SSV Besiegdas Coolster Verein feiert Party
So eigenartig wie der Vereinsname Besiegdas ist, so schillernd ist das Image des SSV, der seinen 15. Geburtstag feiert.
Magdeburg l Am 9. Dezember 2003 erblickte der Stadtfelder Sportverein (SSV) Besiegdas 03 Magdeburg aus der Bierlaune von vier Tippfreunden heraus das Licht der Welt. 15 Jahre später ist der SSV trotz einiger anfänglicher Schwierigkeiten ein etablierter Verein der Landeshauptstadt. Am Sonnabend wird nun das kleine Jubiläum in großer Manier zelebriert.
Als sich die Tippfreunde Erik Tegge, Heiko Kirsch, Oliver Köhn und Lars-Peter Hagen eines feuchtfröhlichen Abends im Dezember 2003 dazu entschlossen, einen eigenen Verein zu gründen, war an solch eine steile Entwicklung nicht ansatzweise zu denken. Eigentlich tippten die Freunde bis dato fleißig die Spiele der Bundesliga und Champions League, doch das war ihnen dann nicht mehr genug.
„Wir wollten nur eine lustige Freizeittruppe gründen, waren alle schon im gestandenen Fußballer-Alter und hatten keine Lust mehr auf hartes Training“, erinnert sich Lars-Peter Hagen zurück. Doch die Anfangszeit gestaltete sich schwieriger als gedacht.
„Als wir uns mit dem Namen ‚Besiegdas‘ bei den Verbänden anmelden wollten, wurden wir doppelt und dreifach gefragt, ob wir das denn ernst meinten. Wir wollten eben einen eigenwilligen und einprägsamen Namen, keinen weiteren SC, Traktor oder Fortschritt. Wichtig war uns außerdem, dass die Gründung noch 2003 lief. Wir wollten nämlich auf keinen Fall mit Schalke 04 assoziiert werden“, so Hagen weiter.
Zunächst einmal musste ein geeigneter Platz gefunden werden. Da die möglichen Sportplätze in Stadtfeld allesamt besetzt waren, musste der Stadtfelder Sportverein Besiegdas nach Ostelbien ausweichen. „Über 1000 Umwege kamen wir zu Aufbau/Empor Ost, wo wir mit Norbert Tietz einen echten Glücksgriff gemacht haben“, weiß Hagen die mittlerweile 15-jährige Gastfreundschaft zu schätzen. Als noch größeres Problem stellte sich jedoch die Personalsituation dar. Zwar wurde schon im Vorfeld fleißig rekrutiert und Zusagen gesammelt, tatsächlich gekommen sind aber die wenigsten.
So ging der neugegründete SSV zunächst mit vielen Akteuren an den Start, die bis dahin noch nie Fußball im Verein gespielt hatten. „Das waren richtig gute Leute, aber keine großartigen Fußballer“, weiß Hagen, der von seiner Zeit beim MSV Börde ein höheres Niveau kannte. Doch machte man bei Besiegdas aus der Not eine Tugend und rekrutierte fortan Spieler aus der Universität und der Hochschule.
„Für die Entwicklung des Vereins war es ein weiterer großer Schritt, dass wir Sven Machill als Trainer gewinnen konnten. Er war als langjähriger Coach beim MSV Börde gut vernetzt und hat viele gute Spieler zu uns gelotst“, erklärt Hagen den nächsten Meilenstein beim SSV. Ende 2006 kam auch Daniel Naumann, wie so viele über einen persönlichen Kontakt, zum SSV Besiegdas und ist seitdem eine wichtige Personalie der Grün-Gelben. Als Spieler schaffte „Naucke“ mit den 03ern den Durchmarsch aus der 2. Stadtklasse bis in die Landesklasse, in der er heute die erste Mannschaft betreut.
„Besiegdas hatte schon damals seinen einzigartigen Charme. Wir hatten nicht viele gute Fußballer im Team, dafür aber sehr viele ehrliche Arbeiter“, erinnert sich der heutige Cheftrainer an seine Anfangszeit zurück.
„In der Folge kamen ein paar richtig gute Spieler, dann wollten wir natürlich auch aufsteigen“, so Naumann weiter. Jedoch stellt er sofort klar: „Erfolg war stets das sekundäre Ziel und das ist es auch heute. Es ging immer um den Spaß und das Gefühl, eine zweite Familie zu haben.“ Dieses einheitliche Gefüge sei es auch, was den selbsternannten „coolsten Verein der Stadt“ ausmache. „Wir sind ein eingeschworener Haufen. Nicht nur bei den Fußball-Herren, sondern im gesamten Verein. Das ist uns extrem wichtig“, erklärt Naumann. Dazu gehören gemeinsame Trainingslager mit Fußball-Herren, -Damen und -Nachwuchs, vereinsinterne Feiern mit Vertretern der Volleyball- und Badminton-Abteilung oder der schon zur Tradition gewordene Besiegdas-Cup, der am Freitagabend zum mittlerweile fünften Mal ausgetragen wird. Getoppt wird der Hallenkick am morgigen Sonnabend von der Vorführung des abendfüllenden Besiegdas-Films im Oli-Kino und der anschließenden Feier. „Für den Film wurden wir im Jahr 2018 mit der Kamera begleitet und haben alte Wegbegleiter interviewt“, gibt „Naucke“ einen ersten Einblick.
Was genau die knapp 200 Gäste morgen erwartet, wollten aber weder er noch sein Co-Trainer und 2. Vorsitzende, Lars-Peter Hagen, Preis geben. Sicher ist laut Hagen jedoch: „Die Partys bei Besiegdas sind immer super. Das ist auch am Samstag der Anspruch.“
