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Fußball Neue Fifa-Regeln auf dem Prüfstand

Schiedsrichter Christoph Rückmann sowie Trainer Dirksen Höft analysieren die Regel-Neuerungen und geben ihre Meinung ab.

Von Fabian Schönrock 13.07.2019, 06:00

Salzwedel l Die Fußball-Saison 2019/2020 steht unmittelbar vor der Tür. Die ersten Spielpläne sind bereits gedruckt. Die Spieler und Schiedsrichter begeben sich in die Vorbereitung, die Stadien und Sportplätze der Amateurklubs öffnen wieder ihre Pforten. Die Vorfreude bei den Anhängern steigt erwartungsgemäß.

Viele der Neuerungen sollen die Mannschaften und Spielideen der Trainer in dieser fußballerischen Entwicklung stützen. Einige Neuregelungen führen jedoch auch zum Disput. Einfacher sollen sie den Fußball gestalten, gerechter und verständlicher sollen sie sein.

In der Serie „Saison 2019/2020 – Diese Regeln ändern sich“ werden die neuen Regeln nach und nach vorgestellt. Schiedsrichter Christoph Rückmann (31) aus Riebau, sowie Trainer Dirksen Höft (48) vom Landesklasse-Klub FSV Heide Letzlingen analysieren die Neuerungen und geben ihre Meinung ab.

Der Spielbeginn und die Fortsetzung des Spiels. Das Team, das beim Münzwurf vor dem Anpfiff gewinnt, entscheidet, auf welches Tor es in der ersten Halbzeit spielt oder ob es den Anstoß ausführt.

„Diese Regelung stellt eine Verbesserung der Fairness da. Unter dem Aspekt der Gerechtigkeit, ist diese Regel sinnvoll. Beim Münzwurf konnte die Gastmannschaft bei gewonnener Wahl lediglich die Seite wählen, auf die in Hälfte eins gespielt werden sollte. Nun wird der Gewinner belohnt, indem er noch eine weitere Wahlmöglichkeit hat, um jegliche Nachteile und Diskussionen auszuschließen. Diese Regel achtet darauf, dem Gewinner des Münzwurfs einen psychologischen Vorteil zu verschaffen.

Gerade Gastmannschaften, die zwar von hunderten Fans begleitet werden, aber akustisch beim Auswärtsspiel keine Motivationshilfe erfahren können, haben mit dieser Regeländerung einen echten Vorteil. Mit der Wahl für den Anstoß, hat das Team einen frühzeitigen Ballbesitz, kann zu Beginn der Partie an Sicherheit gewinnen und den Gegner laufen lassen. Als die Regelveränderung am 1.Juli in Kraft getreten ist, waren einige Spieler in den Testspielen völlig überrascht. Die Regel war ihnen nicht bekannt. Kein Spieler wusste davon. Die Änderung wurde von den damit konfrontierten Spielern als bislang positive Neuerung wahrgenommen.

„Diese Regel ist das beste Beispiel dafür, weshalb zu viele Regeländerungen den Fußball kaputt machen. Diese Regel ist absoluter Blödsinn. Eine solch lapidare Regelung, die so belanglos ist, beschäftigt nun das ganze Schiedsrichterwesen. Hat die FIFA und der Fußball es wirklich so ernsthaft nötig und nichts anderes im Sinn, als sich mit solch einem Unsinn zu beschäftigen und ernsthaft Gedanken darüber zu verschwenden?

Früher wurde einfach eine Münze geworfen und die Sache war fertig. Nun wird aus dem Münzwurf schon ein Staatsakt gemacht. Damit sollte sich niemand auf dem Platz beschäftigen. Diese Regel erachte ich als unsinnig und völlig überflüssig.