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Frauen-Handball, Mitteldeutsche Oberliga TSG Calbe nimmt beim 28:28 (17:16)-Remis in Gera-Zwötzen einen Punkt mit Stefanie Hüls behält die Nerven und sichert den Punkt

Von Tilman Treue 22.04.2013, 01:19

Gera l Zwei Herzen schlugen nach dem hart erkämpften 28:28 (17:16)-Unentschieden der Oberliga-Frauen der TSG Calbe beim Tabellennachbarn TSV Gera-Zwötzen in der Brust von Frank Mühlner, dem Trainer der Saalestädterinnen. So war der erst in der Schlussminute gesicherte Punkt gegen den direkten Kontrahenten ungeheuer wichtig für den Klassenerhalt, allerdings schwang auch die Gewissheit mit, dass mehr möglich gewesen wäre. Die Stimmung im Team deutete allerdings zweifelsfrei auf einen gefühlten Sieg hin.

Die letzte Minute in der Panndorfhalle entwickelte sich am Sonnabend zum Schicksalsschlag für beide Teams. Calbe spielte in Unterzahl, lag mit 27:28 hinten und hatte zum wiederholten Mal einen Konter vergeben, so dass die "Elsterhexen" am Ball waren und die Chance hatten, den Sack endgültig zuzubinden. Doch der Angriff schlug fehl, Franziska Sprotte, die mit fünf Treffern und einer überragenden Abwehrleistung eines ihrer besten Saisonspiele ablieferte, startete in den Gegenstoß und wurde kurz vor dem gegnerischen Strafraum von TSV-Linksaußen Lina Kutchan von hinten zu Boden gerissen. Die Konsequenz: Rote Karte für die Zwötzenerin, Siebenmeter für Calbe. Zum sechsten Mal standen sich Torfrau Natalie Bosse und Stefanie Hüls gegenüber. Viermal hatte die TSG-Schützin direkt verwandelt, den fünften, im Nachwurf getroffen. Alle Augen in der gut gefüllten Halle richteten sich auf die beiden. Wenig später brach der Jubel los - auf Calbenser Seite, denn Hüls hatte einmal mehr ihre Nervenstärke bewiesen und damit den so wichtigen Punkt gerettet.

Die 60 Minuten zuvor boten ein abwechslungsreiches Spiel, in dem sich keiner der beiden Kontrahenten absetzen konnte. Die TSG überzeugte im spielerischen Bereich mit einem sehr guten Positionsangriff, aus dem die mit viel Übersicht agierende Christin Bily noch einmal herausragte. Dennoch bemängelte Mühlner: "Wir haben in den entscheidenden Situationen die Big Points nicht gemacht." Mit 6:4 lag die TSG vorn, nach dem Wechsel mit 21:19, doch nie fiel dann auch das dritte Tor, um den Gegner effektiv auf Distanz zu halten. Stattdessen kam Gera immer wieder heran, übernahm schließlich selbst die Führung. Unnötige Tore kassierten die Saalestädterinnen unter anderem durch fehlende Disziplin in der Abwehr und die dadurch entstandenen Lücken. Da hatte dann auch Keeperin Elisa Mennecke, die ansonsten eine solide Leistung zeigte, wenig Chancen.

Im Vergleich zum Hinspiel vermisste man diesmal die Kontertore der Calbenserinnen. "Wenn wir in diesen Situationen ein bisschen überlegter gespielt hätten, wären wir schon in der ersten Halbzeit deutlicher weg gewesen", malte Mühlner Möglichkeiten aus. Dennoch war natürlich auch bei ihm die Freude spürbar, überzeugende Aktionen auf dem Spielfeld und ein unendlicher Kampfgeist taten ihr übriges dazu. Für das letzte Spiel gegen den HSC Magdeburg halten die TSG-Frauen die Karten für den Klassenerhalt dank des Punktgewinns in Gera weiter in der eigenen Hand.

TSG Calbe: Mennecke - Bily (7), Engelmann, Hüls (11/5), Prokop, S. Rust, Sauer (1), Sprotte (5), Sroka (4), Wenzel, Wurbs

Siebenmeter: Gera-Zwötzen 3/3 - Calbe 6/5, Zeitstrafen: Gera-Zwötzen 2 - Calbe 3, Rot: Lina Kutschan (Gera-Zwötzen, 60., Foulspiel)