auch Frau Harpa und die sechs Monate alten Zwillinge. Magnusson: „Wir sind viel unterwegs. Da genieße ich die Zeit zwischen den Spielen und dem Training natürlich besonders.“