1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. SC Magdeburg
  6. >
  7. Noch 198 Treffer bis zum Ziel

Handball Noch 198 Treffer bis zum Ziel

Robert Weber vom SC Magdeburg hat sich gleich am ersten Spieltag der Handball-Bundesliga erneut für den Titel Torschützenkönig empfohlen.

Von Daniel Hübner 30.08.2017, 01:01

Magdeburg l Lio hat von einem Freund der Familie einen Boxsack bekommen, seither übt sich der Sprössling von Robert Weber in der Miniaturausgabe von Papas Trikot – ganz in Grün und mit Nummer 28 – in Links-Rechs-Kombinationen an dem Ungetüm. „Wir geben ihm die Möglichkeit, alles auszuprobieren“, sagte Weber. Mit seinem Vater sollte sich der dreijährige Sohn allerdings nicht anlegen.

Der Rechtsaußen vom SC Magdeburg strotzt nämlich vor Kraft, nicht nur mental, sondern auch physisch. Zum Saisonauftakt in der Handball-Bundesliga am Sonntag gegen Hüttenberg (33:26) spielte und rannte der 31-Jährige über die gesamten 60 Minuten. „Das habe ich gut verkraftet“, erklärte Weber. Das wiederum ist ein Resultat der Vorbereitung, in der Weber im athletischen Bereich wohl mehr als jemals zuvor zugelegt hat: „Meine Physis muss stimmen, wenn ich noch sechs, sieben Jahren spielen will.“ Das ist zugleich ein Glück für Gattin Lisa, die ihm ob der antrainierten Muskeln bescheinigte: „Das sieht gut aus.“

Solche Komplimente haben Weber zusätzlich motiviert. Zudem „haben wir mit Denis Kirchhoff einen Fitnesstrainer, der konkret auf den Spieler und dessen Position eingeht“, berichtete der Österreicher. „Das alles hat mir den Extraschub gegeben, noch mehr Gewichte zu stemmen.“

Das Ergebnis kann sich auch in Zahlen sehen lassen: Weber erzielte zum Saisonstart gegen Hüttenberg zwölf Treffer (darunter fünf Siebenmeter) und katapultierte sich damit auf Rang eins in der Liga-Schützenliste direkt vor seinem Teamgefährten Nemanja Zelenovic (8). „Wie immer also“, sagte er lächelnd. Und zurecht: Weber war in seinen bisherigen neun Bundesliga-Jahren unter anderem einmal der König aller Werfer, fünfmal Zweiter, einmal Dritter. Fast immer Spitze also.

Geärgert hat er sich dennoch – ein bisschen. „Ich wollte dreimal den Leger in die kurze Ecke vollenden, und keinen habe ich reingemacht“, sagte er zum einen. Zum anderen will Weber seine Siebenmeter-Quote aus dem Vorjahr (79,43 Prozent) steigern. Mit einem Fehlversuch gegen Hüttenberg hatte der Linkshänder die 100 Prozent verpasst: „Die wären zum Auftakt natürlich perfekt gewesen.“

Seine zehnte Saison im deutschen Oberhaus („Das fühlt sich ganz normal an.“) würde für ihn persönlich perfekt enden, wenn er sie mit seinem insgesamt 2000. Treffer abschließen könnte. „Das wäre ein Traum“, betonte Weber. 198 Tore fehlen ihm noch, mehr dürfen es ja immer sein. Und jeder Treffer ist auch wichtig für die Mannschaft. „Wir haben ja noch 33 Spiele“, erklärte Weber lächelnd. Das nächste bereits an diesem Donnerstag gegen die Eulen aus Ludwigshafen (Getec-Arena, 18.30 Uhr).

Mit mehr Toren klettert er auch in der ewigen Liste der besten Bundesliga-Schützen nach oben. Die wird nach wie vor angeführt vom Südkoreaner Yoon Kyung-shin (ehemals Gummersbach und HSV Hamburg) mit 2905 Treffern. Wenn Weber in seiner Karriere noch den derzeitigen Dritten Jochen Fraatz (ehemals Essen, Nordhorn und Lemgo/2683) überholen kann, erklärte er, würde sich ein weiterer Wunsch erfüllen. Sein Vertrag beim SCM läuft ja noch bis 2019. Verlängerung nicht ausgeschlossen.

Mehr Infos zum SCM