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Fußball Heide Jävenitz zurück in der Landesklasse?

Die Fußball-Saison 19/20 wird pünktlich zum 30. Juni abgebrochen beziehungsweise beendet - auch im kreislichen Bereich des KFV Altmark West.

Von Thomas Koepke 22.05.2020, 05:00

Salzwedel l Damit dürften auch die Weichen für die neue Spielzeit 2020/2021 gestellt sein. Wann diese aber beginnen kann, steht derzeit noch in den Sternen.

Der schon letzte Woche angekündigte außerordentliche Verbandstag des Fußball Verbandes Sachsen-Anhalt (FSA) soll nunmehr am 12. Juni 2020 stattfinden.

Das Präsidium und der Vorstand des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt betonen dabei, dass sämtliche Entscheidungen im Sinne des Fußballverbandes Sachsen-Anhalts sowie ohne Druck seitens des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) oder des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV) erfolgte und frei im Sinne der Vereine, Verbände und Mitglieder/innen getroffen worden sind und auch zukünftig getroffen werden.

Auch die Kreisteams unserer Region beenden damit pünktlich die Saison. Auch hier stößt die Entscheidung des FSA vornehmlich auf Verständnis.

Allerdings wird dann - vorbehaltlich einer Zustimmung auf dem Verbandstag - der aktuelle Tabellenführer der Kreisoberliga gestürzt. Sollte es nämlich zu einem Abbruch mit Wertung nach der Quotientenregel mit Stand der Tabellen vom 13. März 2020 kommen, dann würde nämlich nicht der aktuelle Tabellenführer FSV Eiche Mieste als Aufsteiger zur Landesklasse feststehen, sondern der derzeit Zweitplatzierte, SV Heide Jävenitz.

Zwar thronen die Schützlinge von Danny Kausche mit 33 Punkten aus 14 Spielen. Das würde einen Wert von 2,36 ergeben. Auf 2,46 würden aber die Jävenitzer kommen, die bei 32 Zählern ein Spiel weniger absolviert haben als die Eichen.

„Die Nachricht kam für uns nicht ganz so überraschend. Wir hatten uns ja auch mit dem Thema bereits beschäftigt. Eigentlich lag es ja nur noch am FSA selbst, der sich ja mit seiner Entscheidung im Vergleich mit anderen Bundesländern mit am längsten Zeit gelassen hat. Grundsätzlich ist es natürlich ärgerlich, eine so abgelaufene Saison streichen zu müssen. Wir standen als Herbstmeister gut da. Sicher wäre es eine schwierige Endphase geworden und ob wir den Titel geholt hätten, weiß niemand. Wir haben schon großen Aufwand betrieben, um das zu stehen, wo wir stehen. man bringt sich dann irgendwie um den verdienten Lohn. Ansonsten ist es die absolut richtige Entscheidung hinsichtlich der Gesundheit aller, die Saison abzubrechen“, so Heide-Co-Trainer Sören Kleinau.

Der weiß aber auch, dass die Jävenitzer nach der Quotientenregel die Nummer eins der Liga sind und in die Landesklasse aufsteiger würden oder könnten. Ob es dazu kommt, ist noch fraglich.

„Wir sind quotentechnisch Erster und hätten das Aufstiegsrecht. Das werden wir aber erst mannschaftsintern besprechen. Dazu gibt es auch einen Termin. Wir wollen unseren Spielern ein Mitspracherecht geben und dann gemeinsam entscheiden. Ansonsten hoffen wir natürlich, dass es dann zum September oder Oktober wieder ganz normal mit der neuen Saison weitergehen kann“, so Kleinau weiter.

Ein kurzes Statement gab dagegen Danny Kausche, Trainer des FSV Eiche Mieste ab. „Ich finde es schon schade, dass wir die Saison nicht sportlich zu Ende bringen können“. Er und seine Miester hätten doch allzu gern den Titel in dieser Saison nach Mieste geholt.

Jürgen Schulz, Trainer des SV Langenapel, befürwortet die Entscheidung des FSA ebenfalls. „Wir sind absolut dafür, die Saison abzubrechen. So kann man die neue Saison auch besser planen“, so der SVL-Coach.

„Ich persönlich fand den Vorschlag eines Trainers von einer Mannschaft, die auch ganz oben mitspielt, das man hätte die Saison auch einfrieren können, auch nicht so schlecht. So hätte man die ausgefallene Rückrunde einfach im Frühjahr 2021 nachgeholt. Weil wer weiß, was jetzt im September oder Oktober los ist? Welche Auflagen gibt es? kann man überhaupt vernünftig spielen? Danach würde schnell der Winter kommen, dann spielt eh wieder keiner mehr. Allerdings ist der Abbruch auch keine schlechte Variante. dann ist alles geregelt. Uns betrifft es bei den Frauen eher weniger, aber andere Mannschaften sicherlich mehr. Wir müssen uns eh der Sache fügen. Wenn viele das so sehen, tragen wir den Abbruch natürlich mit. Aber so richtig freuen über einen Titel kann sich keiner“, so Lars Neumann, Trainer der Frauenmannschaft der SG Pretzier/Salzwedel/Chüden.

Auch die SG-Damen rangieren in der Regionalklasse 1 mit 21 Punkten aus acht Spielen als Herbstmeister auf Platz eins und würden somit Staffelsieger werden. Ein Aufstieg kommt für die Altmärkerinnen aber ohnehin nicht in Frage.

„Wir müssen nach der ganzen Geschichte schauen, ob wir als Mannschaft überhaupt wieder so aufstellen können und ob wir im August beginnen können. Es könnte ja auch eine zweite Welle kommen“, so Neumann weiter.

Für einen Abbruch gestimmt hat auch die Mannschaft der SG Saalfeld. „Wir als Verein haben uns auch für einen Abbruch entschieden und dafür gestimmt. Uns ist es auch egal, ob es am Ende mit oder ohne Auf- und Abteiger gewertet wird“, so SG-Spieler Remo Günther.

Ich persönlich finde die Entscheidung auch gut und vor allem richtig. Endlich herrscht Klarheit. Dass es dann Aufsteiger geben soll, aber keine oder nur freiwillige Absteiger sorgt für eine gewisse Fairness, so das (fast) jeder Verein mit der Entscheidung des FSA leben kann“, bekräftig Tino Anacker, Trainer der SG Saalfeld.

„Ich für meinen Teil hatte das schon erwartet, dass die Saison abgebrochen wird. Ich finde das auch richtig. Es ist ja auch derzeit unmöglich, einen normalen Trainingsbetrieb aufrecht zu erhalten. Wir hätten wohl alle auch ein zeitliches Problem bekommen. Man hätte ja am Wochenende schon doppelt spielen müssen, um das alles zu schaffen. Wir sind alles keine Profis. So kann man auch die neue Saison ordentlich planen. Allerdings hätte man auch den Tabellenstand einfrieren können und die Saison dann fortsetzt, wenn es eben wieder möglich wäre“, so Roman Dölle, Trainer des SV Eintracht Salzwedel II.