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Kraftsport Gardelegener mit WM-Edelmetall

Die Gardelegener Kraftsportler Michael Lauenstein und Lars Stöwesandt kehrten erfolgreich von den internationalen Titelkämpfen zurück.

Von Thomas Koepke 25.10.2017, 10:00

Prag/Gardelegen l Mit einem Vize- und sogar einem Weltmeistertitel kehrten die beiden Gardelegener Kraftsportler Michael Lauenstein und Lars Stöwesandt von den diesjährigen internationalen Titelkämpfen der WUAP (World United Amateur Powerlifting) aus Prag in die Heimat zurück. Doch damit nicht genug, denn zu den Erfolgen gesellen sich noch einige neue Weltrekorde der RAW-Klasse.

Beide Athleten starteten dabei für den ESV Lok Stendal, trainieren allerdings in Gardelegen, um sich für solche Höhepunkte wie den Weltmeisterschaften in Form zu bringen. Und in Form brachten sich beide - rotz einigen Problemen wie beruflichen Verpflichtungen und Erkrankungen - hervorragend.

„Wir sind zwar mit einem ordentlichen Muskelkater in den Knochen, aber mit einem tollen Wettkampf in der Erinnerung in die Heimat zurückgekehrt“, so Michael Lauenstein. Der startete in Tschechien in der Masterklasse bis 110 Kilogramm Körpergewicht erstmals im Dreikampf.

Entsprechend groß dürfte auch seine Aufregung gewesen sein. Die stieg weiter, als der Wettkampfstart von den Organisatoren am Freitag kurzerhand um eine Stunde vorverlegt wurde. „Das bedeutete natürlich Stress für uns, wir mussten bei der Erwärmung nun Gas geben und etwas umstellen. Das war natürlich nicht optimal“, so Lauenstein.

Der startete aber dennoch gut in der Kniebeuge. Die Anfangslast von 215 Kilogramm wurden mit drei weißen Lampen gut gegeben. Die 225 Kilogramm in Versuch Nummer zwai waren ebenfalls gültig, so dass der Altmärker voll im Plan lag. „Im dritten Versuch probierte ich dann 230 Kilogramm, aber die waren dann doch zu schwer“, so Lauenstein.

Danach stand das Bankdrücken auf dem Plan. Hier stieg der Gardelegener mit 185 Kilogramm hervorragend ein und bewältigte im zweiten Versuch mit gültigen 195 Kilogramm nicht nur eine unglaubliche Last, sondern stellte damit auch einen neuen Weltrekord auf. Die 200 Kilogramm im dritten Durchgang waren dann aber zu schwer.

Am Ende wartete dann die Königsdisziplin, das Kreuzheben. Und hier legte Lauenstein noch einmal ein richtig dickes Ding auf die Heberbühne. Im dritten Versuch bewältigte er 281 Kilogramm, die ebenfalls einen neuen Weltrekord bedeuteten.

Damit schloss er den Wettkampf mit einer Gesamtleistung von 701 Kilogramm, zwei Weltrekorden und dem Vize-WM-Titel ab.

Lars Stöwesandt, der in der gleichen Gewichtsklasse ohne Equipment in der Submasterklasse startete, gelang dagegen der ganz große Wurf. Er kehrte mit dem lang ersehnten WM-Titel in die Heimat zurück.

Stöwesandt startete mit einem Sicherheitsversuch in der Kniebeuge. „Die Kampfrichter waren sehr streng, da war es wichtig, mit einem guten und gültigen Versuch zu starten“, so der Ackendorfer. Mit 240 Kilogramm gelang das auch. Während er die 250 Kilogramm im zweiten Versuch ungültig gewertet bekam, beugte er diese Last in Durchgang Nummer drei dann aber sauber und brachte sie in die Wertung.

Das Bankdrücken dagegen lief sehr gut und ohne Probleme. Über 192,5 Kilogramm steigerte Stöwesandt nicht nur die Last bis hin zu 202,5 Kilogramm in Versuch Nummer drei, sondern stellte auch mit jedem seiner gültigen Versuche einen neuen Weltrekord auf.

Doch dann ereilte ihn beim Warmmachen vor dem Kreuzheben eine Schrecksekunde. Der Bauchmuskel zwickte. Doch Stöwesandt wollte den Wettkampf nicht so beenden und ging unter Schmerzen dennoch auf die Bühne. Mit 290 Kilogramm gelang auch ein gültiger Versuch. Mit schmerzverzerrtem Gesicht verließ der Gardelegener dann die Bühne.

Doch Aufgeben kam nicht in Frage. Er ließ 295 Kilogramm auflegen. „Ich schnallte ihm den Gürtel noch ein Loch enger und gab ihm ein paar motivierende Backpfeifen“, so Lauenstein. Stöwesandt zog die 295 Kilogramm, die auch einen neuen Weltrekord bedeuteten und schloss den Wettkampf mit starken 747,5 Kilogramm Gesamtlast als Weltmeister seiner Klasse ab.

„Eigentlich wollte ich die 305 Kilogramm im Kreuzheben angreifen, aber unter diesen Bedingungen war da nicht dran zu denken“, so Stöwesandt.

Nun denkt der Modellathlet ans Aufhören. „Es wäre sicher der richtige Zeitpunkt. Nach sehr erfolgreichen Jahren im Powerliftung, mehren nationalen und internationalen Titeln wird es Zeit für mich. Dennoch stehe ich als Betreuer und Trainer meinen Jungs weiter zur Verfügung“, so Stöwesandt.