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Schwimmen Leidenschaft brennt seit 65 Jahren

80 Jahre und kein bisschen weise! Auf eine erfolgreiche und sehr lange Laufbahn als Schwimmer blickt Hanns Osterloh in diesen Tagen zurück.

Von Stefanie Brandt 08.09.2018, 05:00

Halberstadt l Der 80-Jährige fühlt sich seit 65 Jahren im Wasser zuhause, und das nach fünf erfolgreichen Herzoperationen. Den Weg ins kühle Nass fand Hanns Osterloh 1953 durch die Betriebssportgemeinschaft (BSG) „Turbine“. 1952 hatte der junge Elektromonteur sein erstes Ausbildungsjahr in einem Lehrkombinat hinter sich und kam zu seinem Stammbetrieb, der Energieversorgung Halberstadt, zurück, um dort nach weiteren 18 Monaten die Lehre zu beenden.

Bei der BSG „Turbine“ stand zwar an erster Stelle der Fußball – dort spielten damals unter anderem Peter, genannt „Fritze“, Brzoskowski, Heinz Dannenberg, Conny Hartmann, Gerd Meyer, die Mücke-Brüder und Horst „Ete“ Soyke – aber auch Rollschuhsport, Tennis, Kunstradfahren (mit den Deutschen Meistern Dieter und Günter Koch) und eben das Schwimmen wurden angeboten. „Wir Lehrlinge hatten im ersten Jahr in Derenburg viel Freizeit in dem nahe gelegenen Sommerbad verbracht und so war meine Leidenschaft für diese Sportart entbrannt. Andere Sportarten, wie Geräteturnen oder Ballspiele, haben mir nie so gelegen“, erinnert sich Osterloh.

Im Halberstädter Hallenbad wurde zweimal wöchentlich unter Anleitung der Trainer Fritz Heymer und Otto Kruse in den Abendstunden ein Schwimmtraining absolviert. Ihr Leistungsvermögen stellten die Sportler auch bei Wettkämpfen in anderen Orten und jedes Jahr bei der Kreismeisterschaft in Osterwieck unter Beweis. Die Trainertätigkeit von Fritz Heymer wurde später viele Jahre von seinem Sohn Klaus fortgeführt und heute von Cornelia Heymer, der Enkeltochter, die wöchentlich mit großem Engagement viele kleine und große Schwimmerinnen und Schwimmer beim Halberstädter Schwimmverein (HSV) betreut.

Im Jahr 1956 wurde Osterloh Übungsleiter: „So habe ich dann mehrere Jahre Kinder und Jugendliche an den Schwimmsport herangeführt. Neben dem Schwimmen gab es noch den Wasserrettungsdienst. Dort wurde ich später Ausbildungsleiter. Die Rettungsschwimmer wurden im Hallenbad und am Halberstädter See eingesetzt. Dann erinnere ich mich noch gern an meine Tätigkeit als Rettungsschwimmer in Kinderferienlagern, die ich 20 Jahre absolviert habe.“ Aktuell hat der Routinier im Halberstädter Sealand wöchentlich drei Trainingsabschnitte. Da kommen am Abend schon mal 1000 Meter Trainingsleistung zusammen. Im Laufe eines Jahres sind das viele Kilometer Wasserarbeit. „Im vergangenen Jahr waren es fast 70 Kilometer. Dazu finden jährlich mehrere Wettkämpfe der Masters in Goslar, Magdeburg, Einbeck, Berlin und anderen Orten statt, an denen ich gern teilnehme“, berichtet der begeisterte Schwimmer.

Daraus resultieren oft tolle Platzierungen und Siege für ihn und den Halberstädter Schwimmverein (HSV).

In diesem Jahr waren es bisher bei acht Starts in der Altersklasse 80 drei Bronze-, drei Silber- und zwei Goldmedaillen. Drei weitere Einsätze sind geplant. Im Oktober steht wieder „Hellas“ Einbeck an. Traditionsgemäß werden die Halberstädter im November nach Magdeburg fahren. „Dazu kommt noch die 9. Deutsche Kurzbahnmeisterschaft, zu der ich erstmalig antreten möchte. Wollen wir hoffen, dass die Gesundheit die Ausübung des Schwimmsports weiterhin zulässt“, blickt Osterloh voraus.