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Reiten Deutsche Meisterschaften in der Pony-Vielseitigkeit / Deparade und Mehlhorn vorn dabei Annies Hoffnung wird im Springen begraben

Von Meike Schulze 27.09.2012, 03:19

Mit der Ausrichtung der Deutschen Meisterschaft in der Pony-Vielseitigkeit haben sich die Gastgeber des SV Engersen mal wieder eine tolle Visitenkarte ausgestellt. Teilnehmer und Zuschauer waren ebenso beeindruckt, wie der Bundestrainer der Nachwuchs-Vielseitigkeitsreiter, Fritz Lutter.

Engersen l "Man merkt, dass hier ein engagiertes Team am Wirken ist", lobte Lutter die Mitglieder des Engersener Sportvereins, allen voran den Vorsitzenden Christian Jung und die Turnierleiter von der Sparte Pferdesport, Stephan und Joachim Hoppe. Dank ihrer großen Schar an Helfern und Ehrenamtlichen konnten sie drei würdige Meisterschaftstage ausrichten, an deren Ende sich die Favoriten ein spannendes Rennen um die Medaillen lieferten.

Meisterschaftsauftakt für die 46 besten Ponyvielseitigkeitsreiter der Republik war die Dressur. Mit 43,90 Punkten meldete Leoni Leuwer auf Carmissa Nera schon mal Anspruch auf den Titel an. Sachsen-Anhalts Medaillenhoffnung war Annie Kamieth, die hier mit 48,90 Punkten als Vierte gut mit von der Partie war, allerdings "auch noch Reserven hat", wie deren Trainerin Antje Deparade später bilanzierte. Indem Kamieth ebenso wie Teuwer und die auf Rang zwei liegende Juana-Rebecca Gerken (Bargteheide) das Gelände tadellos meisterte, kämpfte sie sich an Julia Rieth (Großenwiehe), die auf der 2600 Meter langen und mit 25 Sprüngen bestückten Strecke 14.40 Strafpunkte kassierte, vorbei und auf den Bronzeplatz vor.

Doch abgerechnet wird erst zum Schluss. Und da hatte Annie als drittletzte Starterin Pech. An den Sprüngen drei und fünf fielen Stangen, so dass sie acht Strafpunkte kassierte, insgesamt jetzt 56,90 Zähler hatte und auf Rang 13 zurückfiel. Gerken erging es nicht viel besser. Sie hatte zwar keine Spring- dafür aber sechs Zeitfehler und rutsche auf den zehnten Rang ab. Leuwer konnte trotz des einen Zeitstrafpunktes ihre Führung mit 44,90 Punkten behaupten und wurde zur neuen Meisterin gekürt. Vizemeisterin wurde Katja Wolf vor Kim Schultes.

"Es stimmt hoffnungsfroh für die Zukunft", verwies Bundestrainer Lutter auf das hohe Niveau und die Leistungsdichte bei den Ponyreitern. "Die jungen Leute haben gut gerittene und gut ausgebildete Pferde. Darauf lässt sich aufbauen", so Lutter. Klar habe der ein oder andere Reiter "ein bisschen Nerven gezeigt und auch mal einen Fehler gekriegt, der vielleicht nicht unbedingt hätte sein müssen", besonders für Annie sei das schade. "Aber in dieser Altersklasse ist das fast normal." Das mag für Annie ein kleiner Trost sein und Ansporn, sich künftig noch mehr der Dressur zu widmen. "Sie muss da so gut werden, dass sie sich im Springen zwei Fehler leisten kann, denn die passieren meistens", so die Trainerin.

Neben der Meisterschaftsprüfung fanden auch eine internationale (CIC*) und ein Vielseitigkeitsprüfung der Klasse A statt. In der CIC* brachte Lokalmatadorin Sabine Deparade ihre Fans und das heimische Publikum zum Jubeln. In der Dressur mit 45,70 Punkten auf Rang drei gelandet, leistete sie sich auf der 3224 Meter langen und mit 28 Sprüngen versehenen Geländestrecke lediglich 0,80 Zeitfehler. Da sie das Springen tadellos meisterte, kam sie schließlich auf den tollen zweiten Platz hinter Dr. Martina Reemtsma, deren 44 Punkte allein aus der Dressur resultierten.

Hervorragend mit von der Partie war darüber hinaus Luisa Mehlhorn. Die 17-jährige Gymnasiastin war mit Kalinka erstmals international unterwegs und wurde nach dem siebten Platz in der Dressur (47,30) und 14.40 Zeitfehlern im Gelände mit 61,70 Punkten Gesamtneunte. Außerdem konnte sich die junge Dame auch noch über einen Sieg freuen - mit Reitpony Dingo in der Vielseitigkeit der Klasse A. Hier hatte sie zunächst die beste Dressur (36 Punkte) und dann den zweitbesten Geländeritt (2600 Meter, 20 Sprünge) abgeliefert. Im Springen kamen zwar noch vier Punkte dazu. Doch reichten die insgesamt 40 Zähler locker für den Sieg.