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Fußballer Unioner strapazieren das Glück

Heyrothsberge und Olvenstedt liefern sich ein schwaches Landesliga-Duell. Die Schlussphase beim 1:1 (0:0)-Unentschieden entschädigt aber.

Von Björn Richter 10.04.2018, 01:01

Heyrothsberge l Martin Peukert hatte am Sonnabend das, was nicht nur Fußballer gern als den „Papst in der Tasche“ bezeichnen. Zwar unterband der Defensivspezialist des SV Union Heyrothsberge am Sonnabend nach 90 Minuten erfolgreich den Konter durch Stefan Kauczor, doch über das Wie hatte man beim Gegner aus Magdeburg-Olvenstedt Gesprächsbedarf. Auch Union-Trainer Torsten Marks sprach von einem „elfmeterwürdigen“ Vorgehen. Doch weil Schiedsrichter David Kawitzke weiterspielen ließ, entwickelte sich der Heyrothsberger Gegenstoß. An dessen Ende traf Christian Kloska zum glücklichen, aber nicht unverdienten 1:1 (0:0)-Ausgleich in der Nachspielzeit.

Angesprochen auf seine Einschätzung zum Heimspiel gegen die Olvenstedter Germania konstatierte Marks: „Das Wetter war super.“ Bedeutete im Umkehrschluss: Das Geschehen auf dem Rasen war es nicht unbedingt. „Abgesehen von den letzten fünf bis zehn Minuten war es eine Katastrophe. Beide Mannschaften haben ein sehr schwaches Landesliga-Spiel auf überschaubarem Niveau gezeigt. Aber wir haben in den vergangenen drei Wochen stets an der oberen Grenze gespielt. Da gestehe ich den Jungs auch einen weniger gelungenen Auftritt zu.“

Dabei entwickelte sich zunächst ein Duell, wie es absehbar war: Olvenstedt überließ den Gastgebern weitgehend die Spielregie und zeigte sich defensiv eingestellt. Heyrothsberge lief zwar beharrlich an, „aber in guten Schusspositionen haben wir immer die falsche Entscheidung getroffen und noch mal den Pass gespielt“. Weil im Gegenzug auch die Handvoll Germania-Konter versandete, endete eine ereignisarme erste Halbzeit torlos.

Nach dem Seitenwechsel drohte das Spiel weiter zu verflachen. Durch unnötig komplizierte Spielanlage in der gegnerischen Gefahrenzone machten die Unioner ihrem Gegner das Verteidigen leicht. Die Germania tat dagegen auch nicht zwingend viel für den Sieg, behalf sich zumeist mit langen Bällen. Bezeichnend: Mit Andreas Bode irrlichterte Olvenstedts gefährlichster Stürmer der vergangenen Jahre wirkungslos im zentralen Mittelfeld umher.

Doch als hätten beide Teams auf ein unsichtbares Signal gewartet, lösten sich in den Schlussminuten die Abschlussblockaden. Nach einem Olvenstedter Eckball bekam die SVU-Defensive die Szene nicht bereinigt, Michael Frank bedankte sich aus dem Gewühl heraus mit dem schmeichelhaften 1:0 für die Gäste (86.). Der Weckruf für die Platzherren verfehlte seine Wirkung jedoch nicht. „Dass wir in der 88. Minute den ersten echten Torschuss abgeben, war dennoch bezeichnend“, so Marks.

Dass sich das Glück am Ende auf die Seite seiner Schützlinge schlug, mochte man nach dem späten wie streitbaren K.o.-Schlag vor einer Woche im Derby gegen den Burger BC (1:2) als ausgleichende Gerechtigkeit empfinden. Am Ende blieb so neben dem gewonnenen Zählers die Erkenntnis: Müssen die Unioner in einer Partie selbst agieren statt reagieren, gibt es noch Luft nach oben. Da sollte ein Gegner wie der spielstarke SV 09 Staßfurt am nächsten Wochenende doch durchaus gelegen kommen.
Heyrothsberge: Reinhold (46. Biegelmeier) – Gieseler, Krümling, Peukert, Schmidt (46. Frigerio), Thormeier (67. Fischer), C. Kloska, Völckel, Rieche, Stockmann, Bach
Olvenstedt: Meinecke – Loth, Schuller, Frank, Puchowka, Dinter, Pilz (56. Müller), Schröter (88. Schick), Bode, Hallbauer, Kauczor
Tore: 0:1 Michael Frank (86.), 1:1 Christian Kloska (90.+1); SR: David Kawitzke (Osterwieck), Oliver Backhaus, Frank Golla; ZS: 53