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Handball Musche glaubt an Ende der SCM-Krise

Nur ein Sieg aus den letzten fünf Bundesliga-Partien - so lautet die momentane Zwischenbilanz des SC Magdeburg.

Von Anne Toss 17.10.2019, 01:01

Magdeburg l Matthias Musche hat nach der 28:31-Auswärtsniederlage bei Hannover die Antennen sofort auf das anstehende Heimspiel am Donnerstagabend gerichtet. „Gegen Stuttgart müssen wir gewinnen, da gibt es keine Ausreden“, stellt der Linksaußen des SC Magdeburg klar, „und da ist es auch egal, ob wir schön oder schlecht spielen. Es zählt nur ein Sieg.“

Es sind zurzeit die Erfolge gegen die Leichtgewichte der Bundesliga – der TVB kämpft gegen den Abstieg, hat bislang nur einen Sieg und zwei Remis auf dem Konto –, die dem SCM wieder Selbstvertrauen geben sollen. „Denn wenn wir mal wieder drei bis fünf Partien in Folge gewinnen, dann spielt es sich ja ganz anders. Das gibt einfach Rückenwind“, meint Musche.

Die momentane Situation des SCM ist für den 27-Jährigen nur „schwer zu erklären“. Einerseits: „Ich will keine Ausreden suchen, aber wir hatten zuletzt auch nicht gerade die einfachsten Aufgaben zu meistern“, sagt er. Und meint dabei unter anderem das Auswärtsspiel gegen Melsungen, die nach ihrer Niederlage bei Aufsteiger Balingen unbedingt eine Reaktion zeigen mussten. Oder die Partie gegen die Löwen, „mit denen wir seit Jahren unsere Probleme haben“, sowie Hannover, „die im Flow sind und eine unheimliche Sicherheit ausstrahlen“.

Für Musche ist der eine Sieg gegen Göppingen aus den letzten fünf Liga-Spielen daher auch so erklärbar: „Wir waren oft zur falschen Zeit am falschen Ort.“

Allerdings weiß er auch, dass das nur eine Seite der Medaille ist. Denn der SCM war in jeder der Partien durchaus in der Lage, zu gewinnen. Nur: „Unser Manko ist zurzeit das Tempospiel. Darüber erzielen wir zu wenig Tore“, meint Musche, „wenn wir eine gute Abwehr stellen und dort die Bälle gewinnen, dann kann der Gegner die Konter eigentlich nicht verhindern – selbst wenn er darauf eingestellt ist.“

Doch gelingt das dem SCM gerade nur noch selten. „Da gilt es jetzt die Köpfe zusammenzustecken und daran zu arbeiten. Letztlich zeigen die vorangegangen Niederlagen ja auch, dass wir nah dran waren. Es haben also Kleinigkeiten über Erfolg oder Misserfolg entschieden.“

Kleinigkeiten, die auch für ihn selbst nicht immer zu greifen, geschweige denn zu erklären sind. „Manchmal gewinnst du zehnmal und weißt danach auch nicht, warum das geklappt hat“, sagt er. Nur bleibt nach Erfolgen die Suche nach Erklärungen meist aus.

Jetzt aber alles zu hinterfragen, davon hält Musche nichts. Er ist – wie SCM-Trainer Bennet Wiegert – ein Verfechter davon, die Ruhe zu bewahren. „Bei uns herrscht keine Weltuntergangsstimmung, und es ist auch bei Weitem nicht so, dass mir unsere Situation jetzt Angst macht“, berichtet er. Solche Phasen seien im Sport normal, insbesondere wenn beispielsweise neue Spieler noch nicht hundertprozentig ins System integriert sind. „Ich vertraue da auf unsere Entwicklung“, stellt der Linksaußen klar.

Etwas, das die grün-roten Fans seiner Meinung nach auch tun sollten beziehungsweise schon tun. „Ich erinnere mich an die vergangene Saison, als wir drei Spiele in Folge verloren haben“, erzählt Musche, „da habe ich mich danach bei den Fans über die fehlende Unterstützung beschwert. In den vergangenen Wochen fand ich es daher richtig cool, dass sie uns Rückendeckung gegeben haben und es zum Beispiel in Hannover auch viel Beifall gab.“

Schon am Donnerstag könnte sich der SC Magdeburg dafür revanchieren.