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Handball „Festung“ bleibt uneinnehmbar

Güsener HC bezwingt Glinde mit 31:28 (16:14).

Von Björn Richter 02.12.2015, 00:01

Güsen/Glinde l Der Güsener HC hat den guten Lauf des Glinder HV „Eintracht“ in der Handball-Verbandsliga gestoppt. Während die GHV-Serie von drei ungeschlagenen Partien in Folge riss, war das 31:28 (16:14) vom Sonnabend der vierte GHC-Sieg im vierten Heimspiel.

Wenn es eine Sache gibt, die man Christian Kampe gewiss nicht vorwerfen kann, dann ein zu großes Ego. Der GHC-Rechtsaußen geht seiner Rolle auf dem Spielfeld zumeist mit der Einstellung einer Arbeiter-Ameise nach: mannschaftsdienlich und unaufgeregt. Am Sonnabend war es daher umso bemerkenswerter, dass der 30-Jährige nach einem Pfostentreffer nur eine Minute später einen Wurf aus nahezu identischem Winkel nahm – und zum 14:11 traf (27.). „Es war gut, dass wir auf den Außen durchwechseln konnten. Aber insbesondere Christian hat ein starkes Spiel abgeliefert“, verteilte GHC-Coach Thomas Lepper ein Extralob an Kampe.

Des einen Freud‘ war wie so häufig des anderen Leid. Glindes Keeper Sebastian Weiss machte gegen die Güsener Außen nicht immer eine glückliche Figur. Dass sein Team erst beim 6:6 (14.) ins Spiel gefunden hatte, war jedoch keineswegs die Alleinschuld des Torhüters. Auch Coach Andreas Wiese nahm sich von der Kritik nicht aus. Mit der anfänglichen 6-0-Abwehr „habe ich vielleicht auch die falsche Variante gewählt“. Immer wieder kam so der wurfgewaltige GHC-Rückraum um Kevin und Christian Haßbargen zu einfachen Treffern. Der Lauf hielt jedoch nur bis zum 11:7 (22.) an. Bis zur Pause verkürzten die Gäste wieder auf zwei Tore.

Nach Wiederbeginn drückten die Hausherren aber aufs Gaspedal. Nach dem 20:15 betrug der Vorsprung beim 23:17 (45.) erstmals sechs Tore. Allerdings kehrte beim GHC im Angriff nun offenbar zu große Gelassenheit ein. Kämpferisch starke Glinder lagen beim 21:23 wieder in Lauerstellung. „Trotzdem sind wir nie näher als auf zwei Tore herangekommen. Der emotionale Schub, den vielleicht ein Ausgleich mit sich gebracht hätte, hat uns so gefehlt“, nahm Wiese das Ende vorweg. Im Schlussgang verteidigte Güsen den Vorsprung, so dass Trainer Lepper anschließend „von einem guten Spiel mit geschlossenen Mannschaftsleistung“ sprechen konnte. Derweil schmerzte die Niederlage auch aus GHV-Sicht nicht über Gebühr. Wiese sagte: „Dass es in Güsen schwer werden würde, war uns klar. Wir halten an unserer Maxime fest und wollen zu Hause ungeschlagen bleiben.“

Güsen: Bretschneider, Teske – K. Haßbargen (4), Schulz (3), Prause, Grosenick (2), Lepper (1), C. Haßbargen (3), Seydack, Klewe (7), Kampe (6), Heitzmann (1), Steinbrecher (2), Titsch (1)
Glinde: Weiss – Bauer (6), Freiberg, Schmidt, Rockmann (3), Max Kreyenberg (3), Kowaczeck, Deumeland (9), Recker (2), Martin Kreyenberg, Michael Kreyenberg (5), Herrmann (1)
Siebenmeter: GHC 6/4 – GHV 6/6; Zeitstrafen: GHC 4 – GHV 3