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Fußball Loch lässt Förderstedt aufatmen

Mit einem 2:1 (1:1) im Kellerduell gegen Medizin Uchtspringe überholte der SV Förderstedt den Gegner und steht wieder über dem Strich.

Von Dennis Uhlemann 05.06.2017, 23:01

Förderstedt l Ekstase gab es am Sonnabend in Förderstedt nicht zu erleben. Das Spiel gegen Medizin Uchtspringe war „zu nervenaufreibend, zu kräftezehrend“, so Trainer Enrico Tietzel. Der SV Förderstedt hat das Sechs-Punkte-Spiel gegen den direkten Konkurrenten zwar mit 2:1 (1:1) gewonnen, hatte aber „kaum noch Kraft zum Jubeln“, sagte Tietzel.

Marcus Bolze saß ausgepowert am Spielfeldrand, Florian Abram lag erschöpft auf dem Rasen und Maximilian Loch schlenderte etwas gedankenverloren Richtung Kabine. Dabei hatte vor allem letzterer Großes vollbracht, vielleicht den wichtigsten Treffer des SV Förderstedt in der aktuellen Landesliga-Saison erzielt. Der Verteidiger traf nach 86 Minuten zum späten 2:1 im so wichtigen Spiel gegen Medizin Uchtspringe. Aber auch eine andere Tatsache war ihm wichtig: „Es war mir eine große Ehre, in meinem letzten gemeinsamen Heimspiel mit Marcus Bolze getroffen zu haben.“

Bolze und Loch sind die letzten verbliebenen „Ur-Förderstedter“, die schon seit der Jugend dabei sind. Bolze, der genau wie Abram vor dem Spiel verabschiedet wurde, wird dann ab der kommenden Saison für den SV 09 Staßfurt definitiv in der Landesliga spielen. Und Loch mit den Förderstedtern auch? Zumindest steuerte er mit seinem Treffer einen sehr wichtigen Anteil zum möglichen Klassenerhalt bei. Denn jetzt haben es die Förderstedter wieder in der eigenen Hand.

„Das Spiel war bis zum Ende offen“, berichtete Tietzel. „Es war ein Abstiegskrimi mit großen Chancen auf beiden Seiten. Wir hatten aber den letzten Biss, wir wollten es mehr.“ Und so war es auch Tietzel, der Loch nochmal mit nach vorn schickte bei einem Einwurf von Necirvan Isa von der rechten Seite. Buschke verlängerte per Kopf und Loch drückte die Kugel aus wenigen Metern zum 2:1 über die Linie.

Er belohnte die Förderstedter, die spät aber verdient die drei Punkte sicherten. Und damit den vierten Sieg aus den vergangenen fünf Spielen holten. Doch dabei sah es zunächst gar nicht danach aus. Der SVF bekam einen gegnerischen Einwurf nicht geklärt und dafür von Marcel Brinkmann (23.) die Quittung zum 0:1. Doch die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Necirvan Isa, der nach seiner Rotsperre zurückkehrte und das Spiel sichtlich belebte, traf per direktem Freistoß aus 22 Metern zum Ausgleich (29.). Aber auch wenn zwei Tore fielen, die erste Hälfte war von Unsicherheiten und Fehlpässen bestimmt, Chancen gab es wenige.

So richtig Fahrt nahm das Kellerduell erst in Hälfte zwei auf, als die Förderstedter kurz nach Wiederanpfiff wohl ihre beste Phase des Spiels hatten. Fast im Minutentakt hatte Stürmer Bolze Chancen, scheiterte aber mehrfach (48./54./57.) am stark parierenden Gästekeeper Markus Falk. Aber auch die Mediziner hatten gute Kontermöglichkeiten: Mathias Lenz traf den Außenpfosten (50.), Max-Marten von Stachelski schoss knapp vorbei (65.). Tietzel: „Da war auf beiden Seiten auch Glück im Spiel.“

Am Ende hatte der SV Förderstedt aber eine Prise mehr Glück. Und auch wenn Bolze das Tor verwehrt blieb, sein Kumpel Loch half sicher gerne aus. Dass in dem so wichtigen Spiel dann noch die Emotionen überkochten und Uchtspringe-Keeper Falk nach einer Tätlichkeit Rot sah, dürfte aus Förderstedter Sicht zur Randnotiz werden. „Wir haben jetzt eine richtig gute Ausgangslage“, so Loch. Doch mehr eben noch nicht. Der letzte Schritt fehlt noch. Auch deswegen wurde nicht so intensiv gejubelt. Sondern nur kräftig aufgeatmet.

SV Förderstedt: Janich, Loch, Teutloff, Früchtel, Conrad, Böttger (45. Abram), N. Isa, Kucybala (90. Jahn), H. Isa, Buschke, Bolze

Tore: 0:1 Marcel Brinkmann (23.), 1:1 Necirvan Isa (29.), 2:1 Maximilian Loch (86.), SR: David Kawitzke (Osterwieck), ZS: 74, RK: Markus Falk (90.+2)