Handball Ein Schuss vor den Bug

Spitzenreiter Biederitz kassiert 26:27 (16:11)-Niederlage.

22.02.2016, 23:01

Biederitz (ihe/bjr) l Mit dem SV Eiche 05 Biederitz musste der Spitzenreiter der Handball-Verbandsliga Nord einen herben Dämpfer hinnehmen. Nach einer 16:11-Halbzeitführung ging das Heimspiel gegen die HSG Osterburg noch mit 26:27 verloren. Eiche-Trainer Enrico Sonntag blieb nach dem Schlusspfiff und dem Ende der Serie von elf Siegen am Srück nur eine kurze, knappe und vor allem ernüchternde Bilanz: „Da gibt es keine zwei Meinungen. Dieses Spiel haben wir selbst weggegeben.“

Nach den ersten 30 Minuten glaubte wohl keiner der 100 Zuschauer in der Ehlehalle, dass die Begegnung eine solche Wendung erfahren würde. Nach ausgeglichener Anfangsphase (3:3 und 6:6) übernahm der Gastgeber mehr und mehr die Initiative und erspielte sich eine verdiente Führung. Nach dem 10:8 enteilte der SVE mit drei weiteren Toren zum 13:8 und nahm schließlich dieses Fünf-Tore-Polster (16:11) mit in die Kabine.

Auch nach Wiederbeginn sahen die Zuschauer zunächst keine Ansätze für eine grundlegende Wende der Partie. Die Gastgeber hatten beim 19:14 weiterhin eine komfortable Pufferzone zum Gegner, welche allerdings nach 38 Minuten aufgrund zahlreicher Defizite in der Abwehr und besonders im Angriff beim Stand von 19:18 aufgebraucht war.

Auch eine genommene Auszeit sollte den SVE nicht aus dem Ruhemodus bringen, obwohl ein eigener Treffer sowie ein verworfener Siebenmeter der Gäste das 21:19 (42.) zur Folge hatten. Im weiteren Verlauf agierten die Biederitzer immer ängstlicher und unsicherer, während beim Gegner aus der Altmark das genaue Gegenteil eintrat.

Wie schon im Hinspiel, in dem sich beide 26:26-remis trennten, zeigte der SVE vor allem von den Außenpostionen eine unterirdische Quote, was wiederholt zu Ballverlusten führte. So übernahm die lautstark unterstützte HSG beim 22:21 (47.) erstmals die Führung und baute diese sogar zum 25:23 (56.) aus. Rene Schnetter und Carlos Swoboda in Unterzahl glichen zwar zum 25:25 aus, doch die Altmärker schlugen in Person des wurfstarken Robert Krause zurück. Swoboda war es erneut, der 55 Sekunden vor Ultimo den 26:26-Ausgleich erzielte, bevor die HSG einen unnötigen Ballverlust produzierte. Jedoch machte es der Gastgeber im Gegenzug nicht besser und spielte dem Gast den Ball regelrecht in die Hände. Der folgende Gegenangriff konnte dann zwar gestoppt werden, führte aber zu einer umstrittenen Strafwurfentscheidung. Diese Chance ließ sich Krause dann natürlich nicht nehmen und die Gäste feierten schließlich einen recht überraschenden 27:26-Auswärtserfolg.

„Wenn wir die richtigen Schlüsse aus diesem Spiel ziehen, dann war es vielleicht der Schuss vor den Bug zur rechten Zeit“, waren nach Spielende die meist gehörten Worte im Biederitzer Lager, nachdem die erste große Enttäuschung verflogen war.
Biederitz: Wichmann, Wetzel – Swoboda (6), Wolff, Krüger (1), Dietze (4), Peters (2), Schnetter (5/3), Große (5), Freistedt (3), Steinweg, Wiedon