1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Kleine Meister fahren zum Bundesfinale

Tischtennis Verbandsfinale erstmals in Zerbst / 13 Mädchen und 21 Jungen an grünen Tischen Kleine Meister fahren zum Bundesfinale

Von Detlev Pöls 02.05.2013, 01:14

Die Sieger aus Sachsen-Anhalt stehen fest. Von fast 3 000 Schülern qualifizierten sich Marius Meißner und Nelly Sophie Sauer bei den erstmalig in Zerbst ausgerichteten Tischtennis-Mini-Meisterschaften für das Bundesfinale.

Zerbst l Gefaltete Stirn, offener Mund und ein erhobener Schläger. Mit einem Rückhand-Topspin gewinnt Marius Meißner das Finale der Verbandsmeisterschaften in Sachsen-Anhalt. "Tschuh", ruft der Zehnjährige - wie ein großer Tischtennis-Spieler feiert der Dessau-Roßlauer am Sonntag seinen Sieg in Zerbst.

In einem atemberaubenden Duell konnte er knapp Mattes Fest besiegen. Gemeinsam mit Nelly Sophie Sauer fährt er nun in einem Monat zum Bundesfinale nach Rheinland-Pfalz. Die Neunjährige setzte sich bei den Mädchen im letzten Spiel gegen Lucie Albrecht aus Lübs durch. Auf ihrem Weg ins Endspiel hatte die Spielerin aus Gröningen einige Gegnerinnen wortwörtlich zum Weinen gebracht. Große Emotionen bei den kleinen Spielern.

Obwohl kein Teilnehmer der Mini-Meisterschaften bisher an Wettkämpfen im Verein teilgenommen haben darf, die 13 Mädchen und 21 Jungen gingen hochkonzentriert ans Werk und zeigten in allen Spielen ausgezeichnete Leistungen und vollen Einsatz - ohne dabei unsportlich zu werden.

Denn die Kinder kämpften auch noch um den Fairplay-Preis. "Wer die meisten Gummibärchen-Tüten sammelt, erhält den Preis", erklärte Organisator Detlev Pöls zur Eröffnung den Kindern und zahlreichen Zuschauern. Denn Tischtennis sei nicht nur der schnellste, sondern auch der fairste Sport.

Ganz nach dem großen Vorbild Timo Boll, der nicht nur der beste deutsche Spieler ist, sondern auch als der fairste weltweit gelte. Eine Tüte verteilten die freiwilligen Schiedsrichter aus allen Zerbster Tischtennis-Vereinen an den zwölf Platten jedes Mal, wenn sich die Spieler fair verhielten. Chelsea Raths aus der Altmark sammelte sagenhafte 28 leckere Punkte und erhielt dafür den "Silbernen Schläger".

Der Fairplay-Preis wurde in dieser Form zum ersten Mal in 30 Jahren Mini-Meisterschaft vergeben. Das Turnier ist eine der größten Breitensportaktionen in Deutschland. Knapp 3000 Schüler aus ganz Sachsen-Anhalt - ähnlich wie in anderen Bundesländern - kämpften zuerst den jeweiligen Schulmeister und anschließend den Gewinner des Kreises aus. Die Sieger erreichten das Verbandsfinale in Zerbst.

"Es ist eine fantastische Aktion und ich freue mich, dass es in Zerbst stattfindet."

Der Zerbster Bürgermeister Andreas Dittmann.

Da alle Teilnehmer noch nicht aktiv in Vereinen spielen, ist das Ziel dieser riesigen Initiative, Kinder für Sport zu begeistern und neue Mitglieder zu gewinnen. Der Tischtennisverband Sachsen-Anhalt organisierte das Turnier gemeinsam mit Peter König und Berndt Ludewig von der SG ESKA Zerbst, die für hervorragende Wettkampfbedingungen sorgten.

"Es ist eine fantastische Aktion und ich freue mich, dass es in Zerbst stattfindet", lobte Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD), der es sich nicht nehmen ließ, zur Eröffnung persönlich zu erscheinen. Er blieb noch zwei Stunden in der Halle, um die packenden Duelle zu verfolgen, in denen die Kleinen schon wie die Großen schmetterten und schupften.