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Handball Auf dem Feld und der Bank fehlt Tiefe

Eiche Biederitz gibt sein Heimspiel gegen Langenweddingen mit 18:25 ab und verliert Boden im Kampf um einen Podestplatz.

Von Ingo Heitmann 18.03.2018, 23:01

Biederitz l Die Begegnung begann mit einer Schweigeminute für das kürzlich verstorbene Ehrenmitglied des SV Eiche 05, Dieter Buttgereit. In den folgenden Minuten stellten die nur knapp 80 Zuschauer dann schnell fest, dass beide Trainerbänke eine ähnliche Taktik in Sachen Sonderbewachung gewählt hatten. Während auf Seiten der Biederitzer Christoph Frank vom Anpfiff weg regelrecht durch Ricardo Schult kaltgestellt wurde, kümmerte sich auf der anderen Seite Marcus Tysack um SVL-Allrounder Denny Friedl. „Die Gäste haben diese Manndeckung besser kompensieren können, da wir im gesamten Spiel zu selten in die Tiefe gegangen sind“, war das Fazit von Eiche-Trainer Enrico Sonntag nach einer insgesamt sehr fairen Auseinandersetzung.

So kam es nicht von ungefähr, dass die Gäste aus der Börde nach zehn Minuten mit 6:2 vorn lagen, auch weil SVL-Mittelmann Stefan Schult den größer gewordenen Platz besser zu nutzen wusste. Auch im Mittelteil des ersten Durchganges lief bei den Gastgebern im Angriff nur wenig zusammen, da dem SVE jegliche Tiefe fehlte. So baute Langenweddingen seinen Vorsprung auf 8:4 (16.) und 11:5 (21.) aus und hatte die Partie gänzlich im Griff. Nach dem 13:6 durch Friedl per Strafwurf konnten Andre Freistedt und Max Held, der dem Rückraum deutlich mehr Impulse verlieh, zum 8:13 verkürzen. Ein zudem verwandelter Strafwurf durch Rene Schnetter zum 9:13-Pausenstand nährte dann die Hoffnung auf Spannung und Besserung im Lager der Gastgeber.

Nach Wiederbeginn war es dann erneut Schnetter, der seine Farben per Strafwurf bis zum 11:15 (33.) im Spiel hielt. Dennoch war in jedem Angriff deutlich erkennbar, dass die Biederitzer einen weitaus höheren Aufwand für den Torerfolg aufbringen mussten. Wurde die gut gestaffelte Hintermannschaft der Gäste doch einmal umschifft, musste dann immer noch ein stark haltender Matthias Krüger zwischen den Pfosten der Gäste bezwungen werden.

Die Biederitzer hielten beim 14:18 – Christoph Frank traf in Überzahl – und 15:19 durch Marcus Tysack in doppelter Überzahl zwar den Vier-ToreRückstand, doch man hatte in den Reihen der Zuschauer nie das Gefühl, dass die Gastgeber an diesem Tag doch noch den berühmten Hebel umlegen könnten. So spielten die Gäste in routinierter Manier ihren Stiefel herunter. Dabei drohte die Belastung aus der Nachholpartie am Vorabend in Calbe nur kurzzeitig eine Rolle zu spielen, hatten doch die Verantwortlichen um das Trainergespann Christian Stark/Mario Seifert wie der Gastgeber lediglich zwei Wechselmöglichkeiten für das Feld parat.

Spätestens nach dem 23:16 durch Friedl nach 51 Minuten war die auf durchwachsenem Niveau befindliche Begegnung entschieden. „Unser ganzes Auftreten sah oftmals so aus, als wenn wir es waren, die am Vorabend noch gespielt haben. Natürlich taten auch die Ausfälle von Sören Große und Nilas Praest weh, die wir nie wirklich kompensieren konnten“, meinte Coach Sonntag nach der Begegnung, welche die Gäste schlussendlich verdient mit 25:18 zu ihren Gunsten gestalten konnten.

„Wir müssen jetzt natürlich aufpassen, dass wir in den verbleibenden Partien nicht unsere bis dato gute Ausgangsposition noch verspielen. Bei der Ausgeglichenheit der Liga ist man schnell zwei oder drei Ränge nach unten abgerutscht“, brachte es Sonntag treffend auf den Punkt, wobei die bevorstehende Aufgabe am kommenden Freitag beim Spitzenteam in Calbe gewiss keine einfachere wird.
Biederitz: Wichmann – Möritz (3), Held (2), Peters (1), Schnetter (3/3), Freistedt (2), Swoboda, Frank (3/1), Tysack (4)
Langenweddingen: Krüger, Böhm – Merkel (2), R. Schult (4), Elschner (1), Friedl (3/1), Bethge (5), Oeltze, Deutscher (3), S. Schult (7/2)
Siebenmeter: Eiche 5/4 – SVL 5/3; Zeitstrafen: Eiche 2 – SVL 2