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SC Magdeburg Sohmanns längster Einsatz

Vincent Sohmann war gegen Eisenach einer der effektivsten Werfer des SC Magdeburg. Matthias Musche feilt an seinem Reha-Plan.

Von Daniel Hübner 08.12.2015, 00:01

Magdeburg l Vincent Sohmann hatte am Sonnabend gar keine Zeit mehr, über das Spiel mit der ersten Mannschaft nachzudenken. Er wurde einige Minuten nach dem 27:24-Erfolg gegen den ThSV Eisenach in der Bundesliga gemeinsam mit Alexander Saul ins Auto gesetzt und nach Oranienburg chauffiert. „Wir sind genau mit dem Anwurf angekommen“, berichtete Sohmann. Mit den Youngsters des SC Magdeburg verloren sie die Drittliga-Partie 22:24, weshalb Sohmann resümierte: „Das Wochenende war für mich anstrengend, aber das hat sich gelohnt – zumindest in der ersten Mannschaft.“
In beiden Spielen hat Sohmann, der an der Guericke-Uni ein Studium im Fach Gesundheits- und Reha-Sport aufgenommen hat, jeweils vier Tore erzielt. Aber jene in der Bundesliga gegen Eisenach haben ihn natürlich besonders gefreut. Nur in einem Moment des Spiels klatschte er die rechte Hand an die Stirn, das war bei seinem einzigen Fehlwurf in dieser Partie. „Das war noch ein bisschen schlimmer, weil wir in dieser Phase alles verworfen haben“, erklärte Sohmann zur Größe seines Ärgers.
Die schwache Angriffsquote von 32 Prozent in der zweiten Hälfte, die der SCM mit 10:16 verloren hatte, kann sich auch Sohmann nicht erklären, und warum eine zwischenzeitliche Elf-Tore-Führung (20:9/36.) nicht Ansporn genug ist, mal mit 15 Treffern zu gewinnen. „Damit sind wir auch unzufrieden“, sagte er. „Aber es hätte noch schlimmer kommen können, wie das Spiel gegen die Füchse Berlin gezeigt hatte (24:24). Diesmal konnten wir es zum Glück abwenden, dass Eisenach noch dichter herankam.“
Man kann wiederum auch keine Erklärung erwarten von dem 20-Jährigen, der immer zur Stelle ist, wenn die Stammhalter auf Linksaußen, Yves Grafenhorst und Matthias Musche, verletzungsbedingt ausfallen oder keinen guten Tag erwischen. Gegen Eisenach kam beides zusammen: Musche laboriert an einem Innenbandriss im linken Knie. „Yves hatte zweimal verschossen, deshalb habe ich Vincent gebracht“, begründete Trainer Geir Sveinsson den Wechsel, der mit 40 Minuten Sohmanns bislang längsten Bundesliga-Einsatz zur Folge hatte. Er sieht das „als Vertrauensbeweis des Trainers“. Sohmann war nach Fabian van Olphen (ein Wurf, ein Tor) der effektivste Werfer mit 80-prozentiger Quote.
„Ich würde auch gerne acht aus zehn Würfen treffen“, sagte Sohmann lächelnd. Die Chance dazu hat er wenigstens noch in den fünf Einsätzen in diesem Jahr. Denn Musche wird erst am Dienstag mit seinem Arzt „einen Plan machen, in welchem Zeitraum ich welche Belastung machen darf. Es ist immer noch nicht so super, wie ich es mir vorstelle. Aktuell bekomme ich nur Lymphdrainage und Physiotherapie.“ Er rechnet mit seiner Rückkehr zum Start in die Punktspiele im Februar. Er rechnet allerdings nicht mehr mit einer Teilnahme an der Europameisterschaft im Januar in Polen. „Das wird nichts“, erklärte der 23-Jährige auf der SCM-Internetseite.
Für Vincent Sohmann geht es also am kommenden Sonnabend bei Frisch Auf Göppingen weiter in der Bundesliga (20.15 Uhr). „Die sind natürlich zu Hause bärenstark“, erklärte Sohmann. „Aber wenn wir die Halle in den Griff bekommen, dann können wir auch dort was reißen.“ Denn gerade in Anbetracht der nur noch drei Punkte Rückstand auf den Tabellenfünften HSV Hamburg, sagte Sohmann, „ist für uns in der Liga noch alles möglich“.