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Fußball Und am Ende jubeln die anderen

Der Haldensleber SC durfte beim Viertelfinalspiel gegen den 1. FC Lok Stendal nur einmal jubeln, am Schluss jubelte der Gast.

Von Christian Meyer 14.11.2017, 00:01

Haldensleben l Der erste Jubel beim Pokalfight zwischen dem Haldensleber SC und dem 1. FC Lok Stendal (Endstand 5:6 nach Elfmeterschießen) gehörte den Gastgebern, als Arne Schiefer wunderbar aus der Distanz traf. Doch der letzte und im Fußball entscheidende Jubel – der nach Schlusspfiff – kam aus dem Stendaler Lager.

Die Handschuhe ausgezogen, das Trikot über der Schulter, wortlos und mit Blick Richtung Stendaler Jubeltraube ging Florian Switala nach dem Elfmeterschießen über den vom Regen gezeichneten Rasen des Waldstadions. Haldenslebens Torwart hatte zuvor alles gegeben, um die erneute Pokal-Sensation möglich zu machen. Mehrmals parierte er großartig gegen die Spieler, die vor 15 Monaten fast seine neuen Teamkollegen geworden wären.

Doch im Elfmeterschießen fehlte dem 26-Jährigen wie seinen Mitstreitern in den 120 Minuten zuvor das letzte Quäntchen Glück. Mehrmals war der Keeper in der richtigen Ecke, der Versuch von Steven Schubert ging von der Unterkante der Latte ins Tor. Es sollte nichts werden mit einem perfekten Pokaltag für den Haldensleber SC.

So wurde Nachwuchsmann Willy Duda zur tragischen Figur, der als einziger Schütze scheiterte. Tim Girke spendete als Erster Trost und auch Ingo Herrmanns nahm den Youngster in Schutz: „Man kann auch mal einen Elfmeter verschießen, selbst der Trainer hat schon mal einen verschossen.“

So blieb nach einer tollen Leistung unter dem Strich nicht der Halbfinaleinzug, sondern nur die erneute Erkenntnis, dass dieser Haldensleber SC eigentlich mehr kann, als es der aktuelle 14. Tabellenplatz in der Verbandsliga aussagt. „Wenn wir aus der Grundordnung heraus agieren können, ist das alles in Ordnung. Unser Umschaltspiel funktioniert. Wenn wir dann das Tor aber nicht machen und in Rückstand geraten, bricht unser Kartenhaus zusammen. Wir müssen auch in der Liga dahin kommen, entweder in Führung zu gehen oder auch mal nach einem Rückstand wieder zurückzukommen“, erklärt Herrmanns.

Die nächste Chance bietet sich den Blau-Gelben am Sonnabend zu Hause gegen Fortuna Magdeburg. Vielleicht gehört der letzte Jubel dann dem Haldensleber SC.