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Handball SCM verliert Bransche und Spiel

Die Youngsters des SC Magdeburg haben einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf der 3. Bundesliga verpasst.

Von Daniel Hübner 09.12.2019, 17:33

Magdeburg l Hannes Bransche beäugte mit wehleidigem Blick immer wieder seinen rechten Fuß, den er sich gerade umgeknickt hatte. Er konnte beobachten, wie der Knöchel weiter und weiter anschwoll. Und musste außerdem konstatieren, wie seine Mannschaft an diesem Samstagabend in keinen Rhythmus kam. Der 20-Jährige saß schon nach wenigen Minuten der Partie seiner SCM-Youngsters gegen den Oranienburger HC auf der Ersatzbank. Er konnte nicht mehr helfen, dabei wäre die Hilfe des 20-Jährigen dringend nötig gewesen.

Sein Trainer sollte nach der Schlusssirene von einem „irgendwie komischen Spiel“ in der 3. Handball-Bundesliga Nord-Ost sprechen, das schon unter keinen guten Vorzeichen angeworfen wurde und das die Magdeburger vor 325 Zuschauern in der Gieseler-Halle mit 22:24 (12:11) verloren. „Wir hatten keine gute Trainingswoche“, berichtete Vanja Radic, der in den Einheiten auf die Nationalspieler Lukas Diedrich und Yannick Danneberg verzichten musste. Sein Co-Trainer Frank Munter war zudem nach der Erwärmung zu ihm gekommen und hatte folgenden Eindruck mitgeteilt: „Vanja, das sieht heute nicht gut aus, die Jungs sind nicht dabei.“

Das wäre allerdings erforderlich gewesen, um diese cleveren, körperlich stärkeren Oranienburger mit spielerischen Elementen zu bezwingen. Und um zwei Punkte im Abstiegskampf zu holen. Beide Teams hatten vor der Partie 10:18 Punkte. Nach der Niederlage steht der SCM auf dem 13. und damit letzten Nichtabstiegsplatz. Dabei scheiterten die Youngsters gleich in mehreren Punkten: „In den letzten Spielen waren wir motiviert und haben das ausgestrahlt“, berichtete Radic. Diesmal haben „wir es kaum geschafft, einen Oranienburger zu isolieren und ein gutes Kreuz zu spielen. Aber das waren die Dinge, die wir unbedingt sehen wollten“, so der 35-Jährige. Die aber nicht zu sehen waren und den OHC immer wieder ins Spiel brachten.

Die Brandenburger hatten sich allerdings schon über den Auswärtserfolg gefreut, als der noch gar nicht feststand. Beim 20:23 nämlich in der 55. Minute, nach dem Dennis Schmöker einen Tempogegenstoß vollendet hatte. Die Gäste lächelten sich zu, aber sie ließen auch Lücken zu: Niklas Danowski und Danneberg mit seinem sechsten Treffer überwanden den überaus starken Paul Porath im OHC-Gehäuse (22:23/57.). „Da hatten wir die Chance, noch das Unentschieden zu schaffen, kassieren aber eine dumme Zeitstrafe. Das zeigt, dass wir manchmal noch nicht reif genug sind“, urteilte Radic die Strafe gegen Justus Kluge.

Aber das Spiel hätte womöglich zu diesem Zeitpunkt einen ganz anderen Verlauf genommen, wenn die Youngsters nach einem 4:1 (10.) oder 10:7 (22.) in einen Lauf gekommen wären, dabei ihre Siebenmeter-Chancen genutzt hätten. Der Lauf blieb aber aus. Und auch deshalb „hat der OHC zum Schluss verdient gewonnen“, so Radic.

Der Coach hat nun zwei Hoffnungen für den kommenden Sonnabend (18.30 Uhr), wenn sein Team bei der HSG Ostsee zum ersten Rückrundenspiel antritt. Erstens hofft er, dass Bransche bis dahin wieder fit wird – was bezweifelt werden darf. Zweitens hofft er, dass sein Team in die Erfolgsspur zurückkehrt. Denn: „In der Rückrunde werden wir einige Punkte mehr brauchen als in der ersten Halbserie.“ Für den Klassenerhalt nämlich.