Dreimal frei durch, dreimal kein Tor

Gräfenhainichen l Den Handballerinnen der TSG Calbe ist es nicht gelungen, ihren Gräfenhainichen-Fluch zu brechen. Mit 20:25 (11:10) verlor das personell arg gebeutelte Team und rutscht in der Tabelle einen weiteren Platz nach unten. Marina Sroka, die die ebenfalls erkrankte Annett Schroeter an der Seitenlinie vertrat, zählt noch vier etatmäßige Feldspielerinnen – „der Rest war A-Jugend.“ Vor allem im Rückraum fehlten auf Calbenser Seite Alternativen, so dass sich Kristin Sroka, Juliane Gaul und Antje Schreiber kaum Pausen erlauben durften.

Die Schlüsselszene in der Sporthalle in Gräfenhainichen spielte sich ab der 42. Minute ab. Calbe war recht gut ins Spiel gestartet, lag dank seiner disziplinierten Leistung bis zum Wechsel nie zurück. Beim 13:12 (36.) übernahmen die Gastgeberinnen erstmals die Führung, konnten sich bis zum 17:16 jedoch nicht weiter absetzen. Was danach folgte, sucht seinesgleichen: Drei Angriffe liefen die TSG-Frauen, drei Mal spielten sie Kameradinnen frei, drei Mal landete der Ball nicht im Tor. Dann, ein neuer Angriff, fiel der Ball einfach aus der Hand, Gräfenhainichen lief den Konter und gleich noch einen hinterher, führte mit 19:16 und hatte damit die Dämme endgültig eingerissen. „Dadurch, dass wir diese Tore nicht machen, fehlte uns danach das letzte Stückchen Kampf“, beobachtete Sroka und ergänzte: „Uns hat nach hinten raus auch einfach die Kraft gefehlt.“ Als Gräfenhainichen schließlich mit 25:18 führte, drohte das Spiel endgültig außer Kontrolle zu raten, doch die Saalestädterinnen retteten sich auf die 20.

„Dass nach Stefanie Hüls auch noch Marie Zilke und Lisa-Marie Prokop ausfielen, konnten wir nicht mehr kompensieren“, schätzte die Trainerin nach dem Spiel ein. „Es bringt jetzt aber auch nichts, den Kopf in den Sand zu stecken“, betonte sie und forderte eine harte Trainingsarbeit in den kommenden zwei Wochen. So lange haben die Frauen Zeit, um Krankheiten auszukurieren und Kraft für das Derby gegen den HC Salzland 06 zu tanken.

TSG Calbe: Alexandra Baier, Josephine Suchan – Meggie Eichholz, Michelle Feilhaber (2), Juliane Gaul (4), Alicia Sophie Gröst (4), Linda Karlstedt (1), Laura Schmidt, Antje Schreiber (3), Kristin Sroka (6), Mandy Wenzel (1)

Siebenmeter: Gräfenhainichen 5/4 – Calbe 3/2; Zeitstrafen: Gräfenhainichen 5 – Calbe 4