Fußball Wochen der Wahrheit

Der SV Arminia will ausgerechnet beim TuS 1860 den Auswärtsfluch beenden.

Von Kevin Gehring 08.11.2018, 23:01

Magdeburg l Für die Arminen um Kapitän Matti Hanso geht es darum, die „spielerische Leichtigkeit“ auch fernab des heimischen Jahnsportplatzes wiederzufinden. Denn die Buckauer, die in der letzten Spielzeit noch das beste Auswärtsteam der Staffel waren und sich auf fremden Plätzen im Saisonverlauf nur dreimal geschlagen geben mussten, kommen in diesem Jahr auf fremdem Geläuf noch nicht in Tritt.

So hat die Truppe von Trainer Thomas Tietz bereits nach vier Auswärtsspielen so viele Niederlagen auf dem Konto, wie in der gesamten Vorsaison und steht mit lediglich einem Punkt auf dem vorletzten Platz der Auswärtstabelle. In dieser Wertung lässt Arminia lediglich Schlusslicht Gerwisch hinter sich.

Einen konkreten Grund für diesen Negativ-Umschwung kann der Kapitän der Buckauer auf Anhieb aber nicht ausmachen: „Darauf weiß ich auch keine Antwort“, so Matti Hansos unmittelbare Reaktion auf die Frage nach der Auswärtsschwäche. Nach kurzem Überlegen sind dem Kapitän allerdings doch zwei Gründe in den Kopf gekommen. „Wir machen auswärts zu viele individuelle Fehler, die zu einfachen Gegentoren führen und auch vor dem gegnerischen Tor läuft es auswärts noch nicht. Das in der Kombination ist natürlich denkbar ungünstig“, so der 28-Jährige.

Jetzt geht es für die Arminen ausgerechnet zum TuS 1860, der alle vier Heimspiele der laufenden Saison für sich entscheiden konnte. Trotzdem rechnen sich die Buckauer in der Zielitzer Straße etwas Zählbares aus. Hanso: „Die Favoritenrolle liegt natürlich klar bei TuS und es wäre auch sehr optimistisch, wenn wir nach dem bisherigen Saisonverlauf sagen würden, wir werden dort drei Punkte holen, aber wir fahren zu jedem Spiel, um zu punkten. Wir wollen mindestens einen Zähler aus der Neustadt entführen.“

Bei diesem Vorhaben wird der Kapitän gegen den quirligen Angriff der Schwarz-Gelben, bei denen Torjäger Lukas Koch nach Roter Karte aussetzen muss, wieder als Stabilisator und Ruhepol auf der Sechs oder wahlweise sogar in der Innenverteidigung gefordert sein. Der Landespolizist, der sein zehntes Jahr am Jahnsportplatz spielt, hat trotz des verpatzten Saisonstarts noch einige Ambitionen mit den Buckauern.

„Wir haben uns vor der Saison vorgenommen, den Platz in den Top 3 zu bestätigen. Dort wollen wir uns jetzt langsam auch hinarbeiten.“ Dabei erwartet der Kapitän ab sofort „Wochen der Wahrheit“, die zeigen werden, wo es für die Arminen noch hingehen kann. Schließlich geht es vor der Winterpause neben den Tabellenzweiten TuS 1860 noch gegen die ambitionierten Nedlitzer, Tabellenführer SV Fortuna II und die viertplatzierten Olvenstedter.

Im zweiten Magdeburger Derby empfängt die Fortuna-Reserve um 14 Uhr den drittplatzierten SSV Besiegdas. Heimspiele stehen auch für die Club-Reserve gegen Samswegen, die Börde-Zweite gegen Gommern und den BSV 79 gegen Nedlitz auf dem Programm. Olvenstedt und der HSV Medizin gastieren derweil im Tabellenkeller in Gerwisch bzw. Güsen.