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Fußball Groß Santersleben verlässt SG SaSchaHeRo

Der SV Groß Santersleben verlässt in der neuen Saison 2018/19 die SG SaSchaHeRo. Vorsitzender Jens Alicke erklärt im Interview warum.

Von Christian Meyer 15.06.2018, 01:01

Groß Santersleben l Die Meldung, dass der SV Groß Santersleben zur kommenden Saison die Spielgemeinschaft SaSchaHeRo verlässt, schlug hohe Wellen. Im Interview mit der Volksstimme bezieht der Vorsitzende des SV Groß Santersleben, Jens Alicke, Stellung und erhebt schwere Vorwürfe.

Volksstimme: Warum verlässt der SV Groß Santersleben die Spielgemeinschaft SaSchaHeRo?

Jens Alicke: Der Sportverein SV Groß Santersleben war 2010 der Initiator für die Gründung einer Spielgemeinschaft, zunächst mit Börde Rottmersleben (JSG Groß Santersleben/Rottmersleben) und dann ab 2012 kamen der TSV Schackensleben und Blau-Weiß Hermsdorf 09 hinzu, welche sich SaSchaHeRo nannten. Es wurde eine bestimmte Philosophie und Ethik festgelegt und sie ging so weit, dass es innerhalb der Mannschaften von SaSchaHeRo und den einzelnen Vereinen eine angenehme Atmosphäre und eine aktive Kinder- und Jugendentwicklung aufgebaut werden sollte.

Man wollte gleichzeitig den Herrenfußball in dieser Spielgemeinschaft attraktiver gestalten. Vereine sollten auch in Zukunft weiter bestehen. In den letzten Monaten kam es dazu, dass sich Vereine aus SaSchaHeRo nicht mehr an diese Absprachen gehalten haben.

Können Sie das durch Beispiele veranschaulichen?

Seitens der Vereinsführung wurde Kindern und Jugendlichen verboten, bei uns in Groß Santersleben zu trainieren. Kinder, die dies trotzdem taten, wurden gemaßregelt und teilweise missachtet. Bei verschiedenen Kinder- und Jugendturnieren trugen Mitglieder von SaSchaHeRo nicht die entsprechende Kluft, sondern die eigene Vereinskleidung, so dass gefragt wurde, warum Mitspieler plötzlich nicht mit der SaSchaHeRo-Kleidung zu den Turnieren kommen. Kinder, die bei SaSchaHeRo trainiert haben, wurden von den Übungsleitern der anderen Vereine nicht mit nach Hause genommen, so dass diese teilweise achtlos auf der Straße standen und von Verantwortlichen unseres Vereins nach Hause gebracht wurden. Dies sind nur einige Beispiele dafür, dass man uns als Verein erneut nutzen wollte, um uns diese Kinder- und Jugendlichen abzuwerben, wenn diese ein entsprechendes Alter erreicht haben. Wir haben seit 2010 diese Spielgemeinschaft, aber seitdem gibt es auch keinen Nachwuchs in unserer I. Herrenmannschaft. Im Gegenteil, denn die I. Herrenmannschaft wird von Mitgliedern der Spielgemeinschaft attackiert und zum Weggang angesprochen. Funktionäre unseres Vereins werden beschimpft und in der Öffentlichkeit verunglimpft.

Aus diesem Grund hat der Vorstand des SV Groß Santersleben beschlossen, ab der neuen Spielserie 2018/2019 wieder eine eigene Kinder- und Jugendnachwuchsarbeit aufzunehmen.

Was passiert nun mit den Kindern?

Die Santos-Kids werden zum 1. Juli formiert und verkünden in allen Mannschaften, außer in der A Jugend, einen ordnungsgemäßen Spielbetrieb 2018/2019. Wir werden die Übungsleiter gemeinsam mit aktiven Eltern und Spielern der I. Herrenmannschaft in den einzelnen Teams integrieren. Wir wollen damit erreichen, dass die Kinder und Jugendlichen zu unseren Spielen kommen, da sie mit Spielern der I. Herrenmannschaft trainieren und Eltern die Verbundenheit zum Verein wieder verinnerlichen. Bis zum Jahr 2024 soll unser neues Vereinsgebäude entstehen, wo wir eine kleine Kinder- und Jugendakademie errichten wollen, um den Nachwuchssport zu intensivieren. Wir sind uns sicher, dass diese Arbeit sehr schwer wird, aber werden mit aller Kraft die bevorstehenden Aufgaben bewältigen.