Handball-Bundesliga Rechtsaußen vor Vertragsverlängerung / Hoffen auf weiter steigende Einsatzzeiten Hornke weiß endlich, wohin die Reise geht
Magdeburg/Aschersleben l Einträchtig saßen die Handballer des SC Magdeburg und der Berliner Füchse im Anschluss an ihr Freundschaftsspiel (30:28) am Mittwochabend im VIP-Raum der Aschersleber Ballhaus Arena zusammen und schauten das WM-Viertelfinale Deutschland gegen Spanien. Von der oft beschriebenen Rivalität war bei diesem kuscheligen TV-Abend nichts zu spüren. Gemeinsam wurde mit dem DHB-Team zunächst gejubelt, dann gelitten und am Ende trotz des knappen WM-Aus auch gelacht. Grund war die Szene zum Schluss, als Nationalkeeper Silvio Heinevetter nach vorne stürmte und "Kreisspieler like" zum Torwurf ansetzte. "Das möchte ich demnächst auch mal von dir sehen", feixte SCM-Abwehrchef Kjell Landsberg und haute dem vor ihn sitzenden Torhüter Gerrie Eijlers auf die Schulter ...
Da musste selbst der introvertierte Tim Hornke laut lachen. Aber auch sonst hatte der Rechtsaußen, der vom Aschersleber Publikum für seine drei sehenswerten Treffer viel Applaus bekam, allen Grund zu ausgelassener Freude. Nicht nur, dass dem sprunggewaltigen Flügelflitzer gerade eine Einladung zur B-Nationalmannschaft ins Haus geflogen war (Volksstimme berichtete) und er am 2. Februar im Vorspiel des Allstar-Games in Leipzig auflaufen darf. Nach Wochen der Ungewissheit scheint auch der Verbleib des 20-Jährigen beim SCM gesichert. Nach Volksstimme-Informationen sollen in der kommenden Woche Nägel mit Köpfen gemacht werden. Eine Vertragsverlängerung bis 2014 ist wahrscheinlich.
"Ich habe lange nicht so richtig gewusst, wohin die Reise geht, aber es sieht jetzt ganz so aus, dass wir uns einig werden und ich weiter das SCM-Trikot trage", erklärte der Juniorenweltmeister von 2011 mit gebremstem Schaum. Seit Beginn des Jahres laufen die Gespräche mit dem SCM, der für Hornke trotz seines Haderns, in der Hinrunde zu wenig Spielpraxis bekommen zu haben, stets erste Wahl gewesen war. "Zuletzt im November/Dezember war ich dann ja auch ganz zufrieden mit meinen Einsatzzeiten. Ich hoffe, dass dies nicht nur eine Momentaufnahme war, sondern dass es so weitergeht."
Dass beim gebürtige Hannoveraner trotz aller Freude doch auch ein wenig Skepsis mitschwang, lag vielleicht auch daran, dass er den beherzten Auftritt der deutschen Mannschaft bei der WM mit einem lachenden und einem weinenden Auge am Bildschirm beobachtet hatte. Denn im DHB-Team stehen mit Steffen Fäth, Patrick Groetzki und Kevin Schmidt gleich drei Juniorenweltmeister von 2009 im Team. Er dagegen sei von einem so rasanten Durchstart "momentan noch weit entfernt". Hornke: "Klar, macht man sich Gedanken, was wäre, wenn ..? Aber eins nach dem anderen. Ich konzentriere mich jetzt erst einmal darauf, dass ich mich in der Bundesliga etabliere."