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Fußball Felgeleben gelingt historischer Sieg

Es war ein munterer Kick, den Aufsteiger SV Wacker Felgeleben und die ZLG Atzendorf boten.

Von Michael Jacobs 18.11.2018, 23:01

Felgeleben l Die Partie endete mit einem unerwarteten und zugleich historischen  5:3 (3:1)-Erfolg der Gastgeber. Historisch war der Sieg, weil es für die Wacker-Elf, die erstmals überhaupt in der Landesklasse spielt, der Prämierenerfolg vor eigenem Publikum war. Unerwartet war dieser, weil im Duell des Tabellenvorletzten mit dem Zweiten eigentlich die Gäste in der Favoritenrolle waren.

Dieser wurden die Gäste auch gerecht, denn bereits nach vier Minuten stellte Atzendorfs Toptorjäger Kai Hänsch mit dem 0:1 einmal mehr seinen Torriecher unter Beweis. Es lief also zunächst alles nach Plan für den Favoriten. Der hatte in der Folge aber doch mehr mit seinen Besetzungsproblemen zu kämpfen, als bisher in dieser Saison. Vor allem im Mittelfeld entstanden zu viele Räume. Dies lag aber auch daran, dass Gastgeber Felgeleben äußerst engagiert auftrat und zudem druckvoll nach vorne spielte. Dadurch hatte die ZLG in der Defensive immer wieder Probleme.

Folgerichtig fiel in Minute 23 der hochverdiente Ausgleich durch einen starken Distanzschuss aus etwa 20 Metern Torentfernung. Benny König durfte sich als Torschütze feiern lassen. Doch es kam noch besser für den Aufsteiger. Der Torjubel der Wacker-Fans war noch gar nicht richtig verhallt, der sauste schon das nächste „Geschoss“ auf den Atzendorfer Kasten zu. ZLG Keeper Sascha Eisenträger parierte zwar, doch das Leder landete genau vor den Füßen von Chris Müsing, der ohne große Mühe zum 2:1 traf (25.).

Die Partie war nun nicht nur gedreht, sondern wogte jetzt hin und her. Wobei den Atzendorfern anzumerken war, dass sie an dem Doppelschlag mächtig zu knabbern hatten. Es machte sich sogar etwas Frust breit, der sich bei Vladimir Flegl in einen rüden Foul an Müsing äußerte (36.). Flegl sah dafür zurecht die Gelbe Karte, während Müsing am Spielfeldrand längere Zeit behandelt werden musste, letztlich aber weiterspielen konnte.

Felgeleben ließ sich in dieser Phase aber nicht auf unnötige Scharmützel ein, sondern spielte weiter munter nach vorn. Der Lohn war das 3:1 von Mannschaftskapitän Tom Simon. Dieser wurde vom ehemaligen Förderstedter Alexander Schmutzler gut in Szene gesetzt und hämmerte den Ball dann humorlos in die Maschen.

Nach dem Seitenwechsel machten dann die Atzendorfer schnel klar, dass sie die Partie unbedingt noch drehen wollen. Und so sorgte bereits der erste Angriff der Gäste in Hälfte zwei dafür, dass es im Wacker-Strafraum lichterloh brannte. Nach einer Hänsch-Flanke tauchte Flegl völlig frei am langen Pfosten auf. Doch statt den Ball aus zwei Metern Torentfernung einfach über die Linie zu drücken, legte der Tscheche den Ball per Kopf auf einen nicht vorhandenen Mitspieler ab. Die Chance war damit dahin (46.). In den Minuten danach ergaben sich weitere gute Tormöglichkeiten für Atzendorf. Den nächsten Treffer erzielte aber Felgeleben durch Nico Kietzmann ­– 4:1 (60.).

Praktisch im Gegenzug folgte dann die verrückteste Szene des Spiels. Zunächst wurde Steffen Liensdorf im Strafraum gefoult. Beim fälligen Elfmeter scheiterte Atzendorfs Marcel Maier an Wacker-Keeper Niklas Voß und semmelte im Nachschuss am Ball vorbei. Maier konnte es aber egal sein, denn Gegenspieler Ronny Engelmann versenkte die Kugel anschließend unhaltbar zum 2:4 im eigenen Kasten.

In Minute 70 nutzte Hänsch dann nach einem langen Ball die Chance und verkürzte auf 3:4. Die ZLG wollte nun mit aller Macht den Ausgleich erzwingen, doch Müsing nutzte wenig später einen Foulelmeter im Nachschuss zum 5:3-Endstand für Wacker.

Tore: 0:1 Kai Hänsch (4.), 1:1 Benny König (23.), 2:1 Chris Müsing (25.), 3:1 Tom Simon (42.), 4:1 Nico Kietzmann (60.), 4:2 Ronny Engelmann (62., Eigentor), 4:3 Hänsch (70.), 5:3 Müsing 78.)