Lok zu lässig: 60 Minuten Arbeit folgen
Frauen-Handball l Bernburg (fna) Man kann als Trainer sagen und erklären, was man will, es ist selten, dass Sportler noch 100 Prozent Einsatz und Konzentration zeigen, wenn der erste Platz bereits feststeht. "Es wirkte, als wäre es in den Köpfen drin gewesen, dass wir dieses Spiel wie eine Gala herunterspielen könnten", sagte Dirk Schedlo, weshalb sich seine Schützlinge von der SG Lok Schönebeck in den Playoffs bei Anhalt Bernburg sehr schwer taten und erst nach 60 Minuten schwerer Arbeit und etwas Glück den 26:24 (12:10)-Erfolg eingefahren hatten.
Vor einer Woche hatte der HC Salzland 06 II, der ärgste Verfolger der Schönebeckerinnen, nämlich beim SV Langenweddingen verloren und somit Lok, ohne dass es eingreifen musste, den Titel in der Bezirksliga beschert. Doch spätestens seit der Partie in Bernburg dürfte Schönebeck klar sein, "dass wir uns jeden weiteren Sieg hart erarbeiten müssen". Vor allem, wenn weiterhin "die Null stehen soll".
Gegen Bernburg, das "über 60 Minuten gekämpft und seine Möglichkeiten ausgeschöpft hat", ließ vor allem in der Defensive die nötige Aggressivität vermissen. "Wir haben es verpasst, uns deutlich abzusetzen." So führte Anhalt 1:28 Minuten vor dem Ende sogar, bevor es taktische Fehler beging und Lok somit begünstigte. Der Coach nahm eine Auszeit, so dass Schedlo sein Team neu einstellen konnte und Bernburg daraufhin aus zwölf Metern abschloss. Diesen Ball fing Keeper Josephine Suchan, sie leitete den Konter zum 24:24-Ausgleich ein. Dann verwarf Bernburg einen Siebenmeter und Lok ging in Führung.
Aus welchem Holz Schönebeck geschnitzt ist, kann es am Wochenende unter Beweis stellen. Dann steht nach dem Ligaspiel gegen die TSG Calbe II das Final-Four im Harz-Börde-Pokal auf dem Programm.
Schönebeck: Suchan - Wolf (3), M. Krause (2), Schedlo (8), Depta (4), Koeck (9), N. Krause, Sauer, Stagge, Moschner, Broßat, Kalwatz (1)