SSV 80 Gardelegen ist Liganiveau-Mitbestimmer

Gardelegen l Lohn dafür sind 29 Punkte, Tabellenplatz vier und ein dickes Polster auf die Abstiegsränge. Vor fast genau fünf Monaten im Rahmen des Trainingsauftaktes des SSV 80 umriss Coach Norbert Scheinert das Ziel in der neuen Liga: „Wir wollen die Klasse halten, nicht mehr und nicht weniger.“

Nun, nach 15 Spielen als Aufsteiger in der Nordstaffel der Landesliga, sind die Gardelegener nicht nur auf einem sehr guten Weg, das Ziel auch zu schaffen, sondern sie bestimmen sogar das spielerische Niveau in der Liga klar mit.

Keiner einzigen Mannschaft gelang es, den SSV an die Wand zu spielen oder ihn gar auseinanderzunehmen. Vielmehr war es die Scheinert-Elf, die sogar Ligagrößen mit dem eigenen Spiel in die Knie zwang.

„Nur in der Partie gegen den MSV Börde zu Beginn der Saison haben wir einfach zu viel Angst gehabt und ohne Selbstvertrauen agiert. Das hat sich wenig später aber geändert“, so der Übungsleiter.

Und es änderte sich sogar grundlegend. Nach der 0:2-Niederlage gegen Börde am 2. Spieltag starteten Gille & Co. nämlich zu einer beeindruckenden Serie durch. Sie blieben nämlich neun Spiele in Serie ungeschlagen, sicherten sich unter anderem deutliche Siege gegen Blankenburg (7:0) oder Bismark (3:0) und waren drauf und dran, die Tabellenspitze zu übernehmen.

Aber zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass der SSV genau in diese Liga gehört, nicht nur mithält, sondern auch die Spiele bestimmt. „Schuld“ daran ist die taktische Ausrichtung mit den enorm schnellen Akteuren auf den Außenbahnen und in der Spitze. „Wir wollen jedes Spiel gewinnen und aus einer sicheren Defensive heraus unsere schnellen Leute einsetzen“, so die klare Marschroute des Trainers vor jedem Spiel.

Auch die Niederlage in Staßfurt (1:2), die sicher als unglücklich bezeichnet werden darf, brachte die junge SSV-Mannschaft nicht aus dem Konzept. Postwendend kehrte das Team in die Erfolgsspur zurück und fegte danach die Kellerkinder Bernburg (5:0) und TSG Calbe (3:0) vom Platz.

Und überhaupt sind die jungen Wilden schon tragende Säulen des Teams. Fast die Hälfte des Teams hat das Alter von 20 Jahren noch nicht erreicht.

Und das Interesse am SSV ist groß. Das spüren die Verantwortlichen und auch die Mannschaft immer wieder bei Heim- und sogar Auswärtsauftritten. „Das ist wirklich Wahnsinn, was unsere Fans für uns tun. Das macht dann auch als Mannschaft Spaß, wenn man selbst auswärts so eine Unterstützung erfährt“, so Florian Scheinert nach dem Match in Staßfurt. Man darf sich also schon jetzt auf den Rückrundenstart freuen.