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Fußball Preussen suchen schon wieder neuen Coach

Neue Unruhe beim Fußball-Landesligisten MSC 1899 Preussen. Michael Böhm will als Trainer zum Saisonende aufhören.

Von Hans-Joachim Malli 08.05.2019, 01:01

Magdeburg l Der MSC 1899 Preussen und seine Trainer. Das scheint in der Saison 2018/19 eine unendliche Geschichte zu werden. Mit Michael Böhm schmeißt bereits der zweite Trainer in der laufenden Spielzeit hin. Ende Oktober hatte schon Marco Fiedler sein Amt vorzeitig zur Verfügung gestellt. Der im Sommer als Nachfolger des Preussen-Urgesteins Alexander Daul als Trainer installierte Calbenser Fiedler nannte damals „Unzufriedenheit mit der Zusammenarbeit und den Bedingungen, die im Verein herrschen“ als Gründe für seinen Rückzug, den er am 20. Oktober nach einem 2:0-Erfolg in Bismark verkündete.

Nun also Böhm. „Herr Böhm scheidet auf eigenen Wunsch aus, nannte private Gründe“, erklärte gestern Teammanager Klaus-Dieter Theise auf Volksstimme-Nachfrage. „Gerade war mal etwas Ruhe eingekehrt. Wir wollten gemeinsam etwas aufbauen“, so die „Graue Eminenz“ der Preussen.

Sportlich ist für den ambitionierten Landesligisten noch alles möglich. Nach dem 2:0 vom Wochenende beim bisherigen Spitzenreiter Staßfurt sind die Preussen Zweiter, einen Zähler hinter dem neuen Tabellenführer Einheit Wernigerode. Die Harzer haben allerdings die besseren Karten, sind ein Spiel in Rückstand.

Michael Böhm bestätigte gestern gegenüber der Volksstimme, dass er seine schriftliche „Kündigung zum 30. Juni“ eingereicht habe. „Dafür gibt es mehrere Beweggründe. Ich möchte dem Verein nicht im Wege stehen“, erklärte Böhm, ohne näher auf seine Überlegungen eingehen zu wollen.

Fakt ist, der Preussen-Trainer kann seine Mannschaft in der entscheidenden Meisterschaftsphase nicht in jedem Spiel persönlich betreuen, fehlte am Sonnabend im Topspiel beim Tabellenführer SV 09 Staßfurt. An der Fachhochschule Magdeburg-Stendal absolviert der 34-Jährige seit dem Sommersemester ein nebenberufliches Studium der „Kindheitspädagogik und Leitung von Kindereinrichtungen“. Böhm arbeitet seit dem vergangenen Sommer als Erzieher am Hort „Stadtfeldkids“ der Stiftung Evangelischen Lebenshilfe, war zuvor in Halle (Saale) tätig.

Auch in zwei der noch vier ausstehenden Saisonspiele wird Böhm nicht zur Verfügung stehen,sondern im Hörsaal sitzen. „Im Studium besteht nun mal Präsenzpflicht. Das habe ich den Preussen rechtzeitig gesagt. Man hätte ja auch die Partie in Staßfurt verlegen können. Nur das letzte Spiel in Irxleben lässt sich nun mal nicht verlegen“, sagt Böhm, ohne die zeitlichen Probleme als Hauptgrund für seine Kündigung zu nennen.

„Ich möchte meine Tätigkeit bis zum 30. Juni ausüben, sehe den Staffelsieg mit den Preussen als mein ganz persönliches Ziel an“, lässt Böhm keine Zweifel an seiner Motivation, sich bis zum endgültigen Ausscheiden voll in den Dienst des Landesligisten zu stellen.

Da das Studium aber noch einige Semester dauert, hat Böhm offensichtlich Bedenken, auch künftig alles unter einen Hut zu bekommen. Auf seine bisher siebenmonatige Tätigkeit beim MSC 1899 Preussen zurückblickend, erklärte der Trainer vielsagend: „Es gab sowohl negative als auch positive Erlebnisse.“

Bleibt offen, wie die Preussen-Verantwortlichen mit dem vorzeitigen Abschied des früheren MFFC-Coaches umgehen. Theise erklärte gestern: „Ab sofort suchen wir wieder einmal einen neuen Trainer.“