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Fußball HSC packt sein Kämpferherz aus

Der Haldensleber SC kann sich weiter auf seine Heimstärke verlassen.

Von Christian Meyer 22.09.2020, 05:00

Haldensleben l Am Sonntag gewann die Mannschaft von Marko Fiedler trotz langer Unterzahl mit 1:0 gegen den VfB Sangerhausen und etabliert sich damit im breiten Mittelfeld der Verbandsliga.

Von einem völlig normalen Verbandsligaspiel bei sonningen Bedingungen im Waldstadion war diese Partie des siebten Spieltages ein ganzes Stück weit entfernt. Grund dafür war der frühe Platzverweis für Marius Wille nach 19 Minuten. Der Rechtsverteidiger ging als letzter Mann ins Duell mit Pascal Ibold, verlor den Zweikampf, nahm die Verfolgung auf und stoppte den Routinier kurz vor dem Strafraum regelwidrig. Der junge Referee Hannes Westphal zeigte sofort die Rote Karte. Eine richtige Entscheidung, die den Haldensleber SC aber merklich emotionalisierte.

HSC-Coach Marko Fiedler stellte sich schützend vor seinen Spieler: „Die Rote Karte müssen wir vorher im Mittelfeld unterbinden, das taktische Foul dort ziehen, damit Marius nicht in die Bredouille kommt.“ Falsche Entscheidungen gehörten in der Anfangsphase zum Bild des HSC. Nach verhaltenem Beginn hatten die Gastgeber kurz vor dem Platzverweis zwei starke Szenen über die rechte Seite. Erst brach Kaschlaw durch und prüfte den VfB-Schlussmann, der aber Sieger blieb, dann verpasste Wille das Abspiel in den Rückraum. „Da müssen wir in Führung gehen, wenn wir den Ball wie abgesprochen in den Rückraum spielen“, erkannte auch Fiedler.

Die hektische Phase des Haldensleber SC wurde durch die verletzungsbedingte Auswechslung von Tim Girke (Knieprobleme nach Pressschlag) noch befeuert. Sangerhausen agierte nun mutiger, hatte aber nicht die Klasse, um die Unordnung in der Hintermannschaft auszunutzen. So retteten sich die Gastgeber in die Pause und drückten dort den Reset-Knopf.

Von Beginn an mutig und der Unterzahl trotzend, suchte die Heimelf vor allem über die starke rechte Seite mit Sacher und Kaschlaw zum Erfolg zu kommen. Bereits nach drei Minuten ergab sich die erste Möglichkeit, doch Max Stadlers Abschluss war nicht druckvoll genug.

Die Partie wurde nun offener geführt, doch Sangerhausen enttäuschte spielerisch weiter. Nach einem Freistoß kam Schäffner zum Abschluss, doch der Ball ging über das Tor (58.). Die linke VfB-Abwehrseite blieb weiter die Hauptangriffsfläche des HSC. Kaschlaw bediente den eingewechselten Hasse, doch sein Heber blieb harmlos. Die entscheidende Szene an diesem Nachmittag ereignete sich in der 64. Minute. Nach einem Zweikampf, bei dem der Verteidiger erst den Ball und dann das Bein von Benjamin Sacher berührte, entschied das Schiedsrichter-Gespann auf Elfmeter. Die vehementen Proteste der Gäste waren verständlich, änderten aber nichts an der Entscheidung.

Der kurz zuvor eingewechselte Lucas Krüger übernahm Verantwortung und verwandelte sicher. In der Folge häuften sich die Nickligkeiten, die Chancen für Sangerhausen aber nicht. Vielmehr ließ der HSC den zweiten Treffer liegen. So scheiterte Kaschlaw abermals am Schlussmann (70.) und Joker Maximilian Reuter in der Nachspielzeit knochenfrei an einer Unebenheit und seiner Schusstechnik. Am verdienten Sieg änderte dies aber nichts mehr.

Haldensleber SC: Switala, Duda, Wille, Zimmermann, Krause, Stadler (83. Schunaew), Girke (36. Mäde), Kaschlaw (89. Reuter), Thieke (58. Hasse), Sacher, Hauer (63. Krüger)

Schiedsrichter: Westphal (Tangermünde) -

Zuschauer: 101

Tor: 1:0 Krüger (65. Foulelfmeter)

Rote Karte: Wille (19./HSC/Notbremse)