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Ringen Mehr Licht als Schatten

Die Ringer des MSV 90 beendeten eine Saison "mit mehr Licht als Schatten" in der Landesliga mit einem vierten Platz.

Von Michael Kraska 22.12.2017, 04:00

Magdeburg l Die Bezeichnung „Landesliga“ täuscht darüber hinweg, dass sich die Magdeburger in einem Teilnehmerfeld von insgesamt zehn Mannschaften aus sechs verschiedenen Bundesländern bewegten.

Der Grund für diesen nicht logisch erscheinenden Akt liegt weiter oben. Der Deutsche Ringerbund (DRB) hatte in dieser Saison erstmals eine neue dreigleisige 1. Bundesliga geschaffen, diese jedoch zum Unmut vieler nicht mit einer 2. Bundesliga untersetzt.

Die Mannschaftswettbewerbe unterhalb der Bundesliga überließ man nach vielen Diskussionen dann den einzelnen Landesverbänden, die wiederum gründeten verschiedene regionale Ligen. Und so schlossen sich den Mannschaften Sachsen-Anhalts mit Salzgitter/Hannover, Berlin, Hennigsdorf, Apolda/Sömmerda, Luckenwalde und Lübtheen weitere Teams an und machten die Liga faktisch zu einer Oberliga, die aber in der aktuellen Konstellation laut den Statuten des DRB so nicht heißen durfte. Aber egal, wie die Liga nun zu benennen war, es wurde gerungen und das ist das Wichtigste.

„Die Saison war durchwachsen, aber es war deutlich mehr Licht als Schatten zu sehen“, lautet das einstimmige Fazit des Trainergespanns Bernd Heller und Thomas Dybiona. Beide stehen beim MSV seit mehr als 25 Jahren am Mattenrand.

Anfangs waren beide selbst noch aktiv, hatten somit als Trainer und Sportler eine Doppelfunktion. Diese Doppelfunktion erlebte nun ihre Wiedergeburt, denn im Kampf gegen den KAV Mansfelder Land II stand der mittlerweile 53-jährige Heller erneut auf der Matte, schloss damit die Lücke, die ob der Ausfälle der etatmäßigen Schwergewichtler entstanden war.

Krankheits- und berufsbedingte Absagen von Sportlern waren ohnehin das Kernproblem in dieser Saison, so konnte in keinem der zehn Kämpfe das stärkste Aufgebot ins Rennen geschickt werden. Äußerst schmerzlich wog deshalb die Niederlage in Sömmerda, als der MSV besonders ersatzgeschwächt in den Kampf gehen musste.

Trotz dieser Wermutstropfen gab es auch viel Positives festzustellen. Denn den insgesamt drei Saisonniederlagen stehen sieben Siege gegenüber. Der wohl wertvollste Erfolg war dabei der Sieg im Rückkampf gegen einen starken Luckenwalder SC, gegen den der Hinkampf noch klar verloren wurde. Aber auch der Auswärtssieg in Artern und die erfolgreiche Heim-Revanche gegen Sömmerda rücken den Blick auf die abgelaufene Saison in ein freundliches Licht.

Besonders positiv ist zu sehen, dass mit Thomas Degen und Islam Edisultanov zwei Sportler aus dem eigenen Nachwuchs ins Landesliga-Team rücken konnten. „Nach dem Umbruch bei uns im Verein leisten wir eine aufwendige und ehrgeizige Nachwuchsarbeit. Seit Jahren klopfen nun erstmals wieder junge Talente an die Tür zur Männermannschaft, das ist eine ganz tolle Sache und zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind“, so Trainer Dybiona.

Als zuverlässige Stützen für die Saison erwiesen sich erneut Thomas Ferchland, Stephan Müller, Martin Rößner, Sebastian Ecklebe und Same Mansouri. Zu nennen sind hier auch Jan Rothenburg und Kevin Nohr, die mit ihrer Einstellung und ihrem Einsatz ein Sonderlob verdient haben. Aber auch Mike Mensing und Mike Brauer stellten sich in höchster personeller Not zur Verfügung und schlossen Lücken.

Großartige Kämpfe lieferten auch die Routiniers Mario Ladewig und Marco Gebhardt ab. Beide waren dann zur Stelle, als sie gebraucht wurden. Besonderen Einsatz zeigten aber auch die Wernigeröder Kevin Koch, Mathias Jahn und Christian Schurig.

„Unsere Wernigeröder Sportler waren über die gesamte Saison hinweg ein Vorbild an Zuverlässigkeit und Einstellung. Dafür möchte ich ihnen danken und ich hoffe darauf, dass wir unsere Kooperation mit den Harzer Sportfreunden im kommenden Jahr vertiefen und weiter ausbauen werden“, so der MSV-Trainer abschließend.