Fußball im Fokus beim Nachwuchs-Camp

Förderstedt l Die Übungen waren oft nicht ohne. Und es wollte manchmal nicht so ganz klappen bei dem einen oder anderen Kind. Da schnappte sich Mike Rietpietsch die jungen Fußballer, nahm sie an die Hand und machte die Übung kurzerhand einfach mit. Wie schon im Vorjahr war der ehemalige Bundesliga-Spieler von Bayer 04 Leverkusen mit der Firma Kick‘n Body zu Gast auf der Sportanlage in Förderstedt und richtete ein zweitägiges Fußball-Camp aus. Weil noch parallel einige andere Turniere stattfanden, waren nur 35 Kinder dabei und nicht wie im Vorjahr über 90.

Umso intensiver waren aber die Übungen. Pässe in die Tiefe spielen und Laufwege erahnen. Was sich nach dem Programm für Fußballprofis anhört, ist genau das, was eben solche aus vergangenen Tagen jetzt an den Nachwuchs weitergegeben. Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Aber wenn etwas nicht klappte, nahm sich das Team, dem auch Kay Hödtke und Björn Joppe angehörten, viel Zeit. Rietpietsch konnte fast jedes der Kinder mit Namen ansprechen. „Ich habe viele bekannte Gesichter gesehen“, berichtete der ehemalige Profi. „Das Wetter passte auch, es ist immer sehr angenehm in Förderstedt.“

Und das war den Trainern auch anzumerken. Die Übungen waren erst dann beendet, wenn alle Kinder sie hinbekommen haben. Auch wenn da zur Motivation schon manchmal ein Eis versprochen werden musste. Auf die Frage der Kinder, wann denn endlich Torschüsse auf dem Programm stehen, antwortete Hödtke nur lächelnd: „Erstmal müsst ihr richtig passen können, bevor ihr schießt.“

Natürlich bringen die Profis ein ganz anderes Rüstzeug mit und können die Kinder intensiver coachen, als es im normalen Training im Verein möglich ist. Die Kinder aus Förderstedt, Biere, Calbe, Schönebeck und Altenweddingen interessierte es dabei aber gar nicht so sehr, wer da vor ihnen steht und wie viele Bundesliga-Spiele der Coach vielleicht schon auf dem Buckel hat. Das wusste auch Rietpietsch: „Für die Kids ist es eher interessant, wie der Trainer auftritt. Und da haben wir denke ich einen sehr guten Weg gefunden.“ Die Spielintelligenz ist dem Team von Kick‘n Body dabei wichtig, „der Spaß steht aber im Vordergrund“, betonte Rietpietsch. Und auch die Kreativität der kleinen Kicker. „Wir geben Übungen vor und die Kinder sollen diese dann als Team selbst weiterentwickeln.“

Dass sich dabei auch schon viele Spieler aus dem Verein kennen, immer waren allein 26 Kinder von der SG Förderstedt/Biere um Coach Steffen Löbel dabei, ist ein großer Vorteil. So konnte am Sonnabend auch an das Programm, das an beiden Tagen von 10 bis 16 Uhr ging, die Saisonabschlussfeier angehängt werden. Auch das gemeinsame Zelten im Garten von Familie Löbel durfte nicht fehlen.

Bei dem straffen Programm über die beiden Tage mussten natürlich auch mal Pausen her. Und dabei nahmen die fußballbegeisterten Trainer auch auf die Weltmeisterschaft in Russland Rücksicht. So ruhte in der Mittagspause am Sonnabend zwar der Ball auf dem Förderstedter Rasen, Fußball spielte aber dennoch eine Rolle. Der Gastgeber hatte im Vereinsheim einen Beamer aufgestellt. Gebannt saßen die Kids vor der Leinwand und verfolgten das Gruppenspiel der WM zwischen Frankreich und Australien. Fußball stand an diesem Wochenende im Fokus. Zur Freude aller Beteiligten.