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Handball Mit Disziplin und erster Welle

Neu-Trainer Peter Pysall stellt sich beim SV Eiche 05 Biederitz vor.

Von Ingo Heitmann 07.06.2020, 23:01

Biederitz l Ein Disziplinfanatiker sei er nicht, konnte Peter Pysall glaubhaft versichern. Doch wenn man die Aussagen der Kennenlernrunde aus der vergangenen Woche zum Maßstab nimmt, haben es die Handballer des SV Eiche 05 Biederitz künftig selbst in der Hand, wie viel Leine ihnen ihr neuer Trainer lässt. Dabei konnte Pysall fast den kompletten Kader des Verbandsligisten begrüßen. Der 59-Jährige nahm ebenso wie der bisher einzige Neuzugang Eike Herrmann, die beide vom nunmehr Ex-Sachsen-Anhalt-Ligisten Glinder HV „Eintracht“ an die Ehle gewechselt waren, erstmals Kontakt zu den neuen Weggefährten in der Heimstätte Ehlehalle auf.

„Ich habe die Historie und somit auch den Aderlass des Vereins in den letzten Monaten intensiv verfolgt“, meinte der Neue auf der Biederitzer Bank. Bemerkenswert zudem die Betonung darauf, dass sein bevorzugter Stil die schnelle Mitte sowie die erste und zweite Welle ist. „Natürlich gilt es, die vorhandenen Voraussetzungen abzuchecken und dann ein passendes Spielprofil zu erstellen“, erklärte Pysall, der dann auch nicht verhehlte, dass Trainingsfleiß und Mannschaftsdisziplin unter ihm eine nicht unbedeutende Rolle spielen werden.

Begeistert zeigte sich der neue Coach, der wie zuletzt auch Vorgänger René Schaarschmidt von Ingo Heitmann als Co-Trainer unterstützt wird, von der hervorragenden Nachwuchsarbeit des Vereins, der zur neuen Saison in jeder Altersklasse sowohl im männlichen als auch im weiblichen Bereich eine Mannschaft in den Spielbetrieb schicken wird. Zumindest einen kleinen Einblick wird „Py“ womöglich schon Anfang Juli bekommen, wenn ihm ein vereinsinternes Dreierturnier mit erster und dritter Mannschaft sowie der A-Jugend groben Aufschluss über das Leistungsniveau geben soll.

Der gewohnt schlagfertige Pysall hatte bei der halbstündigen Beschnupperung nicht nur einmal die Lacher auf seiner Seite. Freizeit-Handball bringt naturgemäß die eine oder andere Fehlzeit unter den Spielern hervor, aber „bei mir feiert die Oma nicht dreimal im Jahr ihren 80. Geburtstag.“ Auch der neu zu wählende Mannschaftsrat dürfte respektvoll an seine Arbeit herangehen. „Wir können diesen gern neu wählen, aber meine Stimme hat eine 51 prozentige Wertigkeit“, so ein lächelnder Pysall. Dieser ist dank seiner langen Karriere als Aktiver und Trainer natürlich mit allen Wassern gewaschen. „Ich habe auf Rasen angefangen und in Dresden auf Glas aufgehört“, meinte der langjährige SCM-Regisseur, ehe es mit seiner neuen Truppe bei einem ersten „kühlen Blonden“ an die frische Luft ging.