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HandballSCM ist endlich erleichtert

SCM-Trainer Bennet Wiegert ist mit einem guten Gefühl in die Vorbereitung auf das Punktspiel gegen Hannover-Burgdorf gestartet.

Von Daniel Hübner 15.11.2016, 00:01

Magdeburg l Bennet Wiegert begrüßte den sonnigen Montag mit einem fröhlichen Hallo. Fünfeinhalb Stunden nach der Rückkehr aus Göppingen (3 Uhr) machte er sich wieder ans Werk: Videoanalyse zum 29:28-Erfolg am Sonntag, Videoanalyse in Vorbereitung auf das nächste Heimspiel an diesem Mittwoch (19 Uhr, Getec-Arena) gegen den TSV Hannover-Burgdorf: „Ich habe meine Arbeit mit einem guten Gefühl aufgenommen, auch ich habe Erleichterung gespürt nach dem Sieg bei Frisch Auf“, berichtete Wiegert. „Wir haben in 80 Prozent des Spiels die Dinge wirklich gut gelöst, ich habe sehr viele positive Eindrücke mitgenommen.“
Die hatten auch die Spieler gewonnen. „Wir haben nicht etwa gefeiert auf der Rückfahrt“, sagte Wiegert „Aber auch bei der Mannschaft war eine gewisse Lockerheit zu spüren.“ Der zweite Auswärtssieg dieser Saison hätte natürlich deutlicher ausfallen können, wenn nicht sogar müssen. Wiegert analysierte: „Wir führen in der 46., 47. und 48. Minute mit sechs Toren, vergeben dann einen freien Ball, treffen dreimal Holz. Der einfache Grund dafür, dass die Führung geschrumpft ist, lautet also: Wir haben die Chancen nicht genutzt.“
Das führte letztlich dazu, dass Göppingen in den letzten Sekunden der Partie noch die Chance zum Ausgleich hatte. Aber Jens Schöngarth blieb mit seinem Wurf am Magdeburger Block hängen. „Der Ausgleich wäre möglich, aber auch unverdient gewesen“, war sich der SCM-Coach sicher.
Das Spiel hat seine Beobachtungen der vergangenen Wochen bestätigt: „Ich hatte auch schon gegen den THW Kiel (21:22 im Pokal) und gegen die Füchse Berlin (29:29) das Gefühl, dass wir auf einem guten Weg sind, dass uns aber an der einen oder anderen Stelle eben ein paar Prozentpunkte noch fehlen.“ Es sind jene Prozentpunkte, wenn der SCM in eine Stresssituation gerät und sich dann der Hektik aussetzt, statt mit Ruhe entgegenzuwirken. Gegen Hannover, den punktgleichen Tabellennachbarn (6./12:10), der die letzten drei Spiele in Folge für sich entschieden hat, möchte Wiegert auch in dieser Hinsicht eine Steigerung sehen.
Daran dürfen alle teilhaben: Nemanja Zelenovic, der am Freitag noch einen grippalen Infekt meldete, kam in Göppingen zu einem Kurzeinsatz. „Aber er hatte noch nicht die Kraft, um für Entlastung zu sorgen, deshalb habe ich ihn wieder vom Feld genommen.“ Ansonsten „gibt es keine weiteren Baustellen“, sagte der 34-jährige Coach.
Immer mehr schließt sich auch die Baustelle „Integration“ von Christian O’Sullivan, der bereits gegen die Füchse 40 Minuten lang stark agiert hat, und der in Göppingen erneut zu überzeugen wusste – nicht nur aufgrund der vier Tore des Regisseurs, der für den angeschlagenen Marko Bezjak von Beginn an randurfte.
„Für mich ist seine Entwicklung keine Überraschung“, sagte Wiegert. „Er hatte einfach Pech, weil er mit einer Verletzung zu uns gekommen war.“ Der 25-jährige Norweger hat inzwischen aber „das Vertrauen seiner Mitspieler gewonnen, und er ist jemand, der absolute Leader-Qualitäten besitzt“. Trotzdem gibt ihm Wiegert Zeit: „Er wird noch Fehler machen, aber die darf er machen, um sich weiterzuentwickeln.“