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Handball LSV landet einen echten Coup

Der LSV 90 Klein Oschersleben hat auch sein zweites Auswärtsspiel in Folge gewonnen.

Von Ottfried Junge 24.03.2017, 08:00

Klein Oschersleben l In der Altmark wurde der Tabellenzweite, die HSG Osterburg mit 30:29 Toren bezwungen. Die Vorzeichen waren eigentlich nicht die Besten. Das Team musste ohne Nico Kernchen, Dennis Pohl, Chris Langenbeck und Martin Hoffmann in den Norden Sachsen-Anhalts reisen.

Der LSV 90 begann in der Abwehr mit einer ungewohnten mannbezogenen 4:2-Deckung. Paul Thiel und Marcel Mock bekamen die Aufgabe Osterburgs Shooter an die kurze Leine zu nehmen. Dieser clevere Schachzug sollte sich im weiteren Verlauf als sehr erfolgreich erweisen. In der ersten Halbzeit war es ein Spiel auf Augenhöhe. Im Angriff hatten die Gäste kaum Fehler gemacht und auch in der Abwehr wurde beherzt zugefasst.

Vor allem Marcel Mock zeigte wieder einmal, dass er in der Abwehr unverzichtbar ist. Aber auch die anderen Feldspieler wuchsen über sich hinaus. Natürlich gab es auch die starken Hausherren, die Akzente setzten. In der 18. Minute hatten sie einen 10:6-Vorsprung herausgearbeitet. Aber die Bördemannen ließen nicht nach und kämpften leidenschaftlich um jeden Ball. Auch Mathias Engelhardt im Gästetor hielt stark und parierte Würfe von der Außenposition. Mit einem leichten Vorteil von 15:13 für die Osterburger ging es in die Pause. In der zweiten Halbzeit waren es vor allem Sven Garnatz und Nico Hohlfelder im Angriff und Paul Witte im Tor, die über der starken Mannschaftsleistung des LSV 90 glänzten. Sven Garnatz traf aus dem Spiel und vom Punkt sicher. Keeper Paul Witte zeigte Reflexe wie in seinen besten Zeiten. Die mitgereisten Fans trauten ihren Augen nicht. Nach dem 22:22 in der 45. Minute war die Becker-Sieben bis zur 50. Minute mit einem 4:0-Lauf davon geeilt.

So langsam witterte man eine Überraschung. Doch plötzlich waren die Altmärker da, innerhalb von zwei Minuten nutzten sie die einzige Schwächephase der Gäste aus. Sie konnten auf 26:26 ausgleichen. Erst eine Auszeit der LSV Bank brachte wieder Ruhe ins Spiel der Klein Oschersleber.

Die letzten Minuten waren nichts für schwache Nerven. Jede Führung des LSV beantworteten die Hausherren mit dem Ausgleich. Das ging bis zur letzten Minute. Nach dem 29:29-Ausgleich der Hausherren wurde der LSV 90, der jetzt in Unterzahl agieren musste, offensiv gedeckt. Osterburg wollte den Sieg. Aber die Bördemannen gaben nicht nach. Nico Hohlfelder nahm sich den Ball und wurde nach einer starken Einzelleistung siebenmeterreif gefoult. Den fälligen Strafwurf verwandelte Sven Garnatz nervenstark.

In den letzten zehn Sekunden wurde auf Osterburgs Seite eine schnelle Mitte angespielt, die aber von Moritz Ehelebe gestoppt wurde. Nach dem Abpfiff war die Freude riesengroß. Denn was die zur Verfügung stehenden Spieler an diesem Tag geleistet hatten, war allererste Sahne. Mit diesen Sieg im Rücken kann der LSV 90 jetzt mit gutem Gefühl in die letzten Spiele der Saison gehen.

 

LSV 90: Witte, Engelhardt – Garnatz (13 Tore), Mock (1), Hohlfelder (4), Dedecke (6), Ehelebe, Thiel (1), F. Langenbeck (1), Suttner (4).

Siebenmeter: 7/5

Zeitstrafen: 4