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  7. Hinrunde der Fußball-Salzlandliga 2014/15: MTV Welsleben hadert mit der Durchschlagskraft

Unseburg/Tarthun und 1. FSV Nienburg belegen derzeit die beiden Aufstiegsplätze / Lok Aschersleben II zieht vor Saisonbeginn zurück Hinrunde der Fußball-Salzlandliga 2014/15: MTV Welsleben hadert mit der Durchschlagskraft

30.01.2015, 01:19

Die Saison 2014/15 der Fußball-Salzlandliga wurde gleich mit dem Zurückziehen von Lok Aschersleben II eingeläutet. Aber auch sonst hielt die neue Spielzeit einige Überraschungen bereit. So thront zum Ende der Hinrunde nun Unseburg/Tarthun auf dem Platz an der Sonne, nachdem das Team Konkurrent Nienburg 7:1 vom Rasen fegte.

Salzlandkreis (imo/fna/nrc) l Mit dem Rückzug musste auch der Kreisfachverband umorganisieren und die für Aschersleben geplante Saisoneröffnung an den zweiten Aufsteiger MTV Welsleben vergeben. Der hatte gegen Felgeleben gleich ein Derby, das 146 Zuschauer lockte und 1:1-unentschieden endete. Zum ersten Tabellenführer kürte sich der SV Wolmirsleben. Anschließend rangierte Rathmannsdorf dreimal auf Platz eins. Vom vierten Spieltag an wechselte sich das Duo an der Tabellenspitze mit der Führung ab. Ebenso spannend die Platzierungen am Tabellenende: Zuerst war Baalberge Träger der Roten Laterne. Dann viermal Hakeborn, ehe die Laterne und somit das Abstiegsgespenst über Egeln schwebte.

Mit Glück überstanden die Germanen die Situation - auch durch die vom Kreissportgericht zugesprochenen drei Punkte aus dem Spiel gegen Winningen. Hier setzte die Eintracht einen unberechtigten Spieler ein.

Viele Gegentreffer, aber Abwehr ist unschuldig

Ab dem 7. Spieltag rangierte Aufsteiger Welsleben am Tabellenende und musste den bestehenden Leistungsunterschied zwischen Kreis- und Kreisoberliga erfahren. "Wir haben eine ganz schlechte Hinrunde gespielt", fasst MTV-Trainer Frank Tellge zusammen. Erstaunlicherweise gibt der Coach trotz 31 kassierter Gegentreffer nicht der Abwehr die Schuld. "Auch wenn es vielleicht seltsam klingt, aber die Arbeit nach hinten war schon in Ordnung. Vor allem unser Torwart war sehr stark. Ohne Norbert Reinhold hätten wir noch mehr Gegentore kassiert."

Probleme sieht Tellge eher vorn - mit nur 15 erzielten Treffern auch zurecht. "Es fehlt an Durchschlagskraft." Und diese wird wohl zur Rückrunde auch nicht besser werden. Denn der Sturm wird sich wohl allein auf Marcel Rhode verlagern, denn der zweite Angreifer, Stefan Otto, verlässt Deutschland arbeitsbedingt in Richtung Schweiz. Hinzu kommen noch mehrere Langzeitverletzte wie Rene Barth (Schien- und Wadenbeinbruch), Philipp Biermann (Kreuzbandriss) oder Michael Busch. Die Ausfälle, die Welsleben schon in der Hinrunde verfolgten, bleiben zunächst bestehen. "Wir spielen mit 18 Mann." Deshalb heißt das Ziel: Klassenerhalt. Der MTV will Punkte sammeln, damit das Abenteuer Salzlandliga nicht nach einer Saison vorbei ist.

Unseburg strebt weiterhin "nur" 50-Punkte-Marke an

Ein echtes Urgestein der Liga ist die TSG Unseburg/Tarthun. Und eben jene Erfahrung aus mehreren Jahren in der höchsten Spielklasse des Kreises scheint sich nun auszuzahlen. "Die Mannschaft ist schon seit Jahren gut", betont Trainer Tino Kirst. Bisher hatte es allerdings nicht zum Wiederaufstieg in die Landesklasse gereicht. Nun ist die TSG auf dem bestem Weg dorthin. "Wir sind die Saison mit Lockerheit angegangen, setzen uns keinem Druck aus. Wir haben nicht die Pflicht aufzusteigen. Unser primäres Ziel bleibt, die 50-Punkte-Marke zu erreichen. Gelingt uns das vor dem Ende der Serie, können wir über neue Ziele sprechen."

Ausschlaggebend für das gute Abschneiden ist vor allem der gelungene Start in die Saison gewesen. Ein 3:2-Sieg im Derby beim Egelner SV, ein 1:1-Remis gegen den SV 08 Baalberge zum Wachwerden und ein 5:0-Erfolg über den SV Rathmannsdorf: "Wir waren von Anfang an oben mit dabei. Somit hatten wir alle Optionen." Das Selbstvertrauen wuchs. Mit vielen ordentlichen Leistungen, zwei Supervorstellungen und dem Glück, "auch die schlechten Spiele zu gewinnen", hat sich Unseburg/Tarthun die Herbstmeisterschaft gesichert und überwintert durch den 5:1-Sieg im Rückspiel gegen Egeln auf dem Platz an der Sonne.

Zudem war die TSG in dieser Saison nicht von großen Verletzungssorgen geplagt. "Wir hatten immer einen eingespielten Kader von 15 Mann und konnten somit auch Ausfälle gut kompensieren", betont Kirst. Das gelang dem Team derart gut, dass es bei den Statistiken ebenfalls weit vorn ist. Mit 53 Treffern haben die Unseburger die meisten der gesamten Liga erzielt und stellen mit nur 20 Gegentreffern die viertbeste Abwehr.

Damit das auch im neuen Jahr so bleibt und möglichst schnell die 50 Punkte erreicht werden, bittet Kirst in der kommenden Woche zu den ersten Trainingseinheiten - aber ganz locker. Mit dabei ist dann auch Neuzugang Martin Ruge, der vom Ligakonkurrenten Egelner SV wechselte. "Wenn wir weiterhin von großen Verletzungen verschont bleiben, dann hoffe ich, dass wir spielerisch da weitermachen können, wo wir vor der Pause aufgehört haben."

Die immer vor Saisonbeginn stattfindende Umfrage nach einem Aufstiegsaspiranten, die zumeist auf mannschaftlichen Verstärkungen basiert, sah die Teams aus Unseburg/Tarthun und Nienburg vorn. Dass der Salzlandkreis in diesem Jahr auf zwei Aufstiegsplätze bauen kann, lässt die Rückrunde noch einmal spannend werden. Dafür spricht auch die lange Saison, wo nur die Mannschaften bestehen können, die an allen Spieltagen ihren stärksten Kader zusammen bekommen.